Mein Weg

Ein religiöses Gedicht. Ich bin religiös, also nicht wundern. ^^

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Mein Weg

Ich sitze still an diesem Orte,
solang schon fehlen mir die Worte.
Nicht ein Gebet sprach ich zu dir,
woran es liegt? – ich glaub’, an mir.

Ich sitz’ schon lang’ in deinem Haus,
und langsam gehn die Lichter aus.
Nicht eine Seele ist noch hier,
mal abgesehen von dir und mir.

„Für immer bin ich nahe dir,
nichts, was du tust, trennt dich von mir.
Ich lasse dich niemals allein,
du bist mein Kind, wirst’s immer sein.
Und keiner liebt dich so wie ich,
so öffne doch dein Herz für mich.“

Erschrocken blicke ich mich um,
die Statuen, sie blicken stumm.
Erkenne keinen Mund, der spricht,
und keinen, der die Stille bricht.

Doch sprach doch jemand grad zu mir,
ich wunder mich - niemand ist hier.
Ich schließ’ die Augen und ich träume,
ich seh’ ein Licht, seh’ Gras und Bäume.

Ich gehe einen Weg entlang,
mir ist nicht angst, mir ist nicht bang.
Mein Leben ist es, das ich gehe,
den klaren Himmel, den ich sehe.

Ich blick’ auf meinem Weg zurück,
ich sehe Kummer, sehe Glück.
Und ein Gefühl der Dankbarkeit,
macht sich auf einmal in mir weit.

Mein Blick hebt sich zum Licht empor,
ich sehe klar, wie nie zuvor.
Den Weg, der so lang liegt zurück,
den ging ich nie allein – kein Stück.

Schon immer war da deine Hand,
die meine Wunden stets verband.
Dein Lächeln war schon immer da,
auch wenn ich es sehr oft nicht sah
Schon immer war dein großes Herz,
das mich erhörte, meinen Schmerz.

So stark spür’ ich die Liebe hier,
ich glaub’, es gibt kein Wort dafür.
Im Herzen nur kann man sie sehn,
im Herz nur kann man sie verstehn.

„In deine Hand leg’ ich mein Leben,
ich möcht’ dir einfach alles geben.
Auch Zukunft und Vergangenheit,
und Gegenwart und Ewigkeit.“

Das ist es, was ich dir verspreche,
kein Mensch kann machen, dass ich’s breche.
Ich öffne meine Augen wieder,
und in mir klingen tausend Lieder.

Die Stimme war ganz klar die deine,
so schön und klar, so ist sonst keine.
Zum Schluss sage ich: „Vielen Dank“,
und steh dann auf von meiner Bank.

Mein Herz schlägt ruhig nun in dir,
ich dank’ dir, denn du gabst es mir.
Ich drehe mich zum Gehen um,
fühl’ mich so frei und lächle stumm.

Wunderschön! Wirklich. Ich hab es grade gleich 2 mal verschlungen und diese Stelle gefällt mir besonders gut:
"Mein Blick hebt sich zum Licht empor,
ich sehe klar, wie nie zuvor.
Den Weg, der so lang liegt zurück,
den ging ich nie allein – kein Stück."

Ich finds gut, dass du glaubst, dass du religiös bist, denn das bin ich auch, auch wenn ich es nie zeige, aber tief im Herzen bin ich es doch. Und ich finds super schön, dass du dieses Gedicht geschrieben hast. Es ist so voller Emotionen, ich fühle mich Gott wieder näher. Danke dafür!

Sehr schöne Worte, sehr schön geschrieben und ich finds super schön, wie es sich reimt! WOW Respekt

Danke Kemi.

Soso, also eine heimliche religiöse Ader hast du. ^^
Ich glaube, du fändest es sehr interessant, mit mir über den Glauben zu philosophieren.
Ich sage "philosophieren", weil Philosophie und Glaube in vielen Dingen nicht voneinander zu trennen ist.
Ich selbst bin im Herzen gläubig und keine besonders große Anhängerin der Kirche (damit meine ich die "Institution"), weil ich denke, dass sie in vielen Dingen einfach nur Blödsinn erzählt und sich auch gern mal selbst widerspricht.
Aber ich finde, der Glaube hat nicht die Kirche im Vordergrund, sondern Gott.
Und im Herzen bin ich gläubig, ich versuche auch jeden Sonntag in die Kirche zu gehen, aber immer schaffe ich das nicht, weil ich auch Phasen des Zweifelns habe und in dieser Zeit kann ich keine Messe besuchen.

Nun...lange Rede, kurzer Sinn.
Ähm...ja. Amen.

Ein sehr gefühlvolles Gedicht!

Eine der schönsten Strophen:
Ich blick’ auf meinem Weg zurück,
ich sehe Kummer, sehe Glück.
Und ein Gefühl der Dankbarkeit,
macht sich auf einmal in mir weit.

Deine Gedichte haben immer eine so eine tolle Aussage. Das gefällt mir sehr gut. Du fasst eine einfache (Bin mir nicht sicher ob das Wort "einfach" hier so passt) Aussage in so ein tolles Gedicht zusammen.

Wie lange sitzt du an solch einem Gedicht?? Ich finde es auch immer wieder beeindruckend wie schön sich das bei dir auch reimt. Klappt das gleich beim 1. Mal schreiben??

LG

Danke schön! Freut mich, dass dir das Gedicht gefällt.

Ich sitze unterschiedlich lange an Gedichten.
Für dieses hier brauchte ich wohl 30-60 Minuten.

Das Reimen fand ich anfangs ziemlich schwer, vor allem, weil ich mit den verschiedenen Metren (Jambus, Daktylus, Anapest, etc.) nicht zurecht kam.
Inzwischen geht das aber, weil ich den einfachsten Rhythmus verwende - den Jambus.

Die Worte, die sich reimen, fallen mir während des Schreibens ein.
Meist muss ich aber das Gedicht an manchen Stellen etwas verändern, damit alles besser zusammenpasst.

Man lernt nur durchs Versuchen.

wunderschön!
und dann auch noch so lang! respekt!