Wann starb Jesus?

Seit Weihnachten beschäftigt mich diese Frage...Ich hab nämlich eine Doku im TV gesehen und da kam heraus, dass Jesus gar nicht am Kreuz gestorben ist, sondern nur bewusstlos war, von diesem Schwamm, dem man ihn gereicht hat. Und sie hielten ihn für tot und haben ihn vom Kreuz genommen und ins Grab gebracht. Von dort ist er angeblich nach Ägypten geflohen und hat doch als Jesus weitergelebt und es passt alles auf ihn, was er dort von sich erzählt hat. Er hatte selbst die Wunden von den Nägeln.

Was soll ich davon halten? Ich weiß es nicht. Mein ganzer Glaube an die Auferstehung ist weg. Dadurch stellt sich mir immer die Frage, ob es überhaupt etwas nach dem Tod gibt.

Ich bin total verzweifelt, weiß nicht, was ich glauben soll. Das hat mich so aus der Bahn geworfen. Gut, ich habe schon öfters gehört, dass Jesus weitergelebt hätte, aber nie Beweise dafür gehört. Und in dieser Doku hatte man Beweise, die wirklich auf Jesus gepasst haben.

Was haltet ihr von der ganzen Sache?

Solch Dinge verunsichern mich auch manchmal und das kann ich gar nicht leiden.

Ich persönlich glaube, dass sich vielleicht jemand für Jesus ausgegeben haben könnte, der viel über ihn wusste. Einfach, um dieselbe Aufmerksamkeit zu bekommen. Keine Ahnung.

Jesus wurde ausgepeitscht, wodurch er sehr viel Blut verlor. Er wurde mit Nägeln durchbohrt, wodurch er noch mehr Blut verlor. Und schließlich hat ein Soldat auch noch seine Brust mit einer Lanze durchstoßen, um zu sehen, ob er schon tot ist. Und da verliert man normalerweise auch sehr viel Blut.

Es gibt ja auch noch das Turiner Grabtuch, das sehr rätselhaft ist und ein Beweis sein könnte, dass er eben schon auferstanden ist.
Weißt du, Kemijoki, ich glaube, dass die Menschen viel Energie dafür verwenden, Beweise gegen Jesus und die Auferstehung zu finden. Warum? Vielleicht aus Angst, es könnte wahr sein und sie hätten sich geirrt.
Keine Ahnung.

Keine So einfach zu beantwortende Sache. Ich stamme zwar aus einer Familie mit vielen evangelischen Pastoren, so dass der Glaube irgendwie immer ein Teil meines Lebens war. Auf der anderen Seite durch eine Religionslehrerin in der 11.Klasse auch die Sache in meinem Kopf ist, dass im Grunde alles aus vielen kleineren Geschichten von verschiedenen zusammen gebracht wurde zur Jesusgeschichte.
Ich habe für mich beschlossen, dass ich mit den Tatsachen durchausleben kann, aber mir davon mein Bild von meinem Glauben nicht kaputt machen lassen will. Das ist in mir drin.

maggie, du hast schon Recht. Es gibt auch einige Beweise, dass Jesus wirklich an diesem Tag gestorben ist, wirklich auferstanden ist. Es hängt alles auf einer Waage: Er könnte wirklich geflüchtet sein - er könnte wirklich gestorben und auferstanden sein. Ich stehe sozusagen dazwischen. Ich glaube weiterhin an die Auferstehung, aber andererseits stelle ich es doch immer wieder in Frage. Ich kann es einfach nicht ändern.
Moorhexe finde ich gut, dass du dir deinen Glauben nicht kaputt machen lassen willst. Ich war eine Zeitlang auch wirklich so stark und hab nichts über die Jesusgeschichte(n) kommen lassen. Aber irgendwie bin ich in so einer Phase, alles zu hinterfragen, wenn es nur einen Beweis für Gegenteil gibt. Dann wäge ich alles so extrem ab, dass dadurch schon automatisch alles auf dem Ruder gerät.

Ich hoffe aber, dass ich bald wieder an "meinen" Glauben glauben kann. Denn ich glaube an die Jesusgeschichte, tief im Inneren. Aber seit dieser Doku wirds halt leider noch mehr in den hintersten Winkel geschoben.

Ach Kemijoki, mir geht es doch gleich!

Aber schau, wie viele Menschen würden alles dafür geben, den christlichen Glauben bzw. alle Religionen als Nonsense abzustempeln?
Wie viele Menschen würden alles darum geben, endlich mal Klarheit in diese undurchschaubaren Dinge zu bekommen?
Extrem viele Menschen, kann ich dir sagen!

Natürlich darf man nicht alles glauben, vor allem auch deshalb, weil die Bibel viel mit Symbolen arbeitet.
Aber ich finde die Symbolik dabei viel viel schöner, als wie wenn ich alles wörtlich nehmen würde! Ehrlich!

Ich spüre einfach, dass es Gott gibt und dass es einfach Dinge auf dieser Welt gibt, die man nicht erklären kann.

Da stimme ich dir auch voll und ganz zu. Ich verstehe sowieso nicht, warum Menschen immer für alles eine Erklärung brauchen!?! Bin da nicht anders, würde auch gerne für alles eine Erklärung haben, aber oft ist es gut, dass es keine gibt.

Ich glaube auch an Gott, an etwas Übermenschliches bzw. Überirdisches! Ganz klar. Und die Bibel finde ich auch aufgrund der Symbole wunderbar!

Aber mir gehts eben um Jesus.

Ich mache meinen Glauben nicht abhängig davon ob Jesus gestorben ist oder ob er die kreuzigung überlebt hat. Wenn das ganze so abgelaufen ist, wie es in der Biebel steht (also die Kreuzigung, der Tod und die anschließende Auferstehung) dann ist es, meiner meinung nach wunderbar um den Glauben derer zu festigen die noch "Zweifeln". Was mich an dieser Geschichte einfach grundlegend stört ist, dass die Kirche sie benuzt um den Menschen ein Schlechtes Gewissen einzureden (Zitat: Jesus ist gestorben um eure Sünden zu sühnen). Mir wurde früher in der Kirche oft gesagt ich müsse Jesus dankbar sein und darf nicht zulassen dass er umsonst gestorben ist und das finde ich ganz ehrlich unmöglich!
Ob er wirklich gestorben ist oder nicht kann von uns sicher keiner zu 100% sagen, dass kann nur die Kirche und die hält im Vatikan alle Dokumente unter Verschluss, was ich merkwürdig finde. Sollte irgendwann ans Licht kommen, dass Jesus das ganze tatsächlich überlebt hat, stürzt ein wichtiger Stützpfeiler der Kirche ein, denn dann wäre Jesu (zumindest in den Augen vieler) kein Märtyrer mehr und die "Masche" Jesus ist für eure Sünden gestorben greift auch nicht mehr. Somit werden wir wohl nie wirklich erfahren was damals wirklich geschehen ist und das finde ich sehr schade (ich bin ein sehr neugieriger Mensch). Aber ich möchte nocheinmal betonen, dass eine solche Tatsache nichts an meinem Glauben ändern würde, denn so Bedeutungsträchtig die Geschichte um Jesus auch ist, sie war nie der Grund für mich zu glauben^^.
(ich hoffe es ist verständlich wenn nicht fragt nach ^^)

Naja, aber für uns Christen geht es ja darum, dass wir durch die Auferstehung von Jesus erst in der Lage sind, selbst auch einmal auferstehen zu können.
Jesus war der erste Mensch, der den Tod bezwungen hat. Er sollte uns den Weg quasi ebnen, um das mal etwas herzlos zu sagen.
Deshalb spielt es meiner Meinung nach schon eine Rolle, ob Jesus wirklich auferstanden ist oder eben nicht.
Es heißt ja: Durch Jesus zu Gott

Und ich finde gar nicht mal so blöd, wenn man Jesus dankbar ist für das, was er für uns auf sich genommen hat. Aber ich bin von mir selbst aus dankbar und nicht, weil mir das irgendwer einredet oder man mir quasi befiehlt, dankbar zu sein.

Jesus tat das alles aus Liebe zu uns Menschen.
Ich meine, als er am Kreuz hing und seine Peiniger unter ihm standen und seine Gewänder untereinander aufteilten und ihn auslachten, hat er geliebt.
Er liebte selbst die, die ihn verurteilt haben...und er starb auch für diese Menschen.
Und als er sagte "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." verteidigte er seine Peiniger auch noch vor Gott.
Ich glaube nicht, dass ich das alles jemals könnte.

Wenn man die Dreifaltigkeit noch mit einbezieht, dann könnte man quasi sagen, dass Gott sich selbst - seinen menschlichen Teil - für uns Menschen opferte.
Ist es nicht immer so gewesen, dass wir Menschen Dinge oder uns selbst für Gott opferten?
Auf einmal ist es anders...Gott opfert sich für uns. Und das ist wunderschön, finde ich.

Wegen Jesus:
Was bewiesen ist, ist, dass Jesus tatsächlich gelebt hat, also, dass es ihn tatsächlich gegeben hat!

Und ich glaube deshalb an die Auferstehung, weil ich Jesus für keinen falschen Propheten halte. Er glaubte nämlich selbst an das, was er sagte. Er glaubte selbst an Gott.
Denn er ging bis zum Ende, er erfüllte die Prophezeiung. Und wäre er ein Schwindler gewesen bzw. hätte er nicht an das geglaubt, was er gepredigt hat, wäre er nicht so weit - nämlich bis ans Kreuz und folglich in den Tod - gegangen.
Deshalb kann ich irgendwie auch nicht glauben, dass er nach der Kreuzigung weitergelebt haben soll...das ergäbe keinen Sinn für mich.
Egal, was irgendwelche Dokus sagen...

Ich muss, wie Eden, auch sagen, dass ich meinen Glauben nie wirklich verlieren werde...Weil ich habe schon früh meine Meinung gebildet, ich glaube nicht nur an Gott und Jesus, sondern auch an Übersinnliches! Von dem her.

Aber dann tauchen Dinge auf, wo ich eben alles zu überdenken anfange...Wo ich wirklich alles abwiegen muss, um mit mir selber wieder ins reine zu kommen. Oft gehts schneller, oft langsamer, so wie im Moment eben. Es ist ein Stück meines Glaubens ins Schwanken gekommen, aber ich weiß ja im Grunde, dass ich an die Auferstehung Jesus glaube.

Und ich kann mir nicht vorstellen, wenn der Vatikan diese Dokumente freigibt, dass es so eine Überraschung für uns wäre...Weil die wissen ja bestimmt was drinnensteht und ich glaube nicht, dass sie die Gläubigen so an der Nase herumführen würden. Vor allem, das ist ja auch deren Glaube! Wie könnten Menschen etwas predigen, woran sie selbst nicht glauben bzw. wo sie wissen, es ist von Grund auf falsch?
Ja gut, Sekten etc...Aber würden die Geistlichen im Vatikan das ganze Christentum als Sekte sehen?

Im Übrigen finde ich auch, man sollte Jesus danken. Ich kann in Allem, was maggie gesagt hat, über das Danken und auch über Verräter und dennoch geliebt, etc. übereinstimmen.

Ich sage mal von vorneherein: ich glaube nicht an (den christlichen) Gott und auch nicht an die Auferstehung. Es kann sein, dass ich damit falsch liege, aber so denke ich nunmal...

Aber ich bin der festen Überzeugung, dass es Jesus gegeben hat und dass er ein sehr charismatischer Anführer war, der geglaubt hat und die Macht bzw das Vertrauen der anderen Menschen hatte, dass sie ihm auch geglaubt haben.
und ich glaube auch, dass er am Kreuz gestorben ist. Es passt einfach in die Geschichte, in das Leben Jesu, dass er sein Leben für seinen Glauben gegeben hat und damit auch für die Menschen. Und das reicht für mich schon, ihn als außergewöhnlichen Menschen zu bezeichnen.

Ich glaube nicht ohne Grund hat sich dieser Glaube innerhalb von wenigen Jahren so weit verbreitet, hat so viele Anhänger gefunden und in knapp 300 Jahren ganz Europa erreicht, sodass er schließlich sogar zur Staatsreligion im römischen Reich wurde. Und das war in erster Linie durch die Geschichte der Auferstehung möglich. Sie hat den Menschen den Glauben gegeben, der sich von den vorhandenen so unterschied. Tod & Auferstehung sind nunmal die zentralen Aspekte und deswegen glaube ich nicht, dass Jesus überlebt hat und irgendwohin geflüchtet ist und damit diese ganze Geschichte erfunden wäre.

Und einmal von einer ganz anderen Seite: Jesus war bei den Römern nicht gerade beliebt. Hätten sie ihn, nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, wirklich einfach so gehen lassen? Wohl kaum.

Es ist bei allem dem wohl mal wieder ein Versuch etwas was man nicht versteht zu hinterfragen. Es gibt ja genau so Vermutungen, dass er in einem anderem Betlehem geboren wurde und noch einige Stellen der Bibel werden immer wieder auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft.
Am Ende muss wohl jeder selber einen Weg finden, damit klar zu kommen. Auch wenn mich diese Dinge vom geschichtlichen her interessieren und manchmal ganz spannend drüber zu reden, ob es nicht doch eine Päpstin gab und einige Männernamen zu Frauennamen geändert wurden oder welche Ereignisse aus der Bibel es nun wirklich gab oder der Jesus, den man aus der Bibel kennt, am Ende nur eine Mischung aus verschiedenen Predigern und religiösen Anführen der damaligen Zeit war, so ist die Glaubensseite doch eine ganz andere.