Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.



 
StartseiteStartseite  WrittenThoughtsWrittenThoughts  Neueste BilderNeueste Bilder  AnmeldenAnmelden  LoginLogin  

 

 Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele

Nach unten 
2 verfasser
AutorNachricht
Eden
Ideenlieferant
Ideenlieferant
Eden


Weiblich
Anzahl der Beiträge : 206
Alter : 38
Ort : mein kleines Feenreich
Laune : überdreht
Anmeldedatum : 17.12.07

Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele Empty
BeitragThema: Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele   Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele EmptyDo März 20, 2008 6:57 pm

Dieses Thema geht mir seit dem 10. März, also dem Beginn der tibetanischen Aufstände nicht mehr aus dem Kopf und ich musste dazu jetzt einfach etwas schreiben Smile Ich freue mich auf eure Meinung zu dem Thema ^^


Sollen die Olympischen Spiele in Peking stattfinden?


Diese Frage scheint im Moment an der Tagesordnung sein. Ob man nun das Fernsehen einschaltet oder das Radio aufdreht, man hört Menschen die entrüstet aufschreien, aber auch eben so viele, denen es egal ist. Ich möchte das ganze jetzt einmal genauer betrachten. Die Olympischen Spiele 2008 laufen unter folgendem Motto: „One World, One Dream“. Eine Welt- in Zeiten der Industrialisierung, der Flugreisen und der Globalisierung ist das etwas, was zutrifft. Wir sind eine Welt, jeder Mensch ist gleich viel wert, den schwachen wird geholfen und für die Armen werden Spenden gesammelt… oder? Die Tibetaner werden seit Jahren unterdrückt, in ihrem eigenen Land. Sie dürfen ihre Religion nicht ausleben, sie sind unfrei in ihrem eigenen Land. Wir leben in einer Welt die genau das zulässt. One World!
Ein Traum, ein Streben nach Zufriedenheit, Glück und Wohlstand. Wir träumen von Frieden und unserer Freiheit, einer Freiheit das zu tun, was uns gefällt. Die Tibetaner waren eines der zufriedensten Völker der Welt. Ihr Traum war es in Frieden mit ihrer Religion zu leben. Sie waren glücklich in ihrem, in unseren Augen, simplen Leben… bis sie unterdrückt wurden, ihren Glauben aufgeben mussten. Ihr Traum: endlich wieder frei sein. Wir träumen vom Frieden, doch vergessen wir dabei die, die den Frieden ewig nicht mehr gesehen haben. One Dream.
Im Jahre 1949 wurde Tibet von der Volksrepublik China besetzt, wenige Jahre später annektiert. Seit dem wird ein friedfertiges Land, mit friedfertigen Einwohnern unterdrückt. Ihnen wurde nicht nur ihre Freiheit genommen, sondern man versuchte sie auch ihrer Religion zu berauben. Mehr als eine Millionen Tibetaner verloren seit dem ihr Leben, sei es durch Folter, Hunger oder Hinrichtung. Doch wie kann das sein? Wie kann es sein, dass so kurz nach dem zweiten Weltkrieg ein Land eingenommen und für chinesisches Eigentum erklärt werden kann? War dies nicht eine Zeit, in der der Frieden gewahrt werden sollte? In der jeder darauf bedacht war, dass so etwas grausames nie wieder geschehen sollte? Und doch gab es kaum Unterstützung aus dem Ausland. Nun gut, man kann natürlich sagen, dass man gerade in dieser Zeit noch viel zu sehr mit dem eigenen Elend beschäftigt war, dass sie mit dem Aufbau und dem Neuanfang beschäftigt waren, was auch nach dem Krieg völlig legitim ist. Aber seit dem sind 59 Jahre vergangen. Was hat sich in der Zwischenzeit geändert? Der Dalai Lama ist ein gerne gesehen Gast bei diversen Staatsoberhäuptern, findet prominente Fürsprecher. Doch wo sind diese Staatsoberhäupter jetzt? Wo sind die Fürsprecher und was tun sie für den Frieden und die Freiheit Tibets? Wir befinden uns heutzutage nicht mehr im Wiederaufbau und doch, was unternehmen wir, aktiv, um etwas an der Situation zu ändern? Überall hört man Stimmen des Unmuts über die Situation, doch was wird getan? Wo wird gehandelt? Wir betreiben weiterhin Handel mit China, kaufen die günstigen Produkte auf denen Made in China steht, unterstützen China damit finanziell. Große Firmen wandern aus nach China, da dort die Produktion günstiger ist und unterstützen damit das Land und dessen Regierung. Doch wie kann man es mit seinem Gewissen vereinbaren, ein Land zu unterstützen in dem die Menschenrechte nichts wert sind? Wie kann man ein Land unterstützen das brutal ein anderes unterdrücken, es besetzt hält und es als ihr Eigen ansieht? Wie kann man seine Athleten in ein solches Land schicken? Ich kann nicht mit ruhigem Gewissen in den Spiegel schauen, wenn ich weiß, ich unterstütze ein solches Land. Kein Mensch kann die Aufgaben eines Staates übernehmen, aber wir können doch, jeder für sich, etwas tun um noch stolz sein zu können. Dabei darf man jedoch nicht vergessen dass nicht jeder Chinese böse ist, denn es geht um die Taten der Regierung und derer die sie unterstützen. Es geht mir nicht darum jedes hier ansässige chinesische Restaurant zu meiden, sondern darum China- als Land, finanziell zu unterstützen. Jeder von uns muss dies mit seinem Gewissen vereinbaren, aber das was dort geschieht, geschieht wieder unserer Moral, unserer Vorstellung von Menschlichkeit.
Zum Abschluss möchte ich den kalifornischen Kongressabgeordnete Tom Lantos zitieren, der zu der Frage ob die olympischen Spiele in China stattfinden sollen, folgendes sagte:
"Hitler benefited enormously from the 1936 Olympics in Berlin. And we know what happened in the years following. The Soviet Union had the Olympics in 1980, and there came nine years of Soviet suppression. I would love to see the Olympics in China... Once their human rights record is cleaned up."
(Zitatquelle: http://www.chinaseite.de/olympia-2008.html )


Zuletzt von Eden am Mi März 26, 2008 11:17 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
http://mcleods.plusboard.de/
Kemijoki
Admin
Kemijoki


Weiblich
Anzahl der Beiträge : 820
Alter : 37
Ort : Kohfidisch und Wien
Laune : verliebt
Anmeldedatum : 21.08.07

Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele Empty
BeitragThema: Re: Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele   Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele EmptyFr März 21, 2008 8:09 pm

Hm...Ich glaube, die meisten Menschen wissen gar nicht, was so los ist in Tibet! So wie ich. Anfangs hab ich nur gehört, dass dort wieder irgendetwas los ist. Mich hats gar nicht so interessiert, weil im Osten wird andauernd gekämpft und gemordet, etc. Da verliert man leicht den Überblick. Die meisten interessiert das auch gar nicht, eben, weil sie die Vorgeschichte nicht kennen oder einfach, weil sie keinen Bock auf diese Aufstände, Kriege, etc. haben.

So..Hm, was möchte ich dazu noch sagen? Wenn Menschen Produkte kaufen, "made in china", wissen sie gar nicht, dass die aus China stammen. Die meisten gucken sich die Etiketten ja nicht mal an! Und selbst wenn, dann ist ihnen das auch egal, bzw. haben sie das gar nicht im Kopf, dass China Tibet so unterdrückt.
Und genau das ist es ja: Die Menschen wissen das nicht! Viele denken sich: "Mensch, schon wieder Kämpfe da Unten!" <-- Zitat aus meinem Freundeskreis! Dann hab ich nachgefragt, warum sie denn kämpfen...Antwort: Weil ihnen langweilig ist im Kopf und weil sie keine Arbeit haben!
So! Und ich glaube, dass genau so eine Art Gespräch bei vielen Menschen stattfindet im Bezug auf Tibet! Deswegen ist es den Menschen auch vollkommen egal was dort wirklich los ist.

Und noch schnell was im Bezug auf die Olympischen Spiele: Die Sport-Fans sind natürlich geschockt, weil's eben unter keinem guten Stern steht! Aber ich glaube, denen ist auch nur wichtig, dass die Olympischen Spiele stattfinden können, egal wo, egal ob sich parallel dazu Leute gegenseitig umbringen oder sonst was! Und das finde ich auch nicht OK!

Es wird langsam Zeit, dass die Menschen mehr über das Weltgeschehen informiert sind, dass sie beginnen nachzudenken und vielleicht könnte man gemeinsam (ONE WORLD) etwas bewegen!
Nach oben Nach unten
http://www.myspace.com/polzini
Eden
Ideenlieferant
Ideenlieferant
Eden


Weiblich
Anzahl der Beiträge : 206
Alter : 38
Ort : mein kleines Feenreich
Laune : überdreht
Anmeldedatum : 17.12.07

Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele Empty
BeitragThema: Re: Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele   Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele EmptySa März 22, 2008 4:11 am

Genau das ist ja in meinen Augen auch das Problem, die meißten Leute denken darüber nicht richtig nach. Das meine ich wirklich nicht böse, denn wenn ich mich nicht vorher schon mit dem Thema beschäftigt hätte, dann wär es mir (auf Deutsch gesagt) wohl auch am Allerwertesten vorbei gegangen, nur werden dort grade (mal wieder) Menschen abgeschlachtet, Menschen die von Natur aus friedlich waren und die Welt sitzt (mal wieder) einfach nur da und tut nichts. Mir war es einfach einmal wichtig darüber zu schreiben. Es geht mir nicht darum dass mein Text die Menschen wachrüttelt (das wär gnadenlose Selbstüberschätzung ^^) aber das ganze Thema beschäftigt mich so sehr und jetzt grade ist es an einem Punkt wo es einfach mal raus muss. Ich behaupte ja, den Menschen geht es einfach zu gut. Sie leben in Sicherheit, in Frieden und können sich, auch wenn sie wollen, kein wirkliches Bild von dem machen was die Tibeter seit 59 Jahren durchmachen. Mir graust es einfach davor dass man dem Staat China durch die olympischen Spiele noch mehr Geld und eine Art von Macht gibt, die in einem Land in dem Menschenrechte nichts bedeuten sicher nichts gutes bringen.
Um noch einmal kurz auf die Produkte "made in China" einzugehen. Ob man das kauft oder nicht muss letztenendes jeder für sich entscheiden. Ich für mich habe da eine Entscheidung getroffen, aber ich kann es auch respektieren und verstehen wenn man es nicht tut, denn "Erfolg" bringt so ein Boykott eh nicht, aber ich kann es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren (hört sich vielleicht etwas drastisch und krass an aber so ist es nicht gemeint, es ist nur schwer es anders zu schreiben ^^)
Nach oben Nach unten
http://mcleods.plusboard.de/
Kemijoki
Admin
Kemijoki


Weiblich
Anzahl der Beiträge : 820
Alter : 37
Ort : Kohfidisch und Wien
Laune : verliebt
Anmeldedatum : 21.08.07

Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele Empty
BeitragThema: Re: Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele   Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele EmptySa März 22, 2008 12:34 pm

Mhm, ich kann dich auch verstehen, ja.
Also ich muss wirklich zugeben, dass ich nicht schaue, woher die Produkte kommen, die ich kaufe. Ich hab auch kein schlechtes Gewissen, weil:
*) Selbst wenn ich Produkte aus der Dritten Welt kaufe beispielsweise, dann sehen die Hersteller sowieso kein Geld davon! Das streift sich irgendjemand ein und die Käufer wissen das nicht mal, dass deren Geld nicht an die Armen geht!
Das war jetzt nur ein Beispiel. Es ist nämlich fast egal woher die Produkte kommen. Die Ärmsten sehen kein Geld davon! Auch in Österreich oder Deutschland nicht!
Nach oben Nach unten
http://www.myspace.com/polzini
Eden
Ideenlieferant
Ideenlieferant
Eden


Weiblich
Anzahl der Beiträge : 206
Alter : 38
Ort : mein kleines Feenreich
Laune : überdreht
Anmeldedatum : 17.12.07

Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele Empty
BeitragThema: Re: Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele   Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele EmptySa März 22, 2008 3:03 pm

Ja ich weiß. Es geht mir ja auch nicht darum dass die Arbeiter das Geld nicht bekommen, denn das kriegen sie, wie du gesagt hast eh nicht. Mir geht es auch nicht darum dass man die Befölkerung sanktioniert, denn denen geht es ja eh schon schlecht genug, sondern dass die Unternehmen (sollte man das wirklich in der breiten Masse machen) schadete, was wiederum der Regierung schadet (Standorte werden weniger Lokrativ, was heißt die Firmen wandern wieder ab und die Regierung bekommt weniger Geld etc). Aber das ist eben eine gedankliche Utopie und mir ist schon klar dass es so einfach nicht zu realisieren ist. Allerdings bezieht China von ansässigen Unternehmen hohe Steuern und das ist mir derart zuwieder dass ich da nichts mehr kaufen mag Smile Aber das ist eben wirklich nur eine persönliche Einstellung.
Nach oben Nach unten
http://mcleods.plusboard.de/
Gesponserte Inhalte





Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele Empty
BeitragThema: Re: Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele   Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele Empty

Nach oben Nach unten
 
Philosophie/Gesellschaftskritik: Die olympischen Spiele
Nach oben 
Seite 1 von 1
 Ähnliche Themen
-
» Philosophie-Frage: Wie bin ich?
» Philosophie-Text: Nachdenken
» Philosophie-Text: Der Uhrmacher
» Philosophie-Frage: Was ist Weisheit?
» Philosophie-Text: Das Wissen

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
 :: Gedanken, Träume, Zitate & Texte :: Philosophisches-
Gehe zu: