Zwischen sagen und tun.... (DSDS - Nevio)

Ich traue mich auch hier eine Geschichte von mir zu posten. Es gibt insgesamt 12 Kapitel. Die Geschichte ist über den DSDS-Teilnehmer Nevio und ich habe mich beim schreiben an einem ganz anderen Schreistil probiert.
Ich hoffe es gefällt euch und ihr schreibt mir den einen oder anderen Kommentar.


Titel: Zwischen sagen und tun....
Genre: Liebe / Komödie / Drama

Eins
http://de.youtube.com/watch?v=215CkFdV7aI

Zwischen sagen und tun, steht immer etwas.
Das weiß sie jetzt.
Zwischen sagen, "ich mache es" und es wirklich zu tun, steht eine Zeitspanne, die man an keiner Uhr ablesen kann.
Das hat sie jetzt gelernt.
Zwischen, alles wird gut und dem Zeitpunkt, bis es eintritt, dauert es.
Auch das weiß sie jetzt.
Zwischen dem Satz, "wir schaffen das" und der Dauer, bis es soweit ist, kann immer etwas passieren, dass Alles ändert.
Schmerzlich hat sie auch das gelernt.
Früher nie gedacht, dass so etwas passieren könnte. Und dann der Fall, als es passierte.

Zu viele Lügen, auf kleinsten Raum.
Viel zu viel Misstrauen, plötzlich, langsam, aber unausweichlich.
Und vielleicht auch endgültig.

Vielleicht waren es jetzt nur noch die kleine Dinge, die ihr Leben ausmachten, aber immerhin zählten die auch.
Vielleicht waren es jetzt nur noch flüchtige Begegnungen, aber die waren wohl schlimmer, als alles andere.
Vielleicht war ein kurzes „Hallo“ jetzt etwas ganz anders, als es früher war.
Vielleicht ja, vielleicht nicht, wer weiß das schon. Wer kann das sagen, ohne zu raten? Ohne zu spekulieren?
Wer weiß, wie ein Wort gemeint ist? Wer weiß, wie sehr eine Begegnung schmerzen kann, wenn man es selbst nicht erlebt hat?

Wenn sie morgens aufwacht, wird sie jetzt vielleicht eine Andere sein, als sie es früher war.
Wenn sie abends einschläft, wird sie vielleicht den gesamten Tag verfluchen.
Trotzdem wird sie morgens weiterhin aufstehen.
Trotzdem wird sie abends immer wieder ins Bett gehen.

Zeitspannen, gibt es vielleicht nicht mehr. Nur noch den Zeitpunkt Null. Der Knall. Der unausweichliche Auslöser aller Probleme.
Der Zeiger auf der braunen Uhr, der sich immer weiter ein kleines Stück nach vorne bewegt hat. Um drei Uhr zweiundvierzig, hat er ihr das Herz gebrochen.
Mit einem Satz, schnell, ohne das Unausweichliche nach hinten zu verschieben. Einfach. Vielleicht würde man es als Außenstehender als gefühlkalt bezeichnen. Aber keiner dieser Menschen, konnte schließlich in ihn hinein sehen.

Ab dem Zeitpunkt Null, ist sein Zimmer ein weniger leerer. Viel mehr Platz ist dort jetzt für ihn. Für ihn alleine. Nur noch für ihn. Das Gefühl der Enge ist schlagartig verschwunden. Dafür ist an dessen Stelle jetzt das Gefühl der Einsamkeit.
Manche würden es Einsamkeit nennen. Er nicht. Er nennt es Weite. Verloren.
Aber um Himmels Willen bloß keine Einsamkeit. Das würde bedeuten, dass er einen Fehler gemacht hatte. Und das hatte er nicht.

„Es war das Beste“, murmelt er zu dem Foto, während es draußen immer dunkler wird. Ihr Gesicht regt sich nicht. Es ist mit einem ewigen Lächeln eingeschlafen. Es wird immer so bleiben.
Aber wenn sie ihn anlächelt, ist es ja eine Art Zustimmung. Tränen, hat er keine gesehen. Dazu war er viel zu schnell weg. Ihr Gesicht in seiner Erinnerung mit Tränen, würde seinen Entschluss ins Wanken bringen. Und das konnte er nicht zu lassen.
Weil es ja auch richtig war.
Seine Hand legte das Foto zur Seite. Schob es dann vorsichtshalber noch ein kleines Stück nach rechts. Besser ist besser.

Zwischen zu sagen, "es ist vorbei und ich liebe dich nicht mehr", liegt nur ein kleiner Moment.
Bis es das Herz annimmt, dauert es wohl länger.
Das lernt er jetzt.
Das lernt sie jetzt ebenso.
Ich bin ein Lügner, sagt sein Hirn. Aber er ignoriert es.
Ich bin ein Heuchler, sagt sein Herz. Aber er ignoriert es.

Zwischen sagen und tun, liegt ein viel zu großer Graben.
Das weiß er jetzt ganz sicher.