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 Gedanken eines Wolfes One-Shot zu Bis(s)

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Eden
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Gedanken eines Wolfes One-Shot zu Bis(s) Empty
BeitragThema: Gedanken eines Wolfes One-Shot zu Bis(s)   Gedanken eines Wolfes One-Shot zu Bis(s) EmptySo Aug 31, 2008 10:02 am

He ihr Lieben.

Hier abt ihr einen kleinen One-Shot aus Sams Sicht. Ich habe mich gefragt wie er sich wohl bei der ganzen Prägungs-Geschichte fühlt, denn wir kennen ja fast ausschließlich Leahs Version und Leahs Wut. Ich hoffe er gefällt euch und wünsche euch ganz viel Spaß beim lesen^^
Bussi Eden

Gedanken eines Wolfes

Warum? Warum nur passierte das alles mir? War es nicht genug, dass ich mein Leben komplett umstellen musste? Dass ich alleine, nur auf mich gestellt mit meinem Schicksal klar kommen musste? Ich hatte es hingenommen, ohne mich zu beschweren, hatte akzeptiert wer ich war, was ich war, doch das? Wie konnte ich das ertragen? Wie konnte ich einen Menschen den ich liebte so verletzen? Ich musste einen klaren Kopf bekommen, ruhig werden, doch wie um alles in der Welt sollte ich das schaffen? Ich war verwirrt, hilflos und wütend, so unglaublich wütend. Ich liebte sie, nein- hatte sie geliebt, mochte sie noch immer. Prägung, warum nur? Wir kannten uns so lange, hatten so viel miteinander geteilt, wollten unsere Leben zu einem verbinden und nun? Nun war alles tot.

Ziellos wanderte ich durch den Wald und nahm nichts von meiner Umgebung wahr. Ich lief und lief und lief, immer weiter, ohne ein Ziel. Doch mein Kopf wurde nicht leerer. Die Bilder dieses Tages spulten sich in ihm ab, wie ein schlechter Film, der in einer Endlosschleife lief. Bilder reihten sich aneinander und fügten sich zu einem Ganzen zusammen. Immer wieder sah ich ihre Gesichter vor mir. Gesichter die ich kannte, Gesichter die mir neu waren und dazwischen immer wieder ihres. Sie hatte es ebenso gespürt wie ich, diese tiefe, endlos wohltuende Verbundenheit. Und dann wieder dieses Gesicht, welches ich ebenso gut kannte wie mein eigenes. Sie verstand sofort, es brauchte keine Worte. Ihr Schmerz traf mich unvorbereitet, verband sich mit meinem, ich spürte ihre Angst und Trauer, aber vor allem ihre Wut. Mein Blick musste alles gesagt haben, denn ihre sonst so warmen Augen wurden mit einem Schlag kalt. Ich sah wie sie ihre Zähne aufeinander presste, ihre Wangenknochen scharf hervortraten. Das schmale Gesicht war fast schon bleich, doch ich nahm es nur am Rande wahr, denn immer wieder verschwamm es mit dem weichen Gesicht der Frau vor mir. Ihre Wärme überrannte mich, fesselte mich. Ihre Augen waren voller Leben und… sie waren mir so bekannt. Ich hatte das Gefühl in meine Seele zu schauen.

Meine Schritte beschleunigten sich. Ich begann zu rennen. Würde ich so zur Besinnung kommen? Ich hatte Leah so wehgetan. Das hatte ich nie gewollte. Ich liebte sie doch, wollte immer eine Zukunft mit ihr… Kinder, eine Familie, doch nun war mein Herz besetzt und es war nicht ihr Bild, das in ihm lebte. Wie hatte ich ihr das nur antun können? Wie hatte ich mir das nur antun können? Doch was hätte ich ändern können? Es war mein Schicksal, mein Schicksal… Doch jetzt wo ich das fühlte, was ich in mir vernahm, würde ich es ändern wenn ich die Möglichkeit hätte? Würde ich diese Wärme und das Gefühl des zu Hause Ankommens wieder aufgeben? Ehrlich? Nein… ich würde es nicht tun und dafür hasste ich mich noch viel mehr. Ich spürte wie das Biest in mir rebellierte, doch ich kämpfte dagegen. Das war doch der Grund für meine Einsamkeit und meine Wut. Doch nun… ich musste nicht mehr alleine sein. Ich hatte Leah nie erzählen dürfen, was ich war, doch mit ihr, sah es so anders aus. Wie hatten sie mir gesagt? Wenn du geprägt wirst, darfst du alles mit ihr teilen, sogar dein Geheimnis. Sollte das das Ende meiner Einsamkeit bedeuten?

Die Bäume zogen an mir vorbei. Meine Sinne waren geschärft und doch fühlte ich mich taub. Ich spürte weder den Boden unter meinen nackten Füßen, noch den Wind auf meiner überhitzten Haut. Unwillkürlich hörte ich Leahs Stimme in meinem Kopf. „Schatz warum glühst du so? Hast du Fieber? Bist du krank?“ „Nein… du musst dir keine Sorgen machen, es ist alles ok!“ Dumpf hallten unsere Stimmen in meinem Kopf wieder. Lügner! Lügner! Lügner! Ich hatte sie belogen, immer und immer wieder. Wie oft hatte ich sie verletzt? Doch es war nichts zu dem was ich ihr nun antat. Wie konnte ich es mit meinem Gewissen vereinbaren? Hatte ich nicht genug Stolz um über der Sache zu stehen und bei ihr zu bleiben? Doch wie konnte ich mich gegen meine Gefühle wehren? Gegen das kämpfen was in mir war? Ich fühlte mich so schwach und hilflos und das hasste ich. Meine Bestie schrie immer lauter, doch ich schaffte es sie zu unterdrücken. Nicht jetzt! Nicht jetzt! Ich musste denken! Doch was brachte es mir? Ich würde es so gerne ändern doch ich konnte es nicht! Ich war nicht in der Lage mein eigenes Leben zu bestimmen, es so zu leben wie ich es mir gewünscht hätte.

Mein Monster wurde immer lauter. Ich konnte den Wolf in mir schreien hören. Er wollte an die Oberfläche. Kalte Wut schnürte mein Herz ab, welches noch vor nicht einmal einer Stunde so warm in meiner Brust geschlagen hatte, als ich sie zum ersten Mal nach meiner Verwandlung zum Wolf gesehen hatte. All die Vertrautheit und Wärme wurden von der Wut in mir übertönt. Aus dem warmen Rot wurde ein hartes Schwarz. Ich hörte eine engelsgleiche Stimme in meinem Kopf, sah das zugehörige Gesicht vor mir. Der Hohn war deutlich zu spüren. Ich hasste ihn. Ich hasste sie alle. Cullens... Cullens… es hallte dumpf durch meinen Kopf. Ich hasste sie. Ich hasste sie alle. Sie waren Schuld an dem was ich war und sie trugen die Schuld an dem was nun passierte. Wegen ihnen musste ich Leah verletzten. Hass. Ich spürte wie sich meine Bestie nicht mehr kontrollieren ließ und ich hatte auch nicht mehr die Kraft dazu. Noch im Laufen setzte die Verwandlung ein.

Es war ein ziehender Schmerz. Meine Muskeln spannten sich an und wurden dann schmerzhaft auseinander gezogen. Die wenigen Kleidungsstücke, die ich trug, wurden auseinander gerissen, dann knallte es und ich spürte wie aus meinen Fingern Krallen wurden und ich Richtung Boden sank. Ein innerer Schmerz schien mich für wenige Sekunden zu zerreißen, als sich meine Organe verschoben, doch noch bevor es zu schlimm werden konnte war es auch schon vorbei und ich landete im Laufen wieder auf dem Boden und heulte gequält auf.

Meine Sinne waren geschärft, ich hörte doppelt so viel, sah und roch noch wesentlich mehr, doch nahm ich nichts um mich herum wahr. Die Wut war zu groß und noch immer hörte ich das höhnische Lachen des Vampirs in meinem Kopf und sah sein perfektes Gesicht. Hass… mich kannst du nicht täuschen Carlisle Cullen. Sein Gesicht in meinem Kopf verzog sich zu einer Fratze und seine Augen wurden Blutrot. Ein schwarzer Film legte sich vor meine Augen, machte mich fast blind und rasend. Ich bemerkte nicht wie sich der Boden unter meinen Füßen veränderte, spürte nicht den Sand, doch ich sah ihn, den Vampir aus meinem Kopf. Er stand da, beobachtete mich, wartete auf mich. Sein Gesicht war zu einer hässlichen Fratze verzogen und ich sah dass er mich auslachte. Seine Augen waren rot, er musste den Vertrag gebrochen haben. Ohne zu denken sprang ich auf ihn zu. Ich nahm nichts wahr, weder den Aufprall, noch den erstickten Schrei. Nun legte sich ein roter Film über meine Augen. Ich wollte wieder zuschlagen, doch mein Instinkt lies mich innehalten. Ich roch etwas… Blut. Es tropfte an meinen Krallen herab. Langsam klärte sich mein Blick und ich sah was ich getan hatte, ich sah sie.

Die Schmerzen die ich zuvor empfunden hatte waren nichts zu dem was ich jetzt fühlte. Mein Herz drückte sich wie ein toter dumpfer Stein an meine Brust, der mir dort eine große Wunde riss. Ich bemerkte nicht dass ich mich zurück verwandelte, sah ihr Blut auf meinen Händen und spürte wie es an meinem Gesicht hinunter ran. Nackt und völlig hilflos kniete ich neben ihr, sah ihr verletztes Gesicht und hasste mich, hasste die Cullens und hasste die Hilflosigkeit. Ich hatte die Frau verwundet, die mir innerhalb einer Sekunde alles bedeutet hatte. Meine Selenverwandte, mein Leben. Nun lag sie still vor mir, Blut sickerte aus ihren Wunden und ich wusste nicht was ich tun konnte, war unfähig mich zu bewegen. Das hatte ich ihr angetan. Mein Blick verschwamm wieder und die Wut machte einer tiefen Verzweiflung platz.

Ich konnte nicht sagen wie lange ich mit geschlossenen Augen vor ihr gehockt hatte. Ich öffnete sie langsam, als ich eine sanfte, warme Berührung an meiner Wange spürte. Erst jetzt merkte ich, dass ich weinte, mein Blick brauchte einen Moment um sich zu klären, doch dann sah ich in ihre warmen Augen im sanften Dämmerlicht, sah ihr entstelltes Gesicht und strich über die längst verheilten Narben. Wir waren nicht am Strand, ich spürte die weichen Laken unseres Bettes und ihren warmen, schmalen Körper an meinem. Nur ein Traum… es war nur ein Traum. Eine Erinnerung die verblasste und doch war der Schmerz noch immer real, greifbar.

Sachte wischte Emily die Tränen von meiner Wange. „Ich liebe dich.“ Diese drei schlichten Worte heilten alles in mir, so wie sie es immer taten. Egal wie schmerzvoll diese Zeit auch gewesen war, ich war zu Hause angekommen, hatte meinen Partner, mein zweites ich, meine Liebe gefunden. Trotz allem was ich ihr angetan hatte, trotz der Angst der ich sie aussetzte, liebte sie mich und das machte mich zum glücklichsten Menschen auf dieser Erde. Ich war nicht mehr alleine, in vielerlei Hinsicht. Nun hatte ich ein Rudel und eine Familie. Ich wusste, dass Leah mich hasste für das was ich ihr angetan hatte und ich wusste dass sie mich noch immer liebte. Sie lies es mich all zu deutlich in ihren Gedanken hören, doch auch das konnte ich in Emilys Armen vergessen. Dort war ich nur noch ein Mann, mit all seinen Makeln und Fehlern und wurde trotzdem geliebt. Sanft zog ich sie in meine Arme und küsste sie. „Danke. Danke für alles. Ich liebe dich.“
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BeitragThema: Re: Gedanken eines Wolfes One-Shot zu Bis(s)   Gedanken eines Wolfes One-Shot zu Bis(s) EmptyMo Nov 03, 2008 5:23 pm

Ich weis gar nicht, wieso bisher noch keiner etwas dazu geschrieben hat...ich finde es spannend zu lesen, du hast einen flüssigen Schreibstil der Lust macht mehr davon zu lesen. Wirklich gut geworden.
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