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 Als aus Punkten Kunst wurde

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Kemijoki
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BeitragThema: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptySa Dez 29, 2007 6:12 pm

Ich hab mich mal an eine Geschichte gewagt, die mir von einem Professor erzählt wurde. Ich will noch nicht zuviel verraten. Ich hab einige Namen ausgetauscht, weil man ja nie weiß ...

Als aus Punkten Kunst wurde

Kapitel1: Die Aufgabe

„Sie wollen mir diese Aufgabe anvertrauen? Aber ich bin ich überhaupt dafür geeignet?“
„Natürlich sind Sie das. Sehen Sie, sie beherrschen deren Sprache und das Englische. Sie sind einer der beliebtesten Englisch- und Kunstlehrer der Provinz. Ich bin überzeugt, dass sie der perfekte Mann für diese Aufgabe sind!“ entgegnete der Direktor einer Schule in Northern Territory.
Geoffrey wusste gar nicht wie ihm geschah. Sein Leben hatte plötzlich mehr Sinn bekommen. Er durfte in Zukunft das tun, wovon er schon seit einigen Jahren geträumt hatte.
„Wann soll ich denn damit anfangen?“ fragte er voller Stolz und Elan.
„Am besten Sie fahren morgen gleich in deren Gebiet und stellen sich vor. Dann erklären Sie ihnen, was Sie genau bei ihnen machen werden und sobald die nächste Woche anbricht kann es losgehen“ erwiderte sein Boss.
„Aber müssen nicht noch viele Einzelheiten geklärt werden? Womit soll ich denn anfangen? Mit demselben Programm, mit dem auch weiße Schulkinder anfangen? Oder soll ich das ganze anderes strukturieren?“
„Hören Sie, am besten Sie fahren da morgen hin, sehen sich einmal um, reden vor allem mit den Kindern, gewinnen am besten gleich morgen ihr Vertrauen und überzeugen sich davon, wie weit deren Entwicklung inzwischen ist,“ sagte der Direktor leicht abwertend, aber doch auch mit einem Funken Hoffnung.
„Ihr Wunsch sei mir Befehl und Sie haben natürlich Recht. Wie sollen Sie auch wissen, auf welchem Niveau sich die Kinder befinden, wie deren Verhalten ist, ob sie vielleicht nicht sogar <<wild>> sind“ sagte Geoffrey, wenn auch mit einem leichten Zweifeln in der Stimme.
„Mr. Darbon, Sie werden das Ding schon schaukeln. Ich habe vollstes Vertrauen zu Ihnen. Egal wie lange Sie brauchen, um diese Kinder fit zu machen, nehmen Sie sich alle Zeit dieser Welt, nur machen Sie etwas aus Ihnen. So kann doch die ganze Sache nicht weitergehen. Schließlich sollen diese Kinder ja nicht eines Tages die Mörder unserer Kinder werden, nicht wahr?“ sagte der Direktor in so einem verächtlichen Ton, wie ihn Geoffrey noch niemals zuvor bei irgendjemandem gehört hatte. Ihm wurde irgendwie heiß, denn es entbrannte Wut in seinem Kopf.
„Hören Sie, <<diese Kinder>> sind bestimmt keine Wilden, auch wenn ich dieses Wort vorhin schon einmal verwendet hatte und sie werden auch ganz bestimmt zu keinen Mördern. Nur weil sie eine andere Hautfarbe und Ethnie haben heißt das doch noch lange nicht, dass sie schlechter sind als wir. Und dieses <<wir>> und <<die>> das geht mir schon lange auf die Nerven. Wer sind denn <<WIR>> schon? Schließlich sind die Weißen in <<deren>> Land gekommen und haben sie vertrieben, ihnen das ganze Land genommen und sie eingeschränkt, so dass viele keine Heimat mehr haben! Ich verbitte mir, dass sie noch einmal so abwertend über die Aborigines reden. Schließlich sind sie auch nur Menschen, wie Sie und ich!“.
Geoffreys Wut hatte sich nun aus seinem Kopf gelöst und er verspürte ein leichtes Brennen im Hals, denn er hatte so gebrüllt, dass selbst die Sekretärinnen des Direktors zur Tür hereingestürmt waren.
Der Direktor, Mr. Blum, sah Geoffrey mit großen Augen an, sagte aber nichts weiter zu seinem Wutausbruch, sondern ging zu seinem Schreibtisch, nahm seine Aktentasche und drehte sich zu Geoffrey:
„Herr Darbon, berichten Sie mir morgen Abend, was sie bei den Aborigines erlebt haben und wie sie vorgehen möchten. Ich empfehle mich!“.
„Sehr wohl Sir, auf Wiedersehen“. Geoffrey konnte gar nicht verstehen, dass sein Boss nicht zurück geschrien hatte, denn sonst ließ er sich so etwas nicht bieten. Er war ein herrischer Mann, der nichts so einfach über sich ergehen ließ, schon gar nicht so eine Attacke. Geoffrey wunderte sich sogar, dass Mr. Blum ihn nicht gleich gefeuert hatte, denn so was soll auch schon einmal vorgekommen sein.
Erleichtert und voller Enthusiasmus verließ er das Büro des Direktors, wünschte den Sekretärinnen noch einen schönen Tag und fuhr nach Hause.
„Der morgige Tag wird bestimmt einer der Aufregendsten meines Lebens.“
----------

Kommis sehr erwünscht.
Fortsetzung folgt
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptyMi Jan 02, 2008 8:03 pm

Kapitel 2: Die Annäherung

Geoffrey saß in seinem Pick-Up und fuhr Richtung Ayers Rock, in ein Aborigine- Reservat, in dem er den Aborigines Kindern Englisch und Kunst beibringen sollte. „Aus ihnen soll ja etwas werden“ wiederholte er die Worte seines Vorgesetzten, die er einmal in einem Gespräch verwendet hatte. „Als ob sie nicht jetzt schon etwas sind“ sagte er, denn er hatte immer großen Respekt vor der Kunst und der Lebensweise der Aborigines gehabt.
Nach guten 2 ½ Stunden Fahrt erreichte er das Reservat und seine Nervosität stieg ins Unendliche. Er stieg aus seinem Wagen aus, ließ seine Tasche aber darin zurück, schloss deswegen aber auch Fenster und Türen sicher ab. Er hatte nie Zweifel, dass jemand von den Aborigines ein Dieb oder gar Mörder sein könnte, aber er war ein Fremder, vielleicht würden sie es mit der Angst zu tun bekommen und ihm sein Auto klauen oder sonst etwas damit machen.
Geoffrey war normalerweise nicht aus der Ruhe zu bringen, er war immer selbstsicher gewesen, doch nun hatte er jede Form seines Selbstbewusstseins verloren. In ihm stieg ein Gefühl der Leere, der Verlorenheit, der Angst auf. Er konnte sich nicht einmal selbst erklären, wieso er so fühlte, wieso ihn so eine Angst packte. Aber Geoffrey war mit etwas Neuem beauftragt worden. Bislang hatte er immer einen geregelten Tagesplan, er hatte sein Umfeld nie weiter als 30 Kilometer verlassen. Nun war er irgendwo inmitten der Wüste Australiens. Er konnte nicht etwa schnell zu seiner Familie fliehen. Zum ersten Mal war er ganz auf sich alleine gestellt. Und genau deswegen überkam ihn eine Angst, die er noch nie zuvor verspürt hatte.
Schließlich nahm er doch seinen ganzen Mut zusammen und ging zum Eingang des Reservats.
„Guten Tag. Mein Name ist Geoffrey Darbon. Ich bin beauftragt worden, ab nächster Woche hier Englisch und Kunst zu unterrichten“, sagte er mit etwas zu ernster Miene. Ein Lächeln hätte ihn vielleicht mehr Freundlichkeit empfangen lassen.
„Hier entlang“ murrte ihn die Dame an, bei der er sich vorgestellt hatte. Sie ging ihm nun voraus in einem Tempo, dem er kaum Schritt halten konnte. Er sah 4 kleinere Hütten, aber eine Unmenge an Aborigines. Er lächelte nun vor sich hin, doch niemand schenke ihm auch nur einen Blick. Geoffrey fühlte sich nun wieder sehr alleingelassen und ängstlich. Er war es nicht gewohnt keine Aufmerksamkeit zu bekommen. Überall sonst stand er im Mittelpunkt, denn sein Allgemeinwissen, seine englische Aussprache und seine Kunst kamen überall sehr gut an. Jeder machte ihm Komplimente und niemand ließ sich die Chance nehmen mit ihm ein paar Worte zu wechseln. Man könnte fast sagen, er wurde wie ein Star behandelt.
Dass ihn nun niemand beachtete, das ging ihm sehr gegen den Strich und sein Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. Er war kurz davor umzudrehen und wieder in die Stadt zu fahren, als sie an eine Stelle kamen, an der alle Kinder versammelt waren. Sie starrten ihn alle mit zum Teil offenen Mündern an und das gefiel Geoffrey natürlich. Plötzlich lächelte er wieder und ein positiv sprudelndes Gefühl überkam ihn.
„Hallo Kinder. Ich bin Geoffrey“, sagte er in einem Aborigine-Dialekt, der hier gesprochen wurde. Die Kinder grüßten ihn zurück und waren ganz versessen darauf, alles über Geoffrey zu erfahren. Wer er war, woher er kam, was er hier wolle und viele weitere Fragen ließ er über sich ergehen und die Kinder hatten ihn sofort ins Herz geschlossen, denn sie rückten bei jeder beantworteten Frage näher an ihn heran. Das freute Geoffrey natürlich, aber er hatte noch mit dem oder der Stammesältesten etwas zu besprechen.
„Wo kann ich denn euer Oberhaupt finden“ fragte er die Kinder freundlich in deren Sprache, denn die Kinder konnten außer ihrem Dialekt keine andere Sprache, noch nicht.
Geoffrey wurde auf eine Hütte verwiesen, die von der Stelle, an der sie sich gerade befanden, zu sehen war. Also ging er zu dieser Hütte und war etwas überrascht, als er eine ziemlich alte, weißhaarige Frau zu Gesicht bekam. Er wusste nicht sofort, wie er mit ihr ins Gespräch kommen sollte. Doch sie machte den ersten Schritt:
„Kann ich helfen?“, fragte sie Geoffrey freundlich und dieser war sichtlich erleichtert!
„Ich bin Geoffrey Darbon. Ich soll hier ab nächster Woche Ihre Kinder in Englisch und Kunst unterrichten. Deswegen wollte ich mich auch kurz mit Ihnen unterhalten“ entgegnete er freundlich und mit einem Lächeln auf den Lippen.
„Nun Geoffrey, was gibt es denn noch viel zu bereden?“ wunderte sie sich etwas über seine Vorstellung und die Tatsache, dass er noch etwas bereden wollte wegen seines Unterrichts. Sie konnte sich nämlich nicht vorstellen, worüber man noch reden sollte.
„Also…Ja…Haben die Kinder schon Erfahrungen gemacht mit der englischen Sprache und der westlichen Kunst?“, kamen die Worte dann plötzlich klar und deutlich aus seinem Mund.
„Herr Darbon, woher sollten sie denn diese Erfahrungen haben? Wir lehren ihnen unsere Kunst, unsere Sprache, unsere Tradition und Geschichte. Eigentlich würde das vollkommen ausreichen. Bislang hat sich keiner um uns gekümmert, wie Aussätzige, ja wie Wilde wurden wir behandelt. Und nun kommen jeden Tag andere Weiße und sagen, sie wollen meinen Nachfahren dieses und jenes beibringen!“ Die Stammesälteste verlor ihre Beherrschung dabei nicht, denn sie blieb freundlich dabei.
Geoffrey wusste nicht so recht, wie er reagieren sollte. Es herrschte eine Weile Stille und er konnte seine Augen nicht unter Kontrolle bringen, welche die Hütte inspizierten. Es befand sich weder ein Bett in der Hütte, noch ein Herd oder sonstige Geräte und Dinge, die es in seiner Welt gab. Dann überkamen ihn Gedanken, sie er sogleich in Worte fassen konnte und der alten Frau mitteilte:
„Sie haben natürlich Recht. Ihr Stamm und alle anderen Aboriginestämme wurden ausgebeutet, gejagt, in Reservate gesperrt und wie Wilde behandelt. Die Tatsache, dass Sie alle von den Weißen so behandelt worden sind und noch immer behandelt werden macht mich wütend. Denn ich finde Ihre Kultur und Lebensweise sehr faszinierend. Sie brauchen keine materiellen Dinge um glücklich zu sein, Sie haben alles was sie brauchen, sie finden alles Überlebenswichtige in der Natur, in Ihren Stammesangehörigen. Bei den Weißen ist jeder nur erpicht darauf mehr und vor allem teurere Dinge zu besitzen als die anderen…“ Er wurde von der Frau unterbrochen.
„Hören Sie Geoffrey, ich finde Ihr Denken wirklich höchst erwünschenswert. Wenn nur jeder so denken würde wie Sie. Aber ich hab jetzt andere Dinge zu tun, als mit Ihnen über meine Kultur und über die Ihre zu reden. Ich bitte Sie jetzt zu gehen.“
„Natürlich. Es tut mir Leid, wenn ich sie aufgehalten habe. Einen schönen Tag wünsche ich Ihnen. Bis demnächst. Auf Wiedersehen“ sagte Geoffrey freundlich, fühlte sich innerlich aber etwas zurückgestoßen und nicht verstanden.
Die Stammesälteste sagte kein Wort mehr, sondern nickte nur sanft.
Geoffrey ging ganz verstört zurück zu seinem Auto, er konnte seinen Kopf aber nicht daran hindern nach Links und Rechts zu schauen. Was er sah waren Männer und Frauen, die nicht miteinander sprachen, sondern die irgendetwas herzustellen schienen. Er konnte aber nicht erkennen, was das war. Seine Neugierde wuchs aber, bis er unsanft aus seinen Gedanken gerissen wurde: „Können Sie nicht aufpassen?“ fragte einer der Aboriginemänner, welcher gerade auf dem Weg zu einer gegenüberliegenden Hütte war.
„Verzeihen Sie bitte. Ich war mit meinen Gedanken ganz woanders. Es tut mir wirklich sehr Leid!“ entgegnete Geoffrey, der ganz perplex dastand.
„Kommen Sie nicht auf die Idee bei uns herumzuschnüffeln. Das haben weder wir Männer, noch unsere Frauen gern. Lassen Sie uns endlich in Frieden, wir tun Ihnen doch nichts. Wir kommen nicht einmal in die Nähe Ihrer Gesellschaft, also bleiben Sie auch der unseren fern.“ sagte der Aboriginemann mit einer ernsten Miene. Er verlor dabei aber auch nicht die Herrschung. Die Worte sagte er mit der gleichen neutralen Haltung wie sein Oberhaupt, die alte Frau. Es kam Geoffrey so vor, als würde es in der Aboriginekultur keinen Zorn und keine Wut geben.
Da Geoffrey nicht wusste, was er dem Mann antworten sollte und dieser sich sowieso schon von ihm entfernt hatte, ging er auf das Tor zu, durch jenes er auch reingekommen war. Er suchte noch schnell seine Autoschlüssel, stieg in seinen Wagen und fuhr davon.
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptyFr Jan 04, 2008 12:07 am

Cool - eine Australien-Kurzgeschichte Very Happy Wink

Gefällt mir gut - aber war das schon alles??? Neutral Irgendwie hört sich das noch nicht so abgeschloßen an.

Würde mich auf jeden Fall auf eine Fortsetzung freuen (falls es eine gibt *g*).

LG
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptyFr Jan 04, 2008 12:52 pm

Danke Smile

Es geht noch lange nicht zuende. Ich hab nur gewartet, bis mal jemand was dazu sagt. Weil sonst hab ich das Gefühl, dass es sowieso niemand liest und ich es umsonst gepostet hab. Aber am Abend gibts dann die Fortsetzung Wink
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptyFr Jan 04, 2008 8:29 pm

Kapitel 3: Der erste Tag

Sofort als Geoffrey zuhause ankam, telefoniert er mit Mr. Blum, der ja wissen wollte, wie der Besuch bei dem Stamm gelaufen war.
„Mr. Blum? Hier spricht Geoffrey Darbon … Danke, mit den Kindern lief es sehr gut. Sie wollten gleich Vieles von mir wissen, es hätte also gar nicht besser laufen können für das erste Zusammentreffen … Nunja, sehr erfreut waren sie nicht … Nein, es gab keine großen Auseinandersetzunge … Nein, auch das ist es nicht … Mr Blum, sie sind alles andere als „Wilde“. Sie sehen nur in jedem Weißen eine Art Feind. Das kann man ihnen ja auch gar nicht übel nehmen! … Auf keinen Fall! … Nein, natürlich will ich dort nach wie vor unterrichten … Mr. Blum, ich bin mir sicher, dass ich mich nicht in große Gefahr begebe. Sobald sie mich näher kennen, werden sie auch freundlicher auf mich zugehen. Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Wir werden uns schon aneinander gewöhnen… Ja danke Mr. Blum. Sie hören von mir. Auf Wiederhören.“
Geoffrey musste die Worte seines Bosses erstmal verdauen. Er ist nämlich wieder einmal etwas ausfällig gegen Aborigines geworden und das konnte Geoffrey gar nicht ertragen. „Wieso hat nur jeder so ein Problem mit den Ureinwohnern“ fragte er sich in Gedanken. „Nur weil sie eine andere Hautfarbe haben? Weil sie größere Nasen und eine andere Kultur haben? Ich verstehe es nicht und werde es auch nie verstehen!“. Geoffrey ging zu Bett, konnte aber lange nicht einschlafen, weil ihm die harten Worte seines Bosses ziemlich an die Substanz gingen.

Die Tage vergingen und es war endlich Montagmorgen. Geoffrey war ziemlich nervös, weil es sein erster Tag als Lehrer bei dem ihm zugeteilten Aborigine-Stamm sein würde. Wie würden die Kinder mitarbeiten, wie würden sie alles das, was er ihnen erzählte und lehrte aufnehmen? Geoffreys Gedanken drehten sich sprichwörtlich im Kreise, als würden sie Karrusell fahren.
Die Fahrt zu dem Reservat schien kein Ende nehmen zu wollen. Die für viele öde Landschaft zog sich Meilenweit dahin, bis endlich das Reservat in Sicht kam. Er musste wieder seinen ganzen Mut zusammen nehmen um ins Reservat hinein zu gehen. Diesmal saß ein Herr am Eingang und begrüßte ihn freundlich. Er musste nicht mal viel sagen, da sagte der Mann freundlich:
„Gehen Sie nur hinein. Die Kinder haben sich bereits versammelt und warten schon!“.
„Vielen Dank. Sehr freundlich von Ihnen“ bedankte sich Geoffrey bei dem Herrn und ging sogleich an die gleiche Stelle, an der die Kinder schon vor Tagen mit ihm gesessen hatten. Es waren Kinder im Alter von 3-16 Jahren, die er hier unterrichten sollte. Es war ihm ein Rätsel, wie er denn die unterschiedlichen Altersgruppen zusammen unterrichten sollte, aber er freute sich sichtlich auf dieses Experiment und sogleich begrüßte er die Kinder auch sehr freundlich.
...

Fortsetzung folgt!
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptyDi Jan 22, 2008 5:06 pm

....
„Guten Morgen. Seid ihr alle bereit für die erste Englisch Stunde?“ fragte Geoffrey die Kinder in deren Sprache, ohne dabei einen Jungen oder ein Mädchen besonders zu fixieren. Sein Blick schweifte durch die Runde und plötzlich stand ein junger Mann auf und sagte mit vollem Selbstbewusstsein:
„Ja, wie sind alle bereit!“
Das freute Geoffrey natürlich sehr und er konnte ein großes herzliches Lachen nicht zurückhalten. Die Kinder sahen deswegen etwas irritiert aus, doch Geoffrey erklärte ihnen prompt, was er heute mit ihnen durchgehen wollte.
„Als erstes möchte ich gerne eure Namen wissen und euer Alter. Aber auf Englisch. Und das geht so: „Hello, my name is Geoffrey. I am 35 years old“, sagte er ihnen vor und sogleich suchte er sich das erste Mädchen aus, dass sich vorstellen sollte. Geoffrey spürte wie sich Nervosität in dem Mädchen breit machte und er sagte ganz liebevoll zu ihr: „Sei nicht nervös. Du kannst nichts falsch machen. Ich bin ja hier und wenn du etwas falsch sagst oder nicht weiter weißt, dann werde ich dir helfen. Ihr müsste alle nicht nervös sein! Denn durch Fehler lernt ihr mehr, als wie wenn ihr alles von Anfang an richtig macht! Nur keine Scheu. Los geht’s!“
Das Mädchen lächelte, denn sie wusste genau, was er ihr und allen anderen damit sagen wollte und dann fing sie auch an, sich in englischer Sprache vorzustellen:
„Hello, my name is Chaneen. I am …“ Hier stockte sie. Denn sie kannte ja die englischen Zahlennamen noch nicht. Geoffrey war sofort klar, was hier vor sich ging, warum sie ins Stocken gekommen war.
„Oh natürlich. Es tut mir Leid Chaneen. Du hast das schon sehr gut gemacht! Aber ich denke, ich sollte euch zuerst einmal die Zahlen 0-20 auf Englisch lernen. Aufgepasst Kinder und sprecht mir bitte gleich nach: 0=Null oder Zero, 1=One, 2=Two, 3=Three,…“ Geoffrey war nun in seinem Element und die Kinder sprachen ihm wie befohlen alles nach, was er ihnen sagte. Er fühlte sich unwahrscheinlich gut, weil er merkte, dass er gut aufgenommen wurde von den Kindern und was war natürlich das wichtigste. Dass sie ihn und seinen Unterricht annahmen.
„So, nachdem wir das jetzt schon sehr fleißig geübt haben, versuchen wir es noch einmal mit der Vorstellung. Chaneen, möchtest du es gleich wieder als erste versuchen?“ fragte Geoffrey und lächelte dabei. Chaneen lächelte zurück und begann erneut: „Hello, my name is Chaneen. I am 12 years old.“
Geoffrey begann zu Klatschen und lobte Chaneen in vollen Zügen. Chaneen war überglücklich, dass sie es richtig gemacht hatte und sie lachte herzhaft drauf los. Die anderen Kinder sahen das Strahlen in ihren Augen und als nächster Stand ein Junge auf und stellte sich auch gleich vor:
„Hello, my name is Charlie. I am 16 years old.”
Geoffrey applaudierte auch ihm und lobte ihn natürlich, wie schon zuvor Chaneen. Die Kinder waren begeistert und als sich alle vorgestellt hatten war schon einige Zeit verstrichen. Da er sich seine Zeit gut einteilen musste, lehrte er ihnen noch schnell das englische ABC und dann war eine Pause von einer halben Stunde vorgeschrieben. Die Kinder liefen zu ihren Eltern oder Großeltern und aßen schnell eine Kleinigkeit, damit sie gestärkt zurück kommen konnten. Geoffrey saß derweilen alleine und er freute sich eigentlich auf die nächste Unterrichtsstunde. Da es hier weder Bleistift noch Papier gab musste die Zeit in die mündliche Übung investiert werden. Da die Kinder ohnehin nicht schreiben konnten, mussten sie das bereits Erlernte so oft es ging wiederholen, damit sie es nicht vergaßen. Und das kostete mehr Zeit, als ihnen alles aufschreiben zu lassen, damit sie es am Nachmittag nochmals selbstständig wiederholen konnten.
Für den Kunstunterricht aber brachte er Malblöcke und Kohlekreide mit, denn sie mussten ja schließlich irgendwo drauf zeichnen. Er legte auf jeden Platz ein Blatt Papier und eine Kreide und wartete, bis die Pause vorbei war.

Nach der halben Stunde kamen die Kinder gut gelaunt zurück und es stand nun „Kunst“ auf dem Stundenplan. Geoffrey lehrte ihnen westliche Kunst, was den Kindern eigentlich ziemlich unverständlich war. Denn sie kannten keine Hochhäuser, geschweige denn Familienhäuser, wie sie beispielsweise seit Jahren in Sydney zu finden waren, auch das Meer mit Schiffen oder Segelbooten war ihnen fremd. Er lies die Kinder gleich in der ersten Stunde ein Hochhaus zeichnen. Geoffrey hatte deswegen Probleme, ihnen zu erklären, was denn eigentlich ein Hochhaus sei und wie es aussah.
Geoffrey selbst bemerkte schnell, dass ihnen das Zeichnen keine Freude bereitete und beendete den Unterricht früher als geplant. Nach nur 40 Minuten entließ er die Kinder für den heutigen Tag.
„Ihr könnt jetzt eure Freizeit genießen. Wir machen Schluss für heute und sehen uns morgen wieder“ sagte er freundlich, wenn auch etwas enttäuscht über seinen Kunstunterricht, den die Kinder nicht zu mögen schienen. Die Kinder verließen die Stelle, die sie seit heute liebevoll „Schule“ nannten und machten sich aus dem Staub. Geoffrey hatte gehofft, dass vielleicht ein Erwachsener zu ihm kommen und nachfragen würde, wie es denn gelaufen sei. Aber keine kam, denn alle schienen viel zu beschäftigt zu sein. So packte er dann seine Sachen wieder zusammen und verließ das Reservat. Ziemlich enttäuscht begann er die Rückfahrt und die 2 ½ Stunden schienen jetzt noch länger zu dauern, als schon bei der Hinfahrt.

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Wenn überhaupt noch Interesse an der Geschichte besteht, bitte sagen, weil ansonsten poste ich nicht weiter. Danke
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptyDi Jan 22, 2008 10:52 pm

Hey, nicht aufhören zu posten Neutral

Sorry, dass ich dir beim letzten Post kein FB von mir bekommen hast, nur hab ich das letzte Kapitel i-wie total übersehen...*schäm*

Es freut mich sehr, dass die Aboriginie-Kinder ihren Lehrer so gut angenommen haben. Durch so manchen Australienroman, Internet (Google, Wikipedia) und natürlich McLeods, weiß ich mittlerweile auch, dass diese Aboriginie für uns Europäer schon etwas seltsam sind. Es ist ja auch eine vollkommen andere Kultur und ein ganz anderes Leben, das sie führen. Fällt hier auch sehr auf, das die Erwachsenen überhaupt nicht mit Geoffrey reden.

Freu mich auf das nächste Kapitel. Smile Könntest du da vll mal so ne ganz klitzekleine Inhaltsangabe dazu geben, damit wir auch wissen wohin diese Geschichte so ungefähr hinführt?? Und vielleicht auch wie viele Kapitel es sind. Vielen lieben Dank.

LG Karin
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptyMi Jan 23, 2008 12:24 am

Kein Problem Smile Ich dachte nur, es hat keiner mehr Interesse an meiner Geschichte.
Also du erfährst im nächsten Kapitel schon, wo die Geschichte hinführt, wenn ich jetzt eine richtige Inhaltsangabe gebe, dann ist die Spannung einfach weg. Es wird nicht mehr allzuviele Kapitel geben, höchstens ich schmücke wirklich so extrem aus. Aber das ist ja dann auch nicht der Sinn einer Kurzgeschichte. Mehr als 10 (wenn überhaupt) werden's nicht. Und diese Kapitel hab ich eigentlich nur eingeführt, damit ihr Leser einen besseren Überblick habt.

Du hast Recht, für die westliche Welt sind die Aborigines eigenartig und auch ziemlich "bekloppt" und das finde ich einfach nicht gut. Deswegen geh ich auch etwas härter vor in der Geschichte. Ich weiß ja nun nicht, wie es in Wahrheit war, aber ich schreib es schon ziemlich "kritisch".

Das nächste Kapitel gibts nächste Woche (am Weekend denke ich). Im Moment konnte ich leider nicht weiterschreiben, wegen der ganzen Prüfungen und Arbeiten für die Uni.
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptyMi Jan 23, 2008 9:03 pm

Hey, bloß keinen Stress hier bitte, gell?! Wink Freu mich schon.
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptySa Feb 02, 2008 12:37 pm

So, und weiter gehts Wink

Kapitel 4: Neustart

Die ersten Tage im Reservat vergingen und Geoffrey hatte eigentlich sehr viel Spaß am Unterrichten der Aboriginekinder. Diese hatten Freude am Englischunterricht, doch an der westlichen Kunst scheiterten sie, denn sie zeigten daran kein wirkliches Interesse. Geoffrey wusste sich keinen Rat, wie er den Kindern diese Kunst näher bringen könnte.
In der Zwischenzeit hatte er sich auch mit den Erwachsenen angefreundet, obwohl diese ihm noch nicht das Vertrauen schenken, dass sich Geoffrey erhoffte. Es blieb stets bei einem freundlichen „Hallo, wie geht’s“ und „Auf Wiedersehen, bis morgen!“. Aber das war eigentlich schon sehr viel wert, denn anfangs hatten sie Geoffrey ja nicht einmal Beachtung geschenkt.
Eines Tages, es war Donnerstag an einem sehr heißen Sommertag: Geoffrey beschloss nach seinem Unterricht noch etwas im Reservat zu bleiben und die sozialen Kontakte auszuweiten. Die Kinder liefen begeistert zum nahe gelegenen Fluss und Geoffrey beschloss zu den Eltern von Shaneen zu gehen. Er fragte sehr freundlich nach deren Wohlergehen und deren Arbeitstag. Die beiden Aborigines hatten jegliche Scheu abgelegt und erzählten ihm, von ihren Sorgen, Ängsten und von deren Lebensalltag. Geoffrey lächelte innerlich die ganze Zeit, weil ihm endlich jemand vollstes Vertrauen geschenkt hatte, aber er machte sich auch Sorgen, weil alle viel Sorgen und Ängsten hatten.
„Kann ich Ihnen irgendwie helfen? Vielleicht könnte ich ja zwischen den „Rassen“ vermitteln. Verstehen sie das Wort „Rasse“ jetzt nicht falsch“ sagte Geoffrey und der Vater von Shaneen erwiderte sofort:
„Aber bitte, wir wissen doch, dass die Weißen alle Menschen, die eine andere Hautfarbe haben, sofort als „Rasse“ bezeichnen. Wir ignorieren dies schon sehr lange. Aber es geht uns gar nicht darum, dass wir mit ihnen Freundschaft schließen, denn das ist von Seiten der weißen Bevölkerung ja unmöglich. Ich persönlich würde mich über „weiße Freunde“ sehr freuen, denn vielleicht könnte ich deren Kultur besser verstehen. Es geht uns aber nur darum, dass wir in Frieden gelassen werden. Wieso werden wir immer als „Wilde“ und „Mörder“ bezeichnet. Wir tun EUCH doch nichts!“. Shaneens Vater, Esmul, wurde etwas wütend und Tränen liefen ihm übers Gesicht. Er konnte nicht verstehen, warum die Weißen so rassenfeindlich, warum alle indigenen Völker die Bösen, die Schlechten, ja die Teufeln waren und nur die Weißen die Guten, die Braven, die „Engel“. Geoffrey fühlte mit Esmul mit, denn er konnte es selbst nicht verstehen und er ist schließlich in Frieden gekommen und ihm lag auch sehr viel daran, Freundschaften mit ihnen zu schließen, ihre Kultur näher kennen zu lernen, ihren Alltag miterleben zu dürfen.
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptyDo Feb 14, 2008 7:53 pm

So und nun gehts hier auch endlich weiter: Viel Spaß beim Lesen
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„Ich kann verstehen was sie fühlen. Auch in mir steigt eine Wut, eine Verzweiflung, auf, denn ich selbst kann nicht verstehen, dass jeder Indigene sofort als „wild“ abgestempelt wird. Ich verteidige jede Volksgruppe, wenn sie schlecht behandelt werden, wenn schlecht über sie gesprochen wurde. Aber die Weißen sehen sich als Retter der Welt, sie sind egoistisch, egozentrisch und „dumm“ – ja dumm! Oft wünschte ich mir kein Weißer zu sein. Ich fühle mich in der Welt der Weißen nicht wohl. Ich genieße die Zeit, in der ich hier im Reservat sein darf, in vollen Zügen. Wenn ich sehe, was ihre Kinder für eine Lebensfreude haben, das ist wirklich unglaublich. Denn die weißen Kinder sind oft unglücklich, obwohl sie alles haben. Sie haben ein Dach über dem Kopf, sie haben zu Essen und zu Trinken, sie können sogar zur Schule gehen und sie bekommen quasi alles in den Hintern geschoben. So etwas macht mich wütend und auch traurig, wenn ich sehe, wie weit die weiße Welt schon heruntergekommen ist.“ Geoffrey endete hier mit seinen Worten, denn er sah plötzlich, dass sich viele Aborigines um ihn versammelt hatten und ihm zuhörten. Er fühlte sich gut und die meisten der Leute lächelten.
Die Stammesälteste zog ihn zur Seite und deutete ihm, ihr zu folgen. Dies tat Geoffrey ohne Widerrede, dennoch hatte er bedenken, ob er in ihren Augen überhaupt das Richtige gesagt hatte.
„Ich habe Ihren Unterricht immer von meiner Hütte aus beobachtet, ich weiß auch, dass Ihre Kunst nicht sehr gut ankommt, bei meinen Kindern. Deswegen möchte ich Ihnen etwas zeigen Herr Darbon“, sagte die alte Dame und sie gingen in Richtung Fluss weiter.
Geoffrey konnte nichts sagen, denn er wusste nicht, was nun auf ihn zukommen sollte. Er war etwas besorgt, aber insgeheim hoffte er, dass sie ihm vielleicht einen Tipp geben könnte im Bezug auf seinen Kunstunterricht.
Sie waren nun bei den Kindern angekommen, die enthusiastisch etwas auf den Boden malten. Geoffrey traute seinen Augen nicht. Die Kinder waren damit beschäftigt, Tiere, Gegenstände und Pflanzen auf den Boden zu zeichnen, teilweise mit den Fingern, teilweise mit Ästen. In jedem der Kinder war ein großes Talent verborgen, dass Geoffrey erst jetzt zu Gesicht bekam und er war sogleich Feuer und Flamme für deren Zeichnungen.
Als er sich umdrehte und der Alten etwas sagen wollte, war sie weg. Er stand gute 3-4 Minuten da, starrte auf die Zeichnungen der Kinder und währenddessen dürfte sich die Stammesälteste wohl zurückgezogen haben.
„Das war es also, worauf sie mich aufmerksam machen wollte. Das Talent der Kinder, welches ich verkannte hatte“ sagte er laut zu sich selbst, diesmal aber auf englischer Sprache, so dass die Kinder ihn nicht verstehen konnten.

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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptyDi Feb 19, 2008 3:22 pm

...
Geoffrey war gar nicht scheu und fragte die Kinder, was sie denn da zeichneten. Doch ihrerseits kam keine Antwort, denn keines der Kinder sah vom Boden auf. Sie waren so versessen darauf, ihren Zeichnungen die Vollendung zu geben, dass sie das Kommen ihres Lehrers gar nicht bemerkt hatten.
„Shaneen? Kannst du mal einen Augenblick zu mir rüberkommen“ warf Geoffrey nun in die Runde ein, denn er war überaus neugierig, was die Kinder da eigentlich zeichneten. Shaneen kam zwar zu Geoffrey, doch sagte sie kein Wort, worauf Geoffrey sie nach den Zeichnungen fragte: „Was malt ihr Kinder denn hier?“. Shaneen gab ihm einen Wink um mit den Erwachsenen zu sprechen, denn die Kinder dürften das Wissen nicht preisgeben.
Geoffrey verstand nicht, was Shaneen mit „Wissen“ meinte. Er stand noch weitere 10 Minuten da und war völlig fasziniert von der Begabung der Kinder. Doch das Wort „Wissen“ schwirrte ihm ständig im Kopf herum und deswegen konnte er sich auch losreißen und kehrte zurück zu den Hütten der Erwachsenen. Geoffrey sah Shaneen’s Vater etwas neben seinem Haus arbeiten. Er beschloss darauf, ihn nach diesem „Wissen“ zu befragen.
„Geoffrey, ich glaube nicht, dass du schon so weit bist, um von diesem Wissen zu erfahren! Es ist streng geheim und wir nur innerhalb unseres Clans weitergegeben. Ich vertraue dir inzwischen und das weißt du, aber es gibt immer noch Familien, die deine Anwesenheit eher skeptisch sehen. Ich bin mir sicher unsere Mutter wird dir einen Wink geben, wenn es soweit ist!“ erwiderte der Mann und wandte sich wieder seiner Arbeit zu.
Geoffrey fühlte sich wie ein begossener Pudel, der einfach so stehengelassen wurde, alleine, gefangen in seinen Gedanken an dieses „Wissen“. Er konnte einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen, denn er musste unbedingt wissen, was es damit auf sich hatte. Doch ihm war klar, dass es nicht so einfach sein würde, denn der Clan hielt seine Geheimnisse sehr gut verborgen. Das hieß für ihn nun soviel, als dass er Geduld haben, die Kinder weiter unterrichten und mit den Erwachsenen in besseren Kontakt kommen müsse. Geoffrey war wie besessen auf dieses Wissen und er wollte es so schnell als möglich in Erfahrung bringen.
Shaneen’s Vater riss Geoffrey aus seinen Gedanken: „Geoffrey, versuch bitte nicht zwanghaft an dieses Wissen zu gelangen. Alles braucht seine Zeit und sie wird kommen- früher oder später. Ich kann dir nur einen Rat geben: Vergiss, dass du davon erfahren hast und leb so weiter, als hättest du heute nicht davon gehört. Alles in unserem Leben ist eine Fügung und auch dir wird eine zuteil werden. Aber du kannst sie nicht selbst hervorrufen! Fahr jetzt lieber nachhause, du hast noch einen weiten Weg vor dir!“.
Geoffrey war plötzlich wie geplättet, denn sein Gegenüber hatte Recht: Er konnte nichts erzwingen, es musste sich alles von selbst ergeben. Wie konnte er nur so egoistisch denken? Er war wie von Sinnen, deswegen sagte er auch weder „Tschüss, bis morgen“ noch sonst etwas, sondern verließ das Reservat ohne jeden Ton. Geoffrey begann zu laufen, um schneller bei seinem Wagen zu sein. Ihm war alles ziemlich unangenehm, vor allem, dass er gerade eben so denken konnte. Dass er mit allen Mitteln an dieses Wissen herankommen wollte. Ihm wurde plötzlich ziemlich übel, aber nicht im Sinne von Kotz-Übel, sondern Übel aufgrund seines Verhaltens. Alles was er jetzt brauchte war ein Spaziergang. Er ging in Richtung Osten, in entgegen gesetzter Richtung, aus der er immer morgens kam und abends wegfuhr.
Wie lange Geoffrey schon spaziert war, war ihm nicht klar. Das einzige was er wusste war, dass er sich schon zu weit von dem Reservat entfernt hatte. Deswegen beschloss er, Kehrt zu machen, doch sowohl Süden als auch Westen, Osten und Norden sahen für ihn plötzlich gleich aus. Er hatte keinen Anhaltspunkt, keinen Baum, keinen Strauch, denn er befand sich inmitten einer sehr kargen Wüste, ohne jegliches Leben. Angst breitete sich in ihm aus und er wusste nicht, wie er aus dieser Misere wieder rauskommen sollte- also schrie er so laut er konnte. Nach 10-maligen Hilferufen war er sehr erschöpft. Er glitt zu Boden und blieb bewegungslos liegen. Geoffrey war so geschwächt, dass er einschlief.
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptySo Feb 24, 2008 3:09 pm

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Plötzlich wachte er auf. Er befand sich aber nicht mehr in der Wüste, denn über ihm erkannte er ein Blechdach. Geoffrey schreckte hoch und sah sich um und da war ihm auch klar, wo er war: im Reservat. Zur Tür kam der Medizinmann des Clans rein und fragte nach seinem Wohlbefinden.
„Ich bin nur etwas verwirrt und schwindelig. Sonst fühle ich mich gut, danke. Aber wie bin ich wieder hierher gekommen? Fragte er den Mann.
„Die Kinder haben jemanden schreien gehört, in weiter Ferne. Ein paar Männer haben sich auf den Weg gemacht und sind mit ihnen zurück gekommen. Ich habe ihnen Blätterwickel gemacht, denn sie hatten hohes Fieber. Im ersten Augenblick dachte niemand, dass sie es schaffen!“.
Geoffrey war plötzlich wieder ganz anders zumute, doch ließ er sich nichts anmerken und bedankte sich erneut beim Medizinmann und wollte nachhause fahren. Doch der Mann untersagte ihm, heute noch nachhause in die Stadt zu fahren. Der Weg wäre in seinem Zustand einfach viel zu gefährlich. Er könnte wieder bewusstlos werden und einen schrecklichen Unfall verursachen. Dies leuchtete Geoffrey natürlich ein und er fühlte sich auch nicht mehr danach, in die Stadt zu fahren. Alles, was er jetzt noch brauchte, war Schlaf.
„Wo kann ich denn heute meine Zelte aufschlagen?“ fragte er den Mann. Doch dieser antwortete nicht, sondern deutete ihm nur, dass er dort bleiben konnte, wo er ohnehin schon lag. Mit diesem Wink verabschiedete sich der Medizinmann und verließ die Hütte. Doch als sich Geoffrey wieder hinlegen wollte, ging erneut die Tür auf und ein paar seiner Schüler betraten die Hütte. Er freute sich wahnsinnig über den Besuch und lächelte jeden einzelnen an.
„Mr. Bardon, wie geht es Ihnen? Wir haben Schreie gehört und als alle sahen, dass Ihr Wagen noch verschlossen draußen stand, war klar, dass sie in Not waren!“ sagte einer der älteren Jungen.
„Ich danke euch, dass ihr mein Leben gerettet habt. Wenn ihr mich nicht gehört hättet, dann…“ Geoffrey konnte nicht weiterreden, einerseits weil er ziemlich müde war und andererseits, weil er den Gedanken über seinen möglichen Tod nicht aussprechen konnte. „Kinder, ich bin sehr müde. Geht jetzt bitte wieder. Wir sehen uns morgen!“.
Die Kinder taten, wie ihnen gesagt wurde und verließen die Hütte. Erschöpft und immer noch geschockt, schlief Geoffrey erneut ein.

Erst am nächsten Tag, es war bereits Mittag, erwachte er aus seinem tiefen Schlaf. Er vernahm nicht einmal die Anwesenheit von Shaneens Eltern, deshalb war er auch sichtlich überrascht, als er die beiden neben ihm sah.
„Guten Morgen. Wie spät ist es denn?“ fragte Geoffrey noch sehr verschlafen.
„Es ist Mittagszeit. Wir wollten nur Bescheid sagen, dass das Essen fertig ist. Und du musst unbedingt etwas essen, damit du wieder zu Kräften kommst!“ sagte Shaneens Mutter. Geoffrey war etwas verunsichert, weil es schon Mittag war. Er hätte doch schon am vor Stunden unterrichten sollen.
....

Feedback wäre total nett Smile
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptyMo Nov 03, 2008 6:11 pm

Also mal kurzes Featback, ich habe jetzt Kapitel 1 und 2 gelesen und finde es spannend zu lesen und bin gespannt wie es weiter geht. Lese die anderen Kapitel Stückchenweise, und werde danach dann weitere Kommis dazu geben.
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptySo Nov 23, 2008 11:40 am

mir gefällt die Geschichte. Ich finde es gut wie du die "Weißen" stark kritisierst, denn es ist wirklich eine Frechheit, was damals passiert ist und was heutzutage noch passiert.

Bitte poste bald weiter. Ich freu mich sehr auf die Fortsetzung. bounce
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptySo Nov 23, 2008 12:11 pm

Danke für euer Feedback. Hätte nicht gedacht, dass die Geschichte doch jemand lesen würde. Wird aber wahrscheinlich noch länger dauern wegen Fortsetzung. Als ich nämlich gesehen habe, die Geschichte findet keinen Anklang, habe ich gar nicht weitergeschrieben. Natürlich bin ich jetzt umso mehr motiviert Wink Nur mir fehlt im Moment einfach die Zeit, wieder mit dem Schreiben anzufangen. Aber ich werd mir Mühe geben Smile

Danke für eure lieben Worte Smile
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptySo Nov 23, 2008 6:27 pm

Hey nicht aufgeben nur weil mal niemand etwas schreibt. Das heißt noch lange nicht das die Geschichte nicht gut ist. Ich hab dir versprochen den Rest noch zu lesen, muss mir aber gerade eingestehen, das ich es total vergessen habe.... Rolling Eyes hier gibt es so viel zu lesen, das ich teils gar nicht hinterher komme. Und dann lese ich ja auch noch andere Sachen, das muss ich erstmal alles unter einen Hut bekommen, und da ich ja auch noch selbst schreibe, muss ich dann immer sehen was ich als nächstes mache. Also niemals verzagen, weiter machen. Du schreibst zunächst für dich selbst, wenn du Spaß an der Geschichte hast, dann schreib weiter, egal ob sie jetzt jemand sofort liest oder nicht. Und zu meiner Person, ich werde nächste Woche mal hier weiter lesen, versprochen. Daumen Hoch
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptyMo Nov 24, 2008 10:52 am

So nun wag ich mich auch mal an die längeren Geschichten^^
Hoffe ich schaffe deine gleich ganz.

Zum ersten Kapitel:

Also erst mal großes Lob für die Überschrift. Ich find sie klasse, auch wenn ich noch nicht weiß was sich hinter ihr verbrigt. Sie hört sich schon mal spannend an. Auch wenn ich nicht viel von Kunst verstehen^^. Ist ja aber vielleicht auch nicht Wörtlich zu verstehen.

Zum ersten Kapitel, musste ich mich etwas wundern. Der Wandel, den Geoffrey innerhalb weniger Zeilen macht, fande ich etwas merkwürdig. Zuerst meint er:
Zitat :
„Ihr Wunsch sei mir Befehl und Sie haben natürlich Recht. Wie sollen Sie auch wissen, auf welchem Niveau sich die Kinder befinden, wie deren Verhalten ist, ob sie vielleicht nicht sogar <<wild>> sind“
Was sich nicht unbedingt nach einem Verteidiger der dunkelheutigen Menschen anhörte und dann kommt sein Wutausbruch, in dem er selbige in Schutz nimmt. Ich finde das äußerst merkwürdig. Wieso lässt du ihn nicht von Anfang an als Führsprecher agieren. Er muss doch nicht unbedingt den Begriff "wild" verwenden oder?
Auf jeden Fall hat es so nicht wirklich glaubwürdig auf mich gewirkt.

Zum zweiten Kapitel:

Ich glaub es geht mir ein jetzt ein wenig wie Geoffrey. Vor den Kopf gestoßen und irgendwie zweifelnd^^.
Ich hätte mir gewünscht das Gespräch mit den Kindern mitverfolgen zu können. Denn im Gegensatz zu den Erwachsenen waren sie ja die einzigen, die neugierig und kontaktfreudig waren. Vielleicht hätte dass, das etwas fade Kapitel aufgelockert. Auch handelst du das alles so schnell ab O.o. Vielleicht Absicht, denn die Gefühle deines Protagonisten beschreibst du recht gut. Auch wenn du Sprachlich sicher einige Wortwiederholungen auslassen könntest. Fällt dir sicher auf wenn du es dir noch mal durch liest.

Zum dritten Kapitel:
Mh ich muss erst mal sagen, das sich deine Geschichte flüssig lesen lässt und ich erstaunlich gut vorran komme. Allerdings wunder ich mich über die Lehrmethoden bzw. über die schnelle Auffassungsgabe der Kinder. Besonders weil sie so verschieden alt sind und wegen ihrer Kultur. Mal am Rande gefragt, wie viel hast du für die Geschichte Informationen eingeholt? Ich kenne mich mit dem Samm jetzt auch nich so gut aus, trotzdem muss ich hier was anbringen:

Wenn mir jemand in einer fremden Sprache käme, die ich zuvor noch nie gehört habe und dann von mir verlangen würde, ich sollte mich vorstellen in dieser Sprache, ich könnte es nicht. Woher sollte man auch wissen, was die Worte bedeuten? Da brauch man nicht nur die Zahlen zum Verständnis. Dank dem Englisch Unterrischt in der Schule hab ich den Satz zwar gleich verstanden, aber die können kein Wort davon. Die wissen nicht das I - Ich bedeutet und so weiter. Ich hoffe du verstehst was ich meine.
Auch sich 20 fremde Worte zu mercken (also die Zaheln) halte ich für unglaubwürdig. Zudem kann ich mir nicht vorstellen das ein Stamm der von der Natur lebt so weit zählen muss. Da geht es meist nur bis drei und dann sind es viele. Auch werden die ihr Alter sicher nicht so genau zählen wie wir das tun. Vielleicht haben sie eine ganz andere Zeitrechnung. Was mich zum ABC bringt. Die kennen keine Buchstaben. Du schreibst selbst sie können nicht schreiben. Die sprechen einfach drauf los. Ihnen ein ABC bei zu bringen ist sinnlos. Sie wüssten damit ohne Stifte gar nichts anzufangen.
Die Sache ist also um einiges Schwieriger als wie dein Chara das so kurz mal schnell löst. Soll die Geschichte glaubwürdig werden, würde ich dir empfehlen dir entweder über das genannete von mir mehr Gedanken zu machen, oder den Unterischt auf die Kunst zu beschränken, denn die ist ohne Sprache verständlich.
Zudem wäre es auch schön mehr vom Unterricht mitzubekommen, als das schnelle abhandeln. Stell mir das witzig vor, die Kinder haben noch nie ein Blatt Papier gesehen und auch keine Kohle. Die wissen sicher auch damit nichts anzufangen. Aber auch das fehlt in deiner Überlegung. Versuch dich mal mehr in die Kinder des Stammes hinein zu versetzen. Woher sollen die wissen das Kohle auf einem weißen Blatt spuren hinterlässt? Müssten sie darüber nicht erst mal staunen?

Zum vierten Kapitel:

Mh, die Geschichte erscheint mir zwar strukturriert aber vielleicht gerade deswegen ein wenig Stichpunktehaft abgehandelt zu werden. Er ist nun schon so lange dort, trotzdem kennt man keine Beziehung zu irgend einem des Stammes. Also kein Liebingsschüler oder Erwachsene mit denen er sich versteht. Das ist auch der Grund warum ich nicht nachvollziehen konnte, warum sie ihm auf einmal vertrauen. Ich hab es als Leser nicht erfahren. Auch vom Leben des Stammes weiß ich gar nichts, weil das in deiner Geschichte außen vor bleibt. Beinah so, als wenn du selbst nicht wüsstest wovon du schreibst und nur das Problem der Schwarz-Weißen-Gesellschaft aufwerfen wolltest. Auch finde ich den Protagonisten ein bisschen zu Idealistisch O.o. Kann mir nicht vorstellen das er wirklich so denkt wie er spricht. Aber mal wieder zur Geschichte. Die Kinder zeichen Tier, das hast du geschrieben, da wunder ich mich das er nachfragen muss, was sie da zeichnen O.o. Ich weiß zumindest so fiel über das Volk, dass sie in ihrer Kunst Geschichten ihrer Ahnen und Geschichten über die mh wie hieß das Medichizeit naja eben ihr glauben von der Entstehung der Welt. Ich nehme mal an das du das mit Wissen meintest.
Interessant fand ich dann wieder das sich Geoffrey wie ein echter Weißer verhalten hat und das Wissen unbedingt haben wollte^^. Aber warum muss er dann in der Wüster zusammen berechen? Also wäre ihm da ein Geist erschienen und hätte ihm aus dies M-Zeit erzählt hätte ich das verstanden aber so O.o? Was für einen Sinn hat das für die Geschichte?
Auch begreife ich nicht warum er Fieber hatte und überhaupt zusammen geklappt ist so schnell. Das ist wieder nicht sehr glaubwürdig. So schnell macht ein Mensch nicht schlapp. Und er kam mir auch nicht so vor als wenn er krank gewesen wäre. Mir kams eher so vor, als wenn du unnötiger weiße Spannung erzeugen wolltest. Dabei fand ich es spanneder heraus zu finden was es mit dem Wissen auf sich hat, als deinem Protagonisten in der Wüste zusammen brechen zu sehen. Wie es Klischehaft in so vielen Filmen und Büchern vorkommt.

So mehr gibts ja noch nicht. Also fasse ich mal meine Gedanken dazu zusammen.
Die Idee die Rassenfeindlichkeit anhand des Stammes selsbt zu kritisieren und vielleicht irgendwann zu zeigen, das die Kunst des Stammes ja beweist, dass sie keines Falls dumm und wild sind, finde ich super. Auch kann ich mir nun vorstellen was es mit der Überschrift auf sich hat. Immerhin bestehen die Zeichnungen ja aus Punkten die dann Bilder ergeben. Und mitlerweile ist das sicher eine anerkante Kunstform.

Allerdings fehlt deiner Geschichte das Leben der Ureinwohner. Oder vielleichtg auch das Wissen darüber, was sie auszeichnet. Denn nichts davon kommt in deiner Geschicht vor. Alles was man erfährt ist das westliche, was er ihnen beibringen will. Das ist schade, weil ja gerade die Kultur das interessante an deiner Idee ist.
Ich würde dir wirklich raten dich mehr mit dem Stamm auseinander zu setzen. Möglichst viel über sie zu lernen, um ihr Leben Bildhafter gestalten zu können und der Geschichte damit das Leben einzuhauchen das sie verdient hat.


So jetzt versteck ich mich lieber erst mal^^. Sicher kannst du mich jetzt nich leiden nach der harten Kritik...

Mfg. Enrico
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptyMo Nov 24, 2008 4:41 pm

Enrico, danke für deine Worte. Bin keineswegs böse, ich freu mich, dass ich mal ausführliche Kritik/Worte zu einem Werk von mir bekomme!

Einige Erklärungen dazu: Ich habe mittlerweile soviel über den Stamm der Aborigines erfahren, dass die Geschichte genauso Sinn macht (für mich) wie hier geschrieben. Da ihr Leser noch nicht wisst, wie sich das ganze entwickeln wird, seid ihr jetzt natürlich skeptisch, seht darin nicht viel Sinn, etc. Aber ich hab soviele Vorstellungen zu der Geschichte, dass sie für mich einen Sinn ergibt und ich kann nicht alles Detail für Detail erzählen, sonst würde darauf ein Roman mit 5000 Seiten! Ich will es ja bei einer Novelle belassen!

Ahm, das mit dem Zählen und mit den Buchstaben bzw. fremder Sprache: Das ist genau dieses Vorurteil der Weißen und ich hab eigentlich darauf gewartet, dass so eine Frage bzw. Infragestellung kommt!
Mein Professor hat die Geschichte von diesem Mann und den Aborigines Kids erzählt...Und er hat genau diese Passage so ähnlich erzählt, wie ich sie niedergeschrieben habe. Natürlich musste ich einiges umändern, will ja keine Probleme bekomme mit Copyright und so. Aber in gewisser Weise ist das nur übernommen und mein Prof. hat das aus einem Artikel quasi vorgetragen!

Wie sich die Geschichte weiter entwickeln wird: lasst euch überraschen. Es wird sich alles aufklären, warum dieser Titel, warum die vielen schnellen Abhandlungen, etc.
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptyMo Nov 24, 2008 5:43 pm

Na schön ich lass mich mal überraschen. Trotzdem ging mir das etwas zu schnell O.o. Was die Kinder da gelernt habe. Nicht das ich vorurteile gegen die Naturvöllker haben. Die haben sicher ihre Stärken. Nur könnte ich das eben auch nicht so schnell lernen. Bedenkt man wie lange weiße Schulkinder mit dem ABC zu kämpfen haben. Den Artikel darüber würde ich gern lesen O.o und mit dem Mann reden der das aufgeschrieben hat. Ich glaub nämlich davon noch immer kein Wort. Ohne irgendjemanden beleitigen zu wollen^^.
Ich hoffe ja das trotzdem noch einiges von deinem Wissen über dieses Volk in deine Gesichte einfliest. Ich würde nämlich auch sehr gern mehr über sie wissen. Und sollte das schnelle lernen doch möglich sein, dann will ichs natürlich auch verstehen, wie sie das geschaft haben.
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptyMo Nov 24, 2008 7:48 pm

Ich weiß nicht, wo man den Artikel finden kann...Kann aber gerne mit meinem Prof. reden, ob es den irgendwo im I-Net zu finden gibt, oder wie der Autor heißt.

Soviel kann ich dir sagen, dass Naturvölker ein anderes Denkvermögen haben. Sie lernen Dinge im allgemeinen schneller, als "zivilisierte" Völker, um das jetzt mal ganz krass auszudrücken. Die haben einfach eine andere Lebensweise und natürlich kenne sie Buchstaben und Zahlen. Und sie wissen schon, dass man mit Kohle malen kann, nur war diesen Kids ein Zeichenblatt total fremd. Sie malen eben auf Baumrinden, oder im Sand, etc.
Und es ist ja auch so, dass Naturvölker "nachahmen" müssen, um überleben zu können. Darin haben die Kids einen Vorteil, wenn da jemand kommt und sagt, sie sollen dieses uns jenes Nachsprechen bzw. Nachmachen. Das liegt in ihrer Natur! Deswegen haben sie sich womöglich auch so schnell vorstellen können in englischer Sprache.

Aber ich finde es total super, dass dich meine Geschichte auch zum Nachdenken veranlasst! Die Geschichte läuft aber darauf hinaus, dass eher der Lehrer etwas von den Aborigines lernt, als sie von ihm! Deswegen auch diese kurzen Abhandlungen. Auch wenn sie nicht deinem Geschmack entsprechen, und das kann ich sehr gut verstehen, das Hauptaugenmerk soll darauf liegen, dass einem Lehrer noch etwas gelehrt wird.

Ich verrate aber schon zuviel Wink
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptyMo Nov 24, 2008 8:19 pm

Ja ich merk schon^^.
Aber ich hab mir schon gedacht, das er nicht der Lehrer bleibt. Sicher hast du recht das sie ganz anders Denken. Das meinte ich ja auch^^. Ich kenn ja nicht wirklich ihre Lebensweise. Deswegen wäre es ja schön mehr davon in deiner Geschichte zu lesen. Eben auch das ihnen das Papier fremd sein müsste. Ich meinte eignentlich eher das ihnen das Zeichenn auf dem Pappier fremd sein dürfte^^. Naja ich warte einfach mal ab, was noch aus deiner Geschichte wird.
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BeitragThema: Re: Als aus Punkten Kunst wurde   Als aus Punkten Kunst wurde EmptyDo Dez 18, 2008 8:40 pm

Enrico schrieb:
Bedenkt man wie lange weiße Schulkinder mit dem ABC zu kämpfen haben.
Wieso? Ich kann mich zwar nicht mehr ganz genau daran erinnern, aber eins weiß ich noch: Ich hatte bestimmt nicht mit dem ABC zu kämpfen, weder im Englischen, noch im Deutschen. Mein kleiner Bruder auch nicht, der hat das, genau wie, schon vor dem ersten Schultag gelernt und meines Wissens nach ist das bei den meisten Kindern so, weil viele sich im letzten Kindergartenjahr dermaßen langweilen, dass sie von selber alles Mögliche lernen wollen. Ich konnte schon Bücher in Blockbuchstaben lesen, bevor ich mit fast sieben in die Schule kam.
Zitat :
Und sollte das schnelle lernen doch möglich sein, dann will ichs natürlich auch verstehen, wie sie das geschafft haben.
Wenn ich mir da Enrico anschaue, kann ich kaum glauben, dass dich sowas echt verwundert. Kinder sind extrem lernfähig, je jünger, desto schneller und besser lernen sie, weil ihr Gehirn aufnahmefähiger ist als das von Erwachsenen. AUßerdem haben die Kinder in der Geschichte nur das nachgesprochen, was ihnen gesagt wurde und Name und Zahlen umgeändert. Vorher hat ihnen der Lehrer erklärt, sie sollen sich vorstellen und ihr Alter sagen. Sie müssen gar nicht alles wortwörtlich verstanden haben, es ging ja nur um den Sinn.
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