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 My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF

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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyDo Jun 26, 2008 9:48 am

Hallo Sanny,

ich liebe deine FF mittlerweile! Laughing Edward, Bella und Cathy haben es mir echt angetan! Wink
Der neue Teil war wieder total klasse! Laughing

Bella ist also eifersüchtig?! (Wer wäre das nicht, bei dem Mann! Wink )
Edwards Plan ist also schon mal, in gewisser Weise, aufgegangen. Smile Langsam glaube ich allerdings, das er so fixiert darauf ist, Bella zurück zu gewinnen, das er gar nicht sieht, wie wunderbar Cathy ist und wie gut die Beiden zusammen passen würden. Wink

Zitat :
Alice stieg gerade in ihren Wagen, als mir eine Idee kam. Fragend sah sie mich an und schüttelte dann lächelnd den Kopf. „Wie kann ein Mann von zwei Frauen derart fasziniert sein?“, hörte ich sie leise schimpfen und musste grinsen. „Wir sehen uns später.“, verabschiedete ich mich und sah ihr nach, wie sie gewohnt rasant vom Parkplatz auf die Straße schoss. Ich verriegelte den Volvo wieder und machte mich auf den Weg zurück zum Schulgebäude.

Das klingt ja sehr interessant... Ich freu mich schon sehr auf den nächsten Teil! Very Happy

LG Pia
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyFr Jun 27, 2008 7:52 am

Hey Pia,

vielen lieben Dank für dein Feedback. Ich freu mich, dass dir die Geschichte gefällt und es mittlerweile einen kleinen Edward/Cathy-Fanclub gibt Laughing

Ja, Bella hat so ihre Probleme mit dieser Freundschaft und Edward hat somit ein Etappenziel erreicht Smile Mmh, mal sehen Wink Ich will ja nicht zu viel verraten, aber eigentlich ist unser Edward ja ein cleveres Kerlchen Wink

Und nun mach ich mich mal dran, deine Neugier und die der anderen Leser zu stillen Smile Hier ist das nächste Kapi. Dir, und natürlich auch allen anderen, viel Spaß beim Lesen.

LG Sanny

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Neue Erkenntnisse

Ich hatte das schon einmal getan und damals hatte Bella es mir übel genommen, aber diesmal ging es gar nicht in erster Linie um Bella. Auch wenn ich es amüsant fand, wie oft sie unfreiwillig komisch war. Lautlos schlich ich mich in die Turnhalle, sprang leichtfüßig und leise die Stufen zum Bereich hinter der kleinen Bühne hoch und versteckte mich neben dem geschlossenen Vorhang. Coach Clapp hatte sich mal wieder für Badminton entschieden und ich musste mir auf die Lippe beißen, um ein Lachen zu unterdrücken. Ich konnte mich gut an das letzte Mal erinnern, als ich Bella beim Badminton spielen zugesehen hatte. Ihr Spielpartner hatte mein Mitleid jetzt schon sicher. Diesmal war es nicht Mike, der sich heldenhaft der Herausforderung stellte, Cathy erklärte, dass sie mit Bella spielen würde. Ich war neugierig, wie Cathy sich schlagen würde. Ich wusste ansatzweise, dass sie sportlich war. Sie hatte den sehnigen, straffen Körper eines Menschen, der regelmäßig Sport machte. Ich war mir sicher, dass kein Krafttraining dabei war, trotzdem ihre Arme muskulös waren, doch das war wohl eher ihrer Arbeit mit Pferden und den damit verbunden Aufgaben zuzuschreiben. Und ich war sicher, dass sie einmal Ballett getanzt haben musste. In ihren Bewegungen lag eine unbewusste Anmut, die ich schon oft bei Frauen beobachtet hatte, die sich ihres Körpers so bewusst waren, wie es nur Balletttänzern möglich war.

Nachdem sich alle zu ihren Teams zusammengefunden hatten, begannen die einzelnen Spiele. Coach Clapp hatte sich mit Bellas’ Ungeschicklichkeit abgefunden und war dankbar, wenn sie sich soweit im Hintergrund hielt, dass sie für sich selbst und die anderen keine Gefahr darstellte. Und so stand Bella am hinteren Ende des Spielfeldes und beobachtete Cathy bei ihrem Spiel gegen die beiden Mitschüler. Mike hatte sich insofern mal wieder als Retter bewiesen, dass er mit Anna, einem ähnlich sportbegabten Mädchen wie Bella, gegen Cathy antrat, so dass die beiden mehr oder weniger gegeneinander spielten.
Trotzdem aus dem Doppel so ein Einzel geworden war, boten die beiden durchaus ein spannendes Spiel. Mike war am Anfang zaghaft, bis er merkte, dass Cathy das Spiel durchaus beherrschte und ihn ein paar Mal ordentlich hatte rennen lassen, damit der Ball im Spiel blieb. Bereits nach kurzer Zeit waren beide gut geschwitzt, hatten jedoch sichtlich Spaß an dem Match. Die Partie endete mit einem fairen Unentschieden und die beiden klatschten sich zufrieden ab. Ich lächelte und schlich mich dann aus der Halle, bevor die Schüler die Halle verlassen und in die Umkleiden zurückkehren würden.

Ich lehnte mich vor der Turnhalle an eine der Säulen, tat so, als würde ich dort bereits eine ganze Weile warten. Die ersten Schüler verließen bereits die Halle, doch ich hatte gehört, dass es noch dauern würde, bis Bella und Cathy herauskämen. Bella war bereits umgezogen, doch Cathy wollte nach ihrem Match mit Mike noch duschen. Geduldig wartete ich auf die beiden, ich wollte einfach noch etwas Zeit mit Cathy verbringen. Als fast die letzten verließen die beiden endlich die Turnhalle. Bella erblickte mich und erstarrte. Böse blickte sie mich an. „Du hast es schon wieder getan, richtig?“, fragte sie mich anklagend. Ich lachte leise. Cathy blickte irritiert zwischen uns her. „Was getan?“, fragte sie skeptisch. „Uns beim Sportunterricht zugesehen.“, stöhnte Bella. „Also Sport würde ich das nicht nennen, Bella.“, zog ich sie grinsend auf, was mir einen bösen Blick von ihr bescherte. „Das was ich von dir gesehen habe dagegen schon.“, sagte ich mit leiser Bewunderung in der Stimme zu Cathy. Ich musste an ihre geschmeidigen Bewegungen denken. Sie errötete leicht und bedankte sich mit einem verlegenen Nicken für das Kompliment. Bella ignorierte uns.

Wir machten uns auf den Weg zu dem mittlerweile fast leeren Parkplatz. „Soll ich dich nach Hause fahren?“, fragte ich Cathy. Wir warfen beide einen kurzen Blick zu Bella um ihre Reaktion abzuschätzen, doch sie blieb betont gleichgültig. Nun, dass war eine Aussage. Cathy nickte also und wir verabschiedeten uns von Bella. Dann öffnete ich Cathy die Beifahrertür, stieg meinerseits dann auf der Fahrerseite ein und verließ das Schulgelände. Diesmal machten wir keine Extratour und kamen eine ganze Weile vor Bella in der Straße vor Cathys’ Haus an. Ich parkte den Wagen in einer Parkbucht schräg vor ihrer Haustür, da sie sich bereits die ganze, kurze Zeit damit quälte, welche Worte sie für die Frage wählen sollte, die sie mir so gerne stellen wollte. Wir saßen nun schon einen Moment schweigend vor ihrem Haus in meinem Wagen und als ich gerade dachte, sie würde die Frage nun stellen, verwarf sie den Gedanken und wollte sich verabschieden. Doch so schnell wollte ich den gemeinsamen Nachmittag nicht beenden und kam ihr zuvor. „Darf ich mit hineinkommen?“, fragte ich sie sanft und sie schnappte leise nach Luft. „Möchtest du denn?“, fragte sie mich überrascht. „Nun, ich hab mir sagen lassen, dass das Freunde üblicherweise machen, wenn sie ein wenig Zeit miteinander verbringen wollen.“, neckte ich sie. „Ist auf jeden Fall bequemer als stundenlang im Auto zu sitzen, auch wenn die Sitze unbestreitbar komfortabel sind.“
„Ja, stimmt.“, sagte sie verwirrt und griff nach dem Türgriff. „War das ein ‚Ja, natürlich darf ich reinkommen’?“, fragte ich sie und verkniff mir mühsam ein Lachen. Sie schüttelte den Kopf und hatte sich wieder im Griff. „Ja natürlich.“, sagte sie mit fester Stimme und einem hörbaren Lächeln.

Gemeinsam stiegen wir aus und gingen die paar Schritte zu der kleinen Veranda, die das Haus umgab. Unterwegs schubste ich sie mit der Schulter ein wenig an und lachte auf. Sie blickte mich erst entrüstet an, dann fiel sie in mein Lachen ein. „Sie haben heute eine lange Leitung, junge Frau.“, ich konnte es mir einfach nicht verkneifen, sie immer wieder aufzuziehen. Mit Cathy war auf definitiv eine ordentliche Portion Ausgelassenheit und Lebensfreude in mein Leben zurückgekehrt. Wir stiegen die Stufen zur Veranda hinauf, da vernahm ich einen bekannten, verabscheuten Geruch. Ich zog die Oberlippe in einer bedrohlichen Geste hoch. Jacob. Cathy stand zum Glück vor mir und schloss die Tür auf, so dass sie meine Reaktion auf Jake nicht gesehen hatte. Ich wartete, dass er auftauchte, doch er hielt sich im Schatten der Bäume, wollte mich einfach nur wissen lassen, dass er da war. Es kostete mich einige Mühe, aber ich riss mich zusammen und folgte Cathy ins Haus, ohne Jake eines weiteren Blickes zu würdigen.

„Möchtest du etwas trinken?“, fragte mich Cathy höflich und etwas unsicher. Für einen Moment schoss mir der Gedanke durch den Kopf, was sie wohl sagen würde, wenn ich sie um etwas zu trinken bäte und sie erführ, dass es nicht die übliche Cola wäre. So aber schüttelte ich nur verneinend den Kopf und lehnte höflich ab. Sie nickte und ging dann die Treppe nach oben. Das Haus war vom Bau tatsächlich absolut identisch mit dem von Bella, ich kannte mich bestens aus. Langsam folgte ich ihr und sah mich um. Ihre Eltern mussten unglaublich stolz auf sie sein. Überall standen und hingen Bilder von Cathy in jedem Alter. Mit schnellen Blicken sah ich mir die Photos an und speicherte jedes in meinem photographischen Gedächtnis. Ich würde sie jederzeit wieder abrufen können. Eines stach besonders heraus. Nicht nur, weil es größer war als die anderen –beinahe DIN A4-Format-, sondern auch, weil es einen besonderen Rahmen hatte. Es zeigte Cathy mit einem Pferd, das eine außergewöhnliche Fellfarbe hatte. Man könnte es als Palomino bezeichnen, doch würde das dem nicht ganz gerecht. Ihr Arm lag über dem Hals des Tieres, das seinen Kopf quer über ihren Oberkörper gelegt hatte, es sah fast aus, als würden sie sich gegenseitig umarmen. Beide waren sich des Photografen offenbar nicht bewusst gewesen. Sie schienen ganz in einer lautlosen Kommunikation vertieft zu sein. Das Bild hatte etwas hypnotisches, eine Intensität., die ich noch nicht ganz erfasst hatte.

Ich blieb auf der Treppe stehen, ohne den Blick von dem Photo zu wenden. „Wer ist das?“, fragte ich interessiert. Cathy war bereits am Ende der Treppe angekommen, sie hatte nicht gemerkt, dass ich stehen geblieben war um die Bilder zu betrachten. „Das ist Asti.“, sagte sie und die schmerzvolle Sehnsucht in ihrer Stimme ließ mich meinen Kopf abrupt zu ihr schnellen. An welcher Wunde hatte ich nun gerührt? Zügig sprang ich die verbliebenen Stufen zu ihr herauf. „Wer ist Asti? Außer dem offensichtlichen.“, fragte ich sie sanft und leitete sie in ihr Zimmer. Sie war so sehr in ihren Gedanken gefangen, dass sie sich nicht einmal darüber wunderte, dass ich wusste, welche der Türen in ihr Zimmer führen würde.

Sie setzte sich auf ihr Bett und nach einem kurzen Moment des Zögerns setzte ich mich ihr gegenüber an das Fußende ihres Bettes. Stockend begann sie mir ihre Geschichte mit Asti zu erzählen, der in ihrem Reitstall in New York geboren wurde. Seine Mutter nahm ihn nicht an und Cathy zog ihn mit der Flasche auf, weil sich niemand sonst um das ungewollte Fohlen scherte. Die Stute war von einem Hengst, der aus seinem Paddock ausgebrochen war, gedeckt worden und für die Stallbesitzer bedeutete das Fohlen in erster Linie Verlust, da die Stute trächtig nicht arbeiten konnte. Im Grunde waren sie froh als die Stute das Fohlen verstieß, vielleicht löste sich das Problem auf diese Weile von allein. Doch sie hatten die Rechnung ohne die damals erst 14-jährige Cathy gemacht. Sie versorgte das Fohlen mit angerührter Ersatzmilch, schlich sich nachts aus dem Haus und schaffte es tatsächlich aus dem kümmerlichen Fohlen einen ansehnlichen Jährling zu machen. Da erwachte nun auch das Interesse der Stallbesitzer, die den Jährling nun zum Verkauf stellten. Der Hengst hatte etwas besonderes und so fand sich auch zügig ein Käufer. Cathy war am Boden zerstört, doch sie hatte Glück. Die Käuferin, eine junge Frau, hatte das Herz am rechten Fleck. Zwar stellte sie das junge Pferd für eine Weile auf eine Jungpferdeweide außerhalb der Stadt, doch wann immer sie das Tier besuchte, nahm sie Cathy mit. Als der Hengst eingeritten werden sollte, holte sie ihn zurück in die Stadt und fragte Cathy, ob sie ihr sowohl beim Einreiten als auch der täglichen Versorgung des Tieres nicht helfen wollte. Cathy und der Hengst waren begeistert und wenn man die beiden sah, wäre man eher auf den Gedanken gekommen, dass der Hengst Cathy gehörte. Er vergötterte die junge Frau, konnte man es ihm verdenken.
„Und dann kam der Umzug.“, sagte sie düster. In ihren Gedanken hörte ich, wie schwer es ihr gefallen war den Hengst zurück zu lassen. Sie vermisste ihn unglaublich und eine einsame Träne rollte über ihre Wange. Ich beugte mich vor und strich sie ihr sanft weg. „Ein unglaublicher Glückspilz, dein Asti.“, sagte ich lächelnd, was sie schwach erwiderte. „Findest du?“, fragte sie scherzend mit noch leicht zittriger Stimme. „Ja, finde ich. Ich denke, ihm würde etwas fehlen, hätte er dich nicht gehabt.“, versicherte ich ihr.

Eine eigentümliche Spannung hatte sich zwischen uns aufgebaut. Es war der emotionalste Moment, den wir bisher mit einander geteilt hatten. Ich zog mich wieder an meinen sicheren Platz am Fußende ihres Bettes zurück. „Erzähl mir von deinem Leben in New York.“, forderte ich sie nun auf, um die Atmosphäre ein wenig aufzulockern. Nun konnte sie schon wieder lächeln. „Was möchtest du denn wissen?“, fragte sie nach. „Alles.“, platzte ich ohne nachzudenken heraus und sie sah mich überrascht an. So direkt hatte ich mein Interesse an ihr noch nie bekundet. „So faszinierend ist mein Leben nicht.“, warnte sie mich vor, doch ich zuckte die Achseln. „Wir werden sehen.“, antwortete ich schlicht und lehnte mich zurück um ihrer weichen Stimme zu lauschen.
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyFr Jun 27, 2008 6:44 pm

Hallo Sanny,

ich fand den Teil wieder mal total klasse! :]

In dem Teil kam richtig rüber, wie schnell sich die Freundschaft zwischen Edward und Cathy entwickelt... Die Beiden haben sich gesucht und gefunden! Wink

Jakob steckt also schon sein Revier ab! Wink Ich hatte mich schon gefragt, wann er auftaucht.

Ich bin sehr gespannt, wie es nun weiter geht! Smile

LG Pia
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptySo Jun 29, 2008 1:24 pm

Hey Pia,

vielen Dank für dein liebes Feedback. Ja, irgendwann musste Jake ja mal auftauchen Very Happy Und es macht riesig Spaß, darüber zu schreiben, wie sich das zwischen Edward und Cathy entwickelt. Ich bin gespannt, was du zu den weiteren Entwicklungen sagst.

Hier ist dann als Kapitel Nummer 10. Viel Spaß beim Lesen.

LG Sanny

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10. New York und Alltag

Stirnrunzelnd blickte Cathy mich an. „Wo soll ich anfangen?“, überlegte sie laut. „Wie bist du aufgewachsen?“, fiel ich ein, in dem Versuch, ihr einen Anfang aufzuzeigen. Ihr Gesicht erhellte sich, offensichtlich hatte ich ihr wirklich einen Anfang geboten.
„In einem New Yorker Vorort. Meinen Eltern war es wichtig, dass es grün ist und dass ich mich frei bewegen konnte, ohne dass sie sich sorgen mussten. Wir wohnten in einer typischen Wohngegend für junge Familien. Meine ganzen Freunde, ich kenne sie von Kindesbeinen an. Wir sind zusammen in den Kindergarten und die Grundschule gegangen. Wir waren zu sechst, wir waren so eine eingeschworene Truppe, wir waren unzertrennlich.“, ihre Stimme war traurig, voller Sehnsucht. Ich verschränkte die Arme vor der Brust um sie nicht augenblicklich in selbige zu ziehen. Ich musste definitiv besser auf meine Gesten und Worte achten. Ich wurde unvorsichtig. Schließlich wollte ich nicht, dass Cathy sich in mich verliebte. Ich hatte Bellas’ Worte noch im Ohr. Sie hatte recht. Menschen verliebten sich leicht, wenn sie liebevoll und aufmerksam behandelt werden.

Ich blickte auf, da Cathy nicht weitersprach. Fragend ruhte ihr Blick auf mir, doch bevor sie mich fragen konnte, woran ich gedacht hatte, kam ich ihr zuvor. „Du bist sportlich.“, sagte ich. Amüsiert sah sie mich an. „Das war keine Frage.“ „Nein, eine Feststellung. Aber hier ist eine: Was für Sport hast du gemacht?“, erwiderte ich lächelnd. „Viel.“, sagte sie und erwiderte das Lächeln. „Als kleines Mädchen habe ich mit Ballett angefangen. Ich war eine passionierte Tänzerin.“ Ihre Augen glänzten bei der Erinnerung. „War?“, hakte ich nach und ihr Blick verdüsterte sich, war auf einmal voller Sehnsucht und Schmerz. „Meine Knie, vor allem mein rechtes, sind kaputt. Ich darf nicht mehr tanzen.“, erklärte sie ruhig, ihre Stimme voll Trauer über den Verlust einer Sache, die ihr mehr bedeutete, als sie in Worte fassen konnte. „Als ich ein wenig älter war, haben mich meine Eltern Reitstunden nehmen lassen und so war meine zweite Leidenschaft geboren. Ich muss mit meinen Knien immer ein wenig aufpassen, aber noch hat der Arzt nicht von seinem Veto Gebrauch gemacht.“, sagte sie und es sollte locker klingen, doch die Angst, dass ihr auch das genommen werden würde, war deutlich hörbar. Zumindest für mich.

“Kann man in New York denn gut reiten?“, fragte ich nun nach, um sie abzulenken. Sie nickte versonnen. „Ja, da wo wir wohnten schon. Es gab herrliche Wälder zum Reiten und die Pferde konnten tagsüber auf die Weide. Überall war es grün und im Frühjahr blühte alles.“, schwärmte sie, dann grinste sie verschmitzt. „Und die 5th war nah genug, um regelmäßig ausgedehnte Shoppingtouren zu unternehmen.“ Ich verdrehte gespielt verzweifelt die Augen. „Was haben Frauen bloß immer mit dem Shoppen?“ „Und das fragt mich jemand, der tagtäglich aussieht, als wär er gerade dem aktuellsten Modemagazin für Männer entsprungen.“, konterte sie trocken und schaffte es damit tatsächlich mich einen Moment sprachlos zu machen. Dann begann ich leise zu lachen. „Ein Punkt für dich.“ Sie schüttelte lächelnd den Kopf über mich. Der Schmerz war aus ihrer Stimme und ihren Gedanken verschwunden. Ich lächelte zufrieden.

„Und? Noch mehr Fragen, Sherlock?“, fragte sie lächelnd. Wenn sie wüsste, jede Menge. Ich nickte, während ich überlegte, was ich als nächstes wissen wollte. Die nächste Frage schoss mir durch den Kopf und erst in dem Moment, in dem ich sie aussprach, wurde mir bewusst, dass man sie sehr leicht falsch interpretieren konnte. „Hattest du in New York einen Freund? Du erwähnst immer nur deine Freunde.“, fragte ich geradeheraus, weil ich einfach neugierig war, was sie sich so sorgfältig verbat zu denken. Ihr Gesicht verwandelte sich in eine Maske.

Diese Frage hatte sie so sehr getroffen, dass sie nicht mal ansatzweise darüber nachdachte, was meine Motivation hinter dieser Frage gewesen war. Sie schwieg und ich lauschte ihren Gedanken, die vor Wut, Enttäuschung und Verletzung geradezu schrieen. Ich unterdrückte mühsam ein wütendes Knurren, das in meiner Kehle aufstieg. Manche Männer waren einfach nur Abschaum. Wie konnte man einen so wunderbaren Menschen wie Cathy derart verletzen? Sie hatte besseres verdient und sie hatte ihn so sehr geliebt. Er konnte froh sein, dass er in New York und damit außerhalb meiner momentanen Reichweite war. Ich könnte ihn umbringen für den Schmerz, den er ihr verursacht hatte und immer noch verursachte. Und ich meinte das nicht im übertragenen Sinne.
„Hatte ich, aber das ist Geschichte.“, sagte sie dann schlicht und ihre Gedanken und der gepresste Ton ließen mich erahnen, was für eine Mühe sie diese Worte gekostet haben mussten. Ich konnte ihr so gut nachfühlen.

Mein Blick war weich, voller Mitgefühl und Verständnis. „Wir sind echt ein Dreamteam.“, sagte ich leise und schnaubte halb belustigt, halb verärgert. „Hängen beide an einer Vergangenheit, deren Zukunft nicht oder nur vage existiert.“
Sie blickte auf und unsere Blicke trafen sich. Vorsichtig rutschte sie näher, immer in der Erwartung, dass ich zurückzucken würde, doch dann berührten sich unsere Hände, verschränkten sich miteinander, drückten sich in stummen Trost. Einmal mehr erstaunte es mich, dass sie die unnatürliche Kälte meiner Haut nicht abschreckte oder zumindest irritierte. Sie schien es nicht einmal wirklich zu bemerken. Im Gegenzug genoss ich einmal mehr die Wärme, die von ihrer Haut ausging. „Er war es nicht wert.“, sagte ich still. Sie nickte. „Das macht es nicht einfacher.“, sagte sie und in Gedanken hörte ich, dass sie sich wünschte, sie könnte mir dasselbe über Bella sagen, um es mir zu erleichtern. Ja, das wusste ich. Schmerz war Schmerz. Egal, ob der, der ihn verursacht hatte es wert war oder nicht.

Einen unmessbaren Moment saßen wir uns so gegenüber, gaben uns Halt und hingen unseren Gedanken nach. Dann löste ich sanft, aber endgültig meine Hand von ihrer. Ich wollte meine Standhaftigkeit nicht überstrapazieren. Ich hatte bereits mehr Nähe zugelassen, als ich sollte.
Doch auf befremdliche Weise war es einfacher Cathy nah zu sein, als es bei Bella gewesen war. Lag es daran, dass ihr Blut nicht so betörend war? Oder war ich mittlerweile genug desensibilisiert, um es besser zu verkraften. Ich nahm mir vor, bei Gelegenheit mit Carlisle darüber zu reden. Vielleicht wurde es mit den Jahre auch einfacher. Immerhin arbeitet Carlisle auch als Arzt und war mittlerweile regelrecht immun gegen den Geruch menschlichen Blutes. Der Gedanke gefiel mir.

In der Zwischenzeit war Cathy zurück an das Kopfende ihres Bettes gerutscht und es lag wieder ein bisschen mehr Abstand zwischen uns. „Darf ich nun auch ein paar Fragen los werden?“, fragte sie locker und ich wurde automatisch wachsam. Sie bemerkte es und lachte amüsiert. „Hey, ich lass dir deine dunklen Geheimnisse. Vorerst.“, scherzte sie und hatte keine Ahnung, wie nah sie damit der Wahrheit kam. Ich versuchte mich zu entspannen und zu lächeln. „Na dann.“, brachte ich in einem aufmunternden Tonfall hervor. Sie schien nicht restlos überzeugt, ließ es jedoch dabei bewenden.
„Hast du, außer Alice, noch mehr Geschwister?“ Sie war brennend neugierig, bemühte sich jedoch ihrer Stimme einen ruhigen Klang zu geben. Ich verkniff mir ein Schmunzeln und nickte. „Ja, da sind noch Jasper, Emmett und Rosalie. Und meine Eltern heißen Carlisle und Esme.“, antwortete ich auf diese und die nächste Frage, an die sie bereits dachte.

Ihre Gedanken schossen zur nächsten Frage und ich wandte den Kopf etwas, tat so, als würde ich aus dem Fenster sehen, damit sie nicht sah, dass ich mir auf die Unterlippe biss, um nicht laut los zu lachen. Zum Glück platzte sie sogleich mit der Frage heraus.
„Sehen deine Geschwister auch so gut aus?“, schoss es hervor und als es ihr bewusst wurde, errötete sie bis an die Haarwurzeln. Ich konnte nicht mehr an mich halten und lachte leise, aber herzlich. „Sorry, ist eine Erbkrankheit in unserer Familie.“ Und musste noch mehr lachen, als mir die Doppeldeutigkeit, wenn auch nur für mich ersichtlich, bewusst wurde. Sie sah mich einen Moment böse an, dann verzogen sich ihre Lippen zu einem Lächeln. „Okay, blöde Frage. Ich zieh sie zurück.“, sagte sie, während ich mich langsam beruhigte, aber immer wieder kichern musste.

Missbilligend warf sie mir einen finsteren Blick zu, doch in ihren Gedanken hörte ich, dass sie sich über meine Ausgelassenheit freute. Alice und sie hatten über mich gesprochen, doch da sie nicht genauer darüber nachdachte, wusste ich nicht, worum es genau gegangen war. Manchmal konnten Schwestern ausgesprochen lästig sein. Sie versuchte sich auf ihre nächste Frage zu konzentrieren und beschloss sich auf unverfänglichere Themen zu verlegen.
„Was für Musik hörst du?“, hakte sie nach. Ich antwortete und so entspann sich in abwechselnden Fragen ein Gespräch über Geschmäcker, Meinungen und Erfahrungen.

Es war erstaunlich leicht miteinander zu reden und der Nachmittag verging im Flug. Viel zu schnell war es Abend und die Ankunft von Cathys’ Eltern stand bevor.
Geschmeidig erhob ich mich von meinem Platz. „Ich sollte langsam nach Hause fahren.“, verkündete ich mit echtem Bedauern in der Stimme und in Cathys’ Blick sah ich dieselben Empfindungen. Wir hatten beide den Nachmittag genossen und ich stellte überrascht fest, dass ich sehr wenig über Bella gegrübelt hatte. Merkwürdig.

Cathy erhob sich ebenfalls von ihrem Platz und streckte ihre vom langen Sitzen steifen Gelenke. Langsam gingen wir die Treppe herunter. An der Tür verabschiedete wir uns und sie blieb dort stehen, bis ich mit meinem Volvo um die Ecke bog.

TEIL 2 im nächsten Post
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptySo Jun 29, 2008 1:24 pm

TEIL 2, weil zu lang

Meine Familie erwartete mich bereits. Entspannt sprang ich die Stufen der Veranda hinauf und betrat fröhlich pfeifend das Haus. Wäre mir ein zweiter Kopf gewachsen, sie hätten nicht erstaunter sein können. So sehr sie auch versuchten, ihre Gedanken zu verbergen. Ich nickte freundlich in die Runde und schoss die Treppe zu meinem Zimmer hoch. Ich hatte den ganzen Tag geredet, sie würden sich ein wenig gedulden müssen.
Ich schloss die Tür hinter mir und ließ leise Musik aus meiner Anlage ertönen, als Alice das Zimmer betrat. „Schon mal was von Anklopfen gehört?“, fragte ich sarkastisch ohne mich umzudrehen. Sie antwortete nicht und so drehte ich mich doch um. Ihr Blick ruhte auf mir, der Ausdruck in ihrem Gesicht nicht zu deuten und ihre Gedanken halfen mir auch nicht weiter. Alice war definitiv am besten darin Dinge vor mir zu verbergen. Ich gab es nicht gern zu, aber ihr Blick machte mich nervös.

„Hattest du einen netten Nachmittag?“, fragte sie unschuldig, ein wenig zu unschuldig für meinen Geschmack. Ich runzelte die Stirn und sah sie an. „Ja.“, antwortete ich zögernd. „Schön. Was hat Bella mit dir besprochen?“, fragte sie, abrupt das Thema wechselnd. Nun wurde ich wirklich skeptisch. „Willst du mir nun sagen, dass du es nicht gesehen hast?“ Ihr Blick war wütend. „Nein, hab ich nicht. Nur den Teil, dass sie dich liebt. Aber da du den Nachmittag mit Cathy und nicht mit Bella verbracht hast, wird das wohl nicht alles gewesen sein, was sie gesagt hat.“ Ich sah Alice verblüfft an. „Du hast nichts von ihren Entscheidungen gesehen?“, fragte ich irritiert nach. Sie schüttelte stumm den Kopf und wir sahen uns schweigend an. „Hast du mit Carlisle gesprochen?“, fragte ich sie nach einer Weile.
Wieder schüttelte sie den Kopf. „Ich wollte erst wissen, was ihr besprochen habt. Es hätte ja sein können, dass ihr gar nichts wichtiges besprochen habt.“, erklärte sie.

Wir setzten uns auf mein schwarzes Ledersofa und ich erzählte ihr von dem Gespräch zwischen Bella und mir. Auch wenn ich es stark kürzte. Ich brachte es nicht, ihre Worte zu wiederholen, obwohl sie sich förmlich eingebrannt hatten. Alice ahnte, dass ich ihr lediglich eine Zusammenfassung gab, aber für das Ergebnis war es auch egal. Als ich geendet hatte, saß Alice mit einem frustrierten und unglücklichen Gesichtsausdruck neben mir. Ich strich ihr tröstend über den Arm, dann rief ich nach Carlisle. Ich brauchte meine Stimme kaum zu erheben. Er hörte mich auch so und war im Bruchteil einer Sekunde bei uns. Wir erklärten ihm, was geschehen war. Doch auch er hatte keine vollständige Erklärung. Er vermutete lediglich, dass es sich um einen Schutzmechanismus handelte und da Bellas’ Zukunft mit der, der Werwölfe verknüpft war, war auch sie nicht mehr sichtbar. Das ernüchterte mich. Ich würde sie nicht mal im Auge behalten können, um sicherzugehen, dass es ihr gut ging, solange sie mit diesem Bastard zusammen war. Ich biss die Zähne zusammen und nahm mich zusammen. Alice war ein wenig beruhigt, wenn auch immer noch nicht begeistert. Wenigstens hatte sie nicht mehr das Gefühl, dass ihre Gabe nachließ.

Carlisle ging wieder nach unten und ließ uns allein. Lange saßen wir einfach nur schweigend da. „Ja, ich mag sie. Und nein, es ist nicht so wie mit Bella.“, beantwortete ich ihre Gedanken. Sie nickte. Ihre Gedanken liefen weiter. Ich lauschte, in diesem Moment verbarg sie nichts. Sie machte sich Sorgen. In erster Linie um mich, dann auch um Bella und Cathy. „Ich werde sie nicht verletzen. Beide nicht.“, sagte ich leise und sie legte den Arm um mich. Ich legte meinen Kopf auf ihren, der an meiner Schulter lehnte. Es hatte etwas unbeschreibbar menschliches.
Später am Abend gingen wir hinunter zu den anderen. Carlisle musste mit ihnen gesprochen haben, denn sie bedrängten mich weder mit Worten, noch in Gedanken.

Der nächste Morgen brach an und wieder holte ich Cathy zur Schule ab. Wir verbrachten viel Zeit miteinander. Alberten, redeten oder schwiegen. Wir machten, was Freunde miteinander machten. Ich hatte mich nie während meiner ganzen Existenz jemals so menschlich gefühlt. Wir sahen uns fast jeden Tag. Außer an den Tagen, an denen die Sonne schien oder ich zum Jagen weg musste. Ich achtete darauf regelmäßig zu jagen. Meine Augen waren schon lange nicht mehr richtig dunkel geworden. Aber es war mir sicherer, wenn ich gar nicht erst in die Versuchung kam durstig zu sein. Anders als Bella hatte Cathy auch nach einigen Wochen immer noch keine Ahnung von dem, was ich war. Und sie war dementsprechend auch oft leichtsinnig, ohne es zu ahnen. Bella hatte immer darauf geachtet, dass sie nichts tat, was es für mich schwerer machte, als es eh schon war. Cathy legte diese Vorsicht aus Unwissenheit nicht an den Tag. Oft wunderte sie sich in Gedanken, wenn ich mich auf einmal abrupt von ihr entfernte oder meine Stimmung schlagartig wechselte. Doch sie hatte es irgendwann aufgegeben mich danach zu fragen. Und sie hatte aufgegeben sich darüber zu wundern, dass Bella immer genau wusste, wann sie Cathy mit in die Schule nehmen musste, und wann ich Cathy abholte. Sie fragte sich, warum Bella es wusste und ihr dies verborgen blieb. Wie konnte sie auch ahnen, dass Bella von meiner speziellen Ernährung und dem Umstand, dass ich mich bei Sonnenschein nun mal nicht sehen lassen konnte, wusste?

Zwischen Bella und mir war es im Laufe der Wochen immer noch angespannt. Wir versuchten einigermaßen normal miteinander umzugehen. So normal es eben ging, wenn man weiß, dass man sich liebt und trotzdem nicht zusammen sein kann. Cathy tat mir oft leid. Es war sicher nicht immer angenehm die Anspannung zu überbrücken und sich nicht zu sehr in das ganze Drama einzumischen. Ich war glücklich, dass wir überhaupt Zeit zu dritt verbrachten. In dieser Hinsicht funktionierte mein Plan. Cathy ermöglichte es mir tatsächlich, dass ich Zeit mit Bella verbringen konnte. Jake hatte getobt, doch Bella hatte ihm recht gelassen erklärt, dass neutral sie sei. Wortwörtlich hatte sie ihm gesagt, sie sei die Schweiz. Ich hatte mich zusammenreißen müssen, als ich es in Jakes’ Gedanken gesehen hatte. Er war definitiv nicht erfreut. Aber was sollte er tun? Niemand wusste besser als ich, dass gegen Bellas’ Dickschädel kein Kraut gewachsen war.

Mittlerweile waren wir seit zwei Monaten wieder in Forks und der Alltag hatte uns wieder. Erneut hatten wir einen langweiligen Tag in der Schule hinter uns gebracht. Cathy, Bella und ich saßen in Cathys’ Zimmer. Langsam, aber sicher rückte der Schulabschluss näher und wir lernten fleißig für die letzten Tests. Allerdings bescherte mir mein Eifer immer einen ironischen Blick von Bella. Sie wusste ganz genau, dass ich den Stoff perfekt beherrschte. Aber ich war gut im Erklären und Bella klammerte sich an jeden Strohhalm. Sie hatte vor allem in Mathe ihre Schwierigkeiten. Und Cathy lernte vor allem mit, damit ich meine perfekte Ausrede für Bella hatte. Sie war eine perfekte Freundin.
Betont gut gelaunt, ich beherrschte den Stoff immerhin, holte ich die Bücher für Mathe aus meinem Rucksack und hörte Bella und Cathy gemeinsam aufstöhnen. Ich lachte leise vor mich hin, was natürlich nur dazu führte, dass mich zwei bezaubernde Augenpaare böse anschauten. In dem Moment, als ich das Buch aufschlug klingelte es und Cathy eilte zur Tür. Noch bevor sie dort angekommen zog ich meine Oberlippe nach oben und konnte gerade noch das Knurren unterdrücken. Bella sah mich überrascht an und ein Blick zu mir genügte, dass sie wusste, wer dort unten an der Tür sein musste. Sie wollte gerade nach unten laufen, um einen Zusammenstoß zu verhindern, da stand Jake bereits in der Tür.

Langsam stand ich auf und blickte ihn ruhig an. Nur Bella erkannte, welche Kraft es mich kostete ruhig zu bleiben. Cathy war Jacob gefolgt und blickte nun unruhig zwischen Jake und mir hin und her. „Jacob.“, grüßte ich beherrscht, aber freundlich.
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyMo Jun 30, 2008 6:50 pm

Hallo Sanny,

was für ein Teil! Laughing

Das Gespräch zwischen Edward und Cathy fand ich spitze... Vor allem die Szene, als die Beiden sich so nah kamen, fand ich ganz besonders klasse! - Wen wundert’s?! Wink

So so... da haben die Drei also eine Lerngruppe aufgemacht und Jacob möchte sich jetzt anschließen, oder was will er mit seinem Auftritt bewirken? Very Happy - Ich bin seeehr gespannt, wie es bei den Vieren, auf so engem Raum, weiter geht!

Also, ich hoffe der neue Teil kommt bald! Smile

LG Pia
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyDi Jul 01, 2008 6:29 pm

Hey Pia,

vielen lieben Dank für dein Feedback. Schön, dass dir die Gespräche zwischen den beiden so gut gefallen, ich denke, da werden noch ein paar mehr kommen, denn es macht einfach einen unglaublichen Spaß, die zu schreiben.

Und da ich ja lieb bin und dich gar nicht länger hinhalten will Very Happy Schmeiß ich direkt mal für dich, und natürlich auch die anderen Lesern, den nächsten Teil hier herein Smile

Viel Spaß beim Lesen.

LG Sanny

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11. Unerwartete Ereignisse

Jake sah mich arrogant an. Er wollte mir eins auswischen und ging demonstrativ zu Bella, um sie an sich zu ziehen und zu küssen. Jede seiner Gesten und Gedanken pure Provokation.
Doch er hatte seine Rechnung ohne Bella gemacht. In dem Moment, da er die Arme besitzergreifend um sie legen wollte, trat sie entschieden einen Schritt zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
Ich unterdrückte das Lachen, aber ein wissendes Lächeln in Jacobs’ Richtung konnte ich mir nicht verkneifen. Bella war von seinem Auftauchen nicht begeistert, das zeigte ihre Körperhaltung deutlich. Der Hund kannte sie kein bisschen.
„Warum bist du hier, Jake?“, fragte Bella ihn ruhig, aber distanziert. Das letzte, was sie wollte, dass wir uns hier in der Enge des Zimmers bekämpfen würden. Er war verletzt und schob mir natürlich die Schuld zu. ‚Wag es und sprich das aus!’, dachte ich mir, als ich seine Gedanken hörte. Doch er verwarf die Worte wieder. Auch er war an den Vertrag gebunden und er wusste, würde er seine Gedanken vor Cathy laut aussprechen, würde er ihn brechen.

„Jake möchte mit mir reden.“, erwiderte ich ruhig an seiner Stelle. „Er wollte nur noch mal die Besitzverhältnisse klären.“, schob ich süffisant nach. Jacobs’ Augen verengten sich zu Schlitzen. Er wusste, genauso gut wie ich, wie Bella auf diese Worte reagieren würde. Und wir wurden beide nicht enttäuscht. Wütend wand sich Bella an Jake.
„Jacob, das nervt. Hör auf, jedes Mal so einen Aufstand zu machen.“, zischte sie ihn an. Ich machte mir gar nicht die Mühe, mein Grinsen zu unterdrücken. Seine Gedanken waren amüsant, sie drehten sich vornehmlich darum, Bella zu besänftigen und mich zu beseitigen. Ich lachte leise und Jacob sah mich finster an. „Ich glaube nicht, dass du sie so milde stimmen kannst.“, flüsterte ich und Jake knurrte kaum hörbar. „Lass uns einfach in Ruhe, du dämlicher Bl....“, sagte Jacob zwischen den Zähnen und verschluckte mit einem Blick auf Cathy gerade noch das letzte Wort. „Dich liebend gern.“, sagte ich freundlich und sowohl Cathy als auch Bella zogen skeptisch eine Augenbraue nach oben. „Aber Bella ganz sicher nicht, so lange sie mich nicht darum bittet.“, fuhr ich ruhig fort. „Ich bin nicht so blöd, einen Fehler ein zweites Mal zu machen.“

Jake begann zu zittern und ich blickte ihn schweigend und herausfordernd an. Ich hörte Cathy etwas wie „Testosteronüberschuß!“ murmeln und Bella entschied, dass es Zeit war, dass der Werwolf die Party verlässt. Sie legte ihm ruhig, aber entschieden ihre Hände auf die Brust. Wir sahen uns über den Kopf von Bella hinweg kurz an und jeder hatte die Botschaft des anderen verstanden. Ich würde nicht aufgeben. „Jake, wir müssen lernen. Ich ruf dich später an.“, hörte ich Bella sagen. Er löste den Blick von mir und lächelte sie leicht an. Dann ließ er sich von ihr aus dem Zimmer schieben. Ich genoss meinen Moment des Triumphes. Er war sich ihrer nicht ganz so sicher, wie er es gerne wäre.

Ich hörte Bella und Jake unten miteinander reden. In ihrer Stimme schwang Ungeduld. Ich versuchte mich zu konzentrieren als mein Blick auf Cathy fiel, die mich missbilligend ansah. „Was?“, fragte ich überrascht. „Das war nicht nett und nicht besonders hilfreich.“, rügte sie. Ich wollte gerade ein freches Grinsen aufsetzen, als ich den ernsten Blick ihrer Augen sah und ihre Gedanken hörte. ‚Frauen gönnten einem aber auch gar keinen Spaß!’, beschwerte ich mich in Gedanken. Doch als ich ihre Gedanken weiter verfolgte, regte sich mein schlechtes Gewissen. Sie hatte recht. Es war Bella gegenüber unfair, es war auch so schwer genug für sie. Für uns alle.

Betreten sah ich Cathy an und seufzte. „Du hast recht.“, sagte ich widerstrebend. „Entschuldige.“ „Sag das nicht mir, sondern Bella. Sie hat auch so genug Ärger mit Jake, weil ihr euch so oft seht.“, antwortete sie ernst. Und obwohl mir das eigentlich nicht ungelegen kommen sollte, fühlte ich nun wirklich Reue. Sie hatte recht. Ich konnte froh sein, dass Bella so oft Zeit mit mir verbrachte. Und das hatte ich zu einem großen Teil Cathy zu verdanken. Ich sollte mein Glück nicht überstrapazieren. Wir hörten Bellas’ Schritte die Treppe herauflaufen. Cathy stand auf und begegnete Bella an der Tür. „Ich hol was zu trinken.“, murmelte sie und warf mir noch einen strengen Blick zu. ‚Frauen!’, dachte ich mir schnaubend. Wie schafften sie es eigentlich mit einem einzigen Blick, dass man sich wie ein kleiner dummer junge fühlte? Ich hatte es in meinen über achtzig Jahren schon so oft beobachtet und war doch nicht dahinter gekommen.

Ich stand immer noch und sah Bella vorsichtig an. Sie war immer noch ein wenig wütend und ich wusste nicht, welcher Anteil davon auf mich fiel. Ich legte meine kalte Hand an ihre Wange und sah ihr aufrichtig in die Augen. „Es tut mir leid, Liebes.“, sagte ich leise und sie sah mich überrascht an. „Ich wollte mich gerade bei dir für Jake entschuldigen.“, murmelte sie leise. Ich rollte genervt mit den Augen. „Bella, wir haben uns gegenseitig provoziert. Es tut mir nur leid, dass wir dich, und auch Cathy, da mit hinein gezogen haben.“ „Aber der Streit an sich tut dir nicht leid?“, fragte sie leise. „Bella, wir lieben dieselbe Frau. Und selbst wenn das nicht so wäre, wären wir immer noch Todfeinde.“, sagte ich sanft und sie nickte bloß traurig.

Es berührte mein innerstes sie so zu sehen und zog sie, ohne darüber nachzudenken, in meine Arme. „Schatz, du stinkst nach Hund.“, sagte ich scherzend, in der Hoffnung sie ein wenig aufzumuntern. Sie lachte zittrig. „Oh, dann riech ich also nicht mehr so verführerisch für dich?“, zog sie mich auf. Ich sah ernst auf sie herunter. „Doch. Und daran wird sich nie etwas ändern.“ Verlangen brannte in mir, als ich auf sie herunter blickte und sie aus ihren braunen Augen zu mir aufschaute. Ich wollte sie küssen. Meine kalten Lippen auf ihre warmen pressen und ihren Duft einatmen, Wie gern würde ich noch einmal spüren, wie sie die Kontrolle verlor, wenn ich sie küsste. Mich ohne jede Mühe aus ihrer Umklammerung befreien und ihr tonloses „Ups!“ hören. Wie würde sie wohl reagieren, wenn ich es jetzt täte?

Doch Cathys’ Worte klangen mir noch in den Ohren. Ich wollte und sollte es nicht noch schwerer für sie machen. Ich beugte mich zu ihr herunter und küsste sie sanft auf die Stirn. „Ich werde in Zukunft brav sein. Versprochen!“, flüsterte ich und als ich mich wieder aufrichtete, sah ich, dass sie die Augen geschlossen hatte. Sie so in meinen Armen zu halten ließ mich einmal mehr schmerzlich spüren, wie sehr ich sie vermisste. Ich hätte ewig so stehen und sie halten können. Doch ich wusste, dass machte es nicht einfacher, weder für sie, noch für mich. Und so war ich fast ein wenig erleichtert als ich Cathys’ Schritte auf der Treppe hörte. Sanft löste ich mich von Bella, die erst jetzt wieder ihre Augen öffnete. Noch einmal drückte ich sanft meine Lippen auf ihre Stirn, dann wandte ich mich ab und setzte ich mich auf Cathys’ Bett.

Betont locker, mit zwei Gläsern und einer Flasche Cola in den Händen, trat Cathy kurz darauf in ihr Zimmer. Sie hatte sich inzwischen daran gewöhnt, dass ich grundsätzlich weder Durst, noch Hunger hatte. Am Anfang hatte sie sich wahnsinnig viele Gedanken darüber gemacht und mich allen ernstes in ein Gespräch über Ess-Störungen verwickelt. Nun ja, genau genommen konnte man meine Art der Ernährung auch so bezeichnen. Normal war es schließlich nicht.
Während Bella am Fenster stand, um sich kurz wieder ein wenig zu sammeln, schaute mich Cathy kurz fragend an. Ich nickte leicht. Ja, es war alles okay. Auch Bella schien sich wieder gefangen zu haben und wandte sich uns wieder zu. Sie ließ sich vor Cathys’ Bett auf dem dicken, weichen Teppich nieder und sah merklich entspannter aus als vor Jakes’ Besuch.

Ich lächelte in die Runde. „Dann können wir ja nun mit dem spannenden Teil des Nachmittags beginnen.“ Sowohl Cathy, als auch Bella sahen mich an, als hätte ich den Verstand verloren. Ich lachte amüsiert. „Mathe?“, fragte ich nach. Offensichtlich hatten beide den Grund unseres Treffens erfolgreich verdrängt, denn sie stöhnten gequält auf.
Widerwillig holten sie beide ihre Unterlagen hervor. Der letzte Rest Anspannung fiel von mir ab, während ich mich darauf konzentrierte, den beiden, vor allem Bella, die Geheimnisse der Mathematik näher zu bringen.

Der Nachmittag verstrich schnell und wir waren gut vorangekommen. Ich grinste als ich das Buch demonstrativ zu klappte und beide erleichtert aufseufzten. Sie hatten es so simultan gemacht, dass sie sich einen Moment verblüfft ansahen und dann herzlich lachten. Ich schüttelte grinsend den Kopf, aber ich mochte es, wenn sie so ausgelassen waren. Dann war Bella wieder ein Stück, und für einen kurzen Moment, meine Bella. Nicht Jakes’ Bella, die in meiner Gegenwart häufig reserviert, vorsichtig und zurückhaltend war. Ich genoss den Anblick und speicherte ihn in meinem Gedächtnis.

Cathy stand nun auf und reckte sich genüsslich. Ihr Gedanken brachte mich auf eine Idee. „Ich glaub, ich geh eine Runde Joggen.“, überlegte sie laut. „Nach der ganzen Kopfarbeit muss ich raus.“ Wie gern hätte sie sich aufs Pferd gesetzt, verrieten mir ihre Gedanken. Ich stand ebenfalls auf und lächelte sie leicht an. „Nimmst du mich mit?“ fragte ich schelmisch. „Ich lass dir auch einen Vorsprung.“ Bella verschluckte sich fast an ihrer Coke, die sie gerade trank. Für einen Moment sah sie mich entgeistert an, dann hatte sie sich wieder im Griff und Cathy hatte nichts bemerkt. Es würde definitiv eine Herausforderung werden, mein Tempo so weit zu drosseln, dass sie mithalten konnte. Wie gern würde ich ihr zeigen, wie ich lief.

Cathy sah mich begeistert an. „Klar, nehme ich dich mit. Aber wer hier wem einen Vorsprung lässt, werden wir ja noch sehen.“, sprach sie überzeugt. Arme Unwissende.
Bella trank scheinbar ungerührt ihre Coke aus und packte ihre Sachen zusammen. „Dann viel Spaß beim Joggen.“, wünschte sie uns und warf mir einen eindringlichen Blick zu.
Sie umarmte Cathy zum Abschied und sie drückten sich gegenseitig zwei Küsse auf die Wange.

Ich war auf einen kühlen Abschied wie immer vorbereitet und so traf sie mich vollkommen unvorbereitet. Nachdem sie sich von Cathy wieder gelöst hatte, machte sie einen schnellen Schritt auf mich zu, umarmte mich, drückte mir einen schnellen Kuss auf die Wange und schoss aus dem Zimmer. Ich war vollkommen erstarrt. Cathy eilte Bella hinterher und verabschiedete sie an der Tür. Dann kam sie wieder hoch in ihr Zimmer und sah mich überrascht an. Ich stand still wie eine Statue. Erst als Cathy mich ansprach, kehrte ich wieder in die Gegenwart zurück.
„Wow!“, war alles, was ich herausbrachte und Cathy lachte leise. „Kannst du jetzt noch joggen, oder schwebst du?“, zog sie mich mit sanftem Spott auf und ich boxte sie spielerisch gegen die Schulter. „Ich fahr nach Hause, zieh mich um und bin in 15 Minuten wieder da.“, verkündete ich und war auch schon auf dem Weg zu meinem Wagen. Ich musste mich sehr beherrschen, mich jetzt nicht zu verraten.

Wie versprochen war ich 15 Minuten später wieder da und sah Cathy auffordernd an. „Dann zeig mir mal deine Laufstrecke.“, forderte ich sie auf und der Schalk blitzte in meinen Augen.
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyDi Jul 01, 2008 6:52 pm

Hallo Sanny,

ich freu mich jedes Mal aufs neue, wenn du einen neuen Teil da lässt! *grins*

Zitat :
Schön, dass dir die Gespräche zwischen den beiden so gut gefallen, ich denke, da werden noch ein paar mehr kommen, denn es macht einfach einen unglaublichen Spaß, die zu schreiben.
Ich finde das klingt sehr vielversprechend und ich freu mich jetzt schon auf jedes Einzelne! Smile - Das etwas kürzere Gespräch, in dem Cathy Edward ins Gewissen geredet hat, fand ich auch suuuper! Laughing

Eigentlich war es ja nur eine Frage der Zeit, bis Jacob mal auftaucht um die - wie nannte Edward es doch so schön - Besitzverhältnisse zu klären!

Ich hatte schon die Vorstellung, das es nicht so glimpflich verläuft, zwischen den Beiden, und Cathy nach Jakes Besuch Bescheid weis... Na ja, ist ja noch mal gut gegangen! Wink

Die Szene zwischen Bella und Edward, Arm in Arm, in Cathy Zimmer fand ich ja schon ganz süß... aber im Moment bin ich der Meinung Cathy gehört dahin, Bella hat doch Jake! Wink

Ich bin schon sehr gespannt, was nun beim Joggen so alles passiert... schließlich wird es bei Cathy und Edward ja so schnell nicht langweilig. Very Happy

LG Pia
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyDo Jul 03, 2008 7:45 am

Hey Pia,

dann will ich dir doch direkt mal den Start in den Tag versüßen *grins*

Ich bin echt begeistert, dass du dich so auf meine Version mit Cathy und Edward einlässt Smile Das ist sehr beruhigend Smile Ja, für mich gehört im Moment auch eher Cathy in Edwards' Arme, aber zu dem Teil kommen wir auch noch Wink

Dann hoffe ich mal, dass dir das neue Kapitel auch so gut gefällt und bin gespannt, was du dazu sagst. Viel Spaß beim Lesen. Natürlich auch allen stillen Lesern.

LG Sanny

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12. Entscheidungen

Cathy sah mich gutgelaunt an. „Nein, ich würde heute lieber im Wald laufen. Das hab ich mich bisher alleine nicht getraut.“, erklärte sie mir. „Und genaugenommen hab ich auch noch gar keine Lieblingsstrecke. Ich befinde mich noch in der Testphase.“
Ich war froh, dass sie den Wald bisher gemieden hatte. „Okay, dann der Wald.“, stimmte ich zu. Sie ging vor mir durch den Garten und flankte mühelos über den Gartenzaun, um auf den dahinter liegenden Waldweg zu gelangen.
Unauffällig musterte ich sie. Sie hatte eine schwarze Laufhose an, die bis knapp unter das Knie reichte, und darüber ein dunkelblaues Tanktop mit einem Soprt-BH darunter. Ihr Outfit betonte ihren schlanken, sportlichen Körper und zum ersten Mal wurde mir bewusst, dass meine beste Freundin eine mehr als attraktive Frau war. Kein Wunder, dass mich die anderen Jungs in der Schule nicht leiden konnten. Schon wieder sorgte meine Anwesenheit dafür, dass sie sich nicht an das Mädchen herantrauten, dass sie so sehr wollten. Dabei war Cathy gar nicht an ihnen interessiert. Sie knabberte immer noch an dieser Geschichte mit Darren. Mein Kiefer verkrampfte sich und ich musste mich zwingen, mich wieder zu entspannen.

Ich flankte meinerseits über den Zaun, stand damit wieder neben ihr und blickt zu ihr herunter. „Wie viel Vorsprung hättest du denn gerne?“, fragte ich zuvorkommend und ihre Augen blitzten mich, ob meines Tonfalls, herausfordernd an. „Ich halte locker mit dir mit. Also lauf schon los und vergeude deinen Atem nicht mit reden.“, beschied sie mir, dehnte noch einmal ihre Beine und lief dann los.
Ich lachte in mich hinein und lief ebenfalls los, schloss zu ihr auf und fiel dann neben ihr in ein lockeres traben. Mein Atem ging gleichmäßig und ruhig, es war natürlich nicht mal ansatzweise anstrengend. Ich warf einen Blick auf Cathy. . Ihre zum Pferdeschwanz gebundenen Haare wippten im Takt ihrer Schritte, ihr Atem ging schneller und ein leichter Schweißfilm überzog ihr Gesicht und sie lächelte leicht.
Der Schweiß betonte ihren eigenen Duft. Bella hatte einen blumigen, süßen Duft an sich und ich war froh, dass Cathys’ ganz anders war. Cathy roch herber, erdiger. Sie erinnerte mich immer an einen kühlen Herbstmorgen im Wald.

Cathy hatte gemerkt, dass mein Blick auf ihr ruhte und lächelte mich an. „Habe ich Dreck im Gesicht?“, fragte sie mich ein wenig atemlos. „Nein, ich habe nur deinen Laufstil beobachtet.“, winkte ich ab. Unbemerkt von ihr hatte unseren Weg so gelenkt, dass wir einem Rundweg folgten, der uns nach ca. einer Stunde wieder zu ihrem Gartenzaun führen würde. Ich wusste, dass wir bald wieder dort angelangen würden. Eine gute dreiviertel Stunde waren wir nun behaglich schweigend neben einander hergelaufen und ich begann das Tempo zu drosseln, damit sie ruhig auslaufen konnte. Schließlich gingen wir und Cathy begann, nach ein paar tiefen Atemzügen, ihren Oberkörper zu dehnen. Ihr Top war durchgeschwitzt, das Gesicht vom Laufen leicht gerötet und ich roch ihr Blut süß durch ihre Adern strömen. Schneller als sonst, da ihr Herz durch die Anstrengung des Laufens ein wenig schneller schlug als sonst.

Ihr Blick taxierte mich von oben bis unten, bevor sie mich missmutig ansah. „Was ist?“, fragte ich und unterdrückte ein Lachen über ihre Gedanken. „Gibt es irgendwas, was dir nicht so verdammt leicht fällt oder in dem du perfekt bist?“, fragte sie mich mit leichter Frustration in der Stimme. Ich grinste sie frech an. „Mir fällt alles leicht und ich bin perfekt?“, fragte ich nach. Sie nickte. „Sieh dich doch mal an.“, schimpfte sie zwischen echter Verärgerung und Belustigung schwankend. Fragend zog ich eine Augenbraue hoch und sie machte eine Handbewegung, die meinen kompletten perfekten Körper erfasste. „Du hast einen Körper, für den jedes männliche Model morden oder seine Seele verkaufen würde.“ Nun, das traf ziemlich genau den Preis, den es gekostet hatte, diesen Körper zu bekommen. „Du bist ein exzellenter Schüler. Du beherrschst den Stoff zum Teil vermutlich besser als mancher unserer Lehrer.“ Alles andere wäre, selbst ohne photographisches Gedächtnis, auch frustrierend. Immerhin besuchte ich die Highschool nicht zum ersten Mal und die Lehrpläne hatten sich nicht groß geändert.
Mittlerweile hatte bei Cathy die Belustigung gesiegt und sie sah mich frech an. „Obwohl, wenn ich es mir recht überlege... So perfekt bist du gar nicht.“ Ihre Augen funkelten und ich sah sie fragend an. „Bin ich nicht?“, fragte ich gespielt beleidigt. „Nein, du bist ein lausiger bester Freund.“ Ein wenig geschockt sah ich sie an und sie nickte ernst. „Du könntest mich wenigstens in einer Sache besser sein lassen.“, klärte sie mich auf und lachte. Ich war erleichtert. Für einen Moment hatte ich befürchtet, sie hätte irgendwas herausgefunden.

Sie machte sich in letzter Zeit immer häufiger Gedanken darum, was ich vor ihr verbarg und ein paar Mal war ich kurz davor gewesen, es ihr zu erzählen. Wir hatten uns schon soviel erzählt und waren mittlerweile so vertraut miteinander, dass ich mich schlecht fühlte, ihr so etwas elementares zu verschweigen. Doch zum einen wusste ich, dass ich es ihr nicht erzählen durfte, und zum andern war ich zu feige. Denn wenn ich ehrlich zu mir selbst war, hatte ich vor allem Angst, dass sie tun würde, was ich schon immer bei Bella befürchtet hatte. Dass sie aufsprang und weglief. Natürlich wäre das vermutlich das beste für sie. Doch ich wollte Cathy auf keinen Fall verlieren.
Nicht nur, weil sie meine Verbindung zu Bella war, sondern auch vor allem weil sie mir als Freundin wichtig geworden war. Offen gesagt musste ich zugeben, dass es mir schwer fiel, mir meine Tage ohne Cathy vorzustellen. Sie war es gewesen, dir mir über die Zeit nach meiner Rückkehr geholfen hatte, ohne dass sie sich dessen wirklich bewusst gewesen wäre. Ich wollte Bella immer noch zurück, aber ich wollte auch Cathy auf gar keinen Fall verlieren. Ich wollte sie beschützen. Vor der Welt und vor allem vor den Darrens dieser Welt. Erfolgreich verdrängte ich, dass ich Cathy entweder nur eine sehr begrenzte Zeit lang auf ihrem Lebensweg begleiten konnte oder ihr früher oder später davon erzählen musste, was ich war und hoffen, dass es ihr genauso egal wäre wie Bella.

Würde ich es ihr nicht sagen, was bliebe uns? Zwei, vielleicht drei, Jahre, bis auffallen würde, dass ich nicht älter wurde. Der Gedanke bereitete mir jetzt schon Qualen. In diesem Moment begriff erst wirklich, worum es Bella sich damals Gedanken gemacht hatte, als sie sich weigerte an meiner Seite als Mensch zu altern.
Während wir schweigend weitergingen tobten die Gefühle in mir. Ich war kurz davor ihr alles zu erzählen, doch ich bremste mich. Zuerst musste ich mit Carlisle sprechen.

Cathys’ Blick ruhte auf mir und ein Teil meiner wiederstreitenden Emotionen musste in meinem Gesicht zu sehen sein. Sie missverstand. Dachte, es ging um Bella. In einer simplen, dafür aber nicht minder bedeutsamen Geste ergriff sie meine Hand. Für einen Moment schloss ich die Augen, zwang mich zu schweigen und nur stumm ihre Hand zu drücken. Hand in Hand legten wir den Rest des Weges zurück. Es war das erste Mal, dass wir einander so lange berührten.
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyDo Jul 03, 2008 7:46 am

Und wieder zwei Teile *grins*

Erst als wir wieder am Gartenzaun angekommen waren lösten wir unsere Hände voneinander. Ich lächelte Cathy leicht an und sie erwiderte es ruhig. Nacheinander flankten wir über den Zaun und gingen durch den in der Dämmerung liegenden Garten auf das Haus zu. Wir berührten uns nicht, trotzdem war mir ihre Gegenwart überwältigend bewusst.
„Du fährst direkt nach Hause?!“, sagte sie, mehr eine Feststellung als eine Frage. „Ja.“, sagte ich und nickte. Sie stand mir direkt gegenüber und blickte zu mir hoch. „Mach dir nicht so viele Gedanken.“, sagte ich sanft und leise. Dann trat sie noch einen Schritt auf mich zu und in einer geschmeidigen Bewegung legte sie die Arme um meinen Hals. Für den Bruchteil einer Sekunde erstarrte ich, dann schlossen sich meine Arme um ihre schmale Taille und ich drückte sie vorsichtig an mich.
Ich schloss einen Moment die Augen und genoss es sie festzuhalten. Sie war so warm und weich an meinem kalten, harten Körper. Ich blendete ihre Gedanken aus, wollte mich in diesem Moment durch nichts ablenken lassen. Nach einem viel zu kurzen Moment löste sie ihre Arme wieder von mir und widerstrebend ließ ich sie los.
Sie lächelte mich an und wollte sich gerade verabschieden, als ihr etwas einfiel. „Bella hat mir gestern Abend erzählt, dass wir am Samstag zum Grillen und Lagerfeuer am Strand eingeladen sind. Ich bin mir sicher, sie hat nichts dagegen, wenn ich dich mitbringe. Bist du dabei?“ „Wo fahrt ihr denn hin?“, fragte ich zurück. „Nach La Push. Ich weiß, du und Jake habt es nicht so miteinander, aber ich würde mich freuen, wenn du mitkämst.“
Bedauernd sah ich sie an. „Tut mir leid. Mir fällt grad ein, dass ich Samstag nicht kann. Ich hab Emmett versprochen, dass ich am Wochenende mit ihm zum Campen fahr“, erklärte ich und es tat mir leid, sie enttäuschen zu müssen. Ihre Miene hatte sie gut im Griff, aber in ihren Gedanken war die Enttäuschung deutlich zu hören. „Schade, vielleicht beim nächsten Mal.“, sagte sie ruhig und ich nickte vage mit dem Kopf. Sie lächelte schon wieder, wenn auch ein wenig gezwungen, und wir wünschten uns eine gute Nacht. Dann betrat sie das Haus und ich steig in meinen Volvo.

Ich hatte es eilig nach Hause zu kommen. Ich hoffte nur, dass Carlisle auch zu Hause war. Dieses Gespräch konnte und wollte ich nicht aufschieben, zur Not würde ich ins Krankenhaus fahren. Doch ich hatte Glück. Als ich in unsere Garage fuhr, sah ich dort seinen schwarzen Mercedes stehen.
Ich stieg aus und lief in meiner normalen Geschwindigkeit ins Haus. Alice und Jasper saßen im Wohnzimmer und unterhielten sich leise.
„Hallo!“, grüßte ich die beiden. „Carlisle ist in seinem Büro.“, sagte Alice bevor ich fragen konnte. Natürlich hatte sie gesehen, was ich vorhatte. Ich ärgerte mich darüber, ohne genau zu wissen, warum. „Danke.“, murmelte ich und war auch schon verschwunden.

Kurz darauf klopfte ich verhalten an die Tür zu Carlisles’ Büro. „Komm rein.“, hörte ich die leise Aufforderung meines Vaters. Lautlos glitt ich durch die Tür und verschloss diese sorgfältig. Ich wollte nicht, dass man uns störte. Das Gespräch war auch ohne unerwünschte Zuhörer schwer genug. Langsam ließ ich mich auf einen der Stühle an Carlisles’ Schreibtisch nieder und sah ihn an. Er hatte sich bei meinem Eintreten entspannt zurück gelehnt und sah mich ruhig an. „Was hast du auf dem Herzen?“, fragte er mich. „Ist das so offensichtlich?“, fragte ich überrascht, er lächelt leise und nickte.
Ich sammelte mich kurz und überlegte, wie ich anfangen sollte. Mein Vater wartete geduldig. Meine Familie wusste, dass ich viel Zeit mit Cathy verbrachte und, bis auf Rose, störte sich auch niemand daran. Im Gegenteil. Sie waren glücklich, dass es mir wieder besser ging und ich nicht mehr so litt. Darüber war auch Rose froh, wenn sie sich auch wünschte, dass es nicht schon wieder ein Mensch wäre und das konnte ich bis zu einem gewissen Punkt auch verstehen. Das einzige, was gelegentlich nervte, waren Emmetts’ und Jaspers’ dumme Sprüche über meine Schwäche für weibliche Menschen. Doch ich ließ meine Gedanken schweifen und konzentrierte mich nun wieder auf mein eigentliches Anliegen.

„Ich war heute mit Cathy joggen.“, begann ich etwas umständlich und Carlisle hob amüsiert eine Augenbraue, unterbrach mich aber nicht. Ich grinste kurz über seine Gedanken, dann wurde ich wieder ernst und fuhr fort. „Im Gegensatz zu ihr hat es mich natürlich nicht die geringste Mühe gekostet und das führte bei ihr zu einem kleinen Ausbruch über meine Perfektion.“ Ich lächelte in Erinnerung an ihr Gesicht während sie geschimpft hatte.
Mein Gesichtsausdruck wurde härter. „Cathy ist mir wichtig. Mit ihr kann ich lachen, wieder lachen müsste ich wohl sagen. Sie gibt mir die Möglichkeit Bella nah zu sein und sie ist für mich da.“ Meine Stimme war ruhig, beinahe sachlich und verriet nichts von den Emotionen, die in mir brodelten. „Und ich möchte für sie da sein, sie beschützen. Sie wurde schon einmal verletzt, dabei ist sie so ein aufrichtiger, ehrlicher Mensch. Liebevoll besorgt um die, die ihr wichtig sind.“, fuhr ich fort und sah dabei aus dem Fenster in die Ferne. „Doch dann wurde mir bewusst, dass ich das nicht kann. Für sie da sein.“ Ich blickte Carlisle an und er erschrak über den Schmerz, den er dabei in meinen Augen las. „Wie viel Zeit habe ich mit ihr?“, fragte ich bitter. „Zwei-drei Jahre, bevor es auffällt, dass ich nicht älter werde?“ Selbst für mich hörte sich meine Stimme mutlos an. Dann hob ich den Kopf, den ich hatte sinken lassen und sah Carlisle fest in die Augen. „Ich möchte, dass sie es weiß.“, sagte ich nachdrücklich. „Aber das betrifft nicht nur mich, sondern auch den Rest der Familie. Immerhin ist es für uns alle ein Risiko.“, gab ich zu und sah Carlisle an. „Ich kann mit dieser Nachricht auch nicht einfach über sie herfallen. Ich würde versuchen, dass sie es, ähnlich wie Bella, von selbst heraus findet. Nur dass ich ihr vielleicht den ein oder anderen Schubs in die richtige Richtung geben würde.“ Ich grinste leicht. Nachdem ich die Worte ausgesprochen hatte, ging es mir besser.
Wie immer war es eine Erleichterung mit Carlisle gesprochen zu haben und ich sah ihn dankbar an.

Carlisles’ Blick ruhte nachdenklich auf mir. Doch ich war mit meinen Gedanken schon weiter und achtete nicht auf seine. Seine Frage kam unvermittelt. „Liebst du Cathy?“, fragte er mich ruhig und ich sah ihn überrascht an. Ich hatte mir über meine Gefühle für Cathy nie Gedanken gemacht. Es war nicht nötig gewesen. Sie war eine Freundin für mich. Punkt. Na gut, meine beste Freundin und mittlerweile, abgesehen von meiner Familie und diesem einen großen Geheimnis, meine engste Vertraute. Ich überlegte einen Moment. Ein schnelles „Nein!“ erschien mir nicht angemessen. Dann nickte ich. „Ja, schon. Aber es ist nicht die Liebe, die ich für Bella empfand und empfinde.“, sagte ich dann langsam. „Es ist eher eine freundschaftliche Liebe, platonisch. Ich möchte, dass es ihr gut geht und dass sie glücklich ist. Das ist mir wichtig.“, versuchte ich zu erklären, was ich empfand.

Carlisle nickte verständnisvoll. „Ich sehe, was du meinst. Und wie ist das bei Cathy?“, hakte er nach. „In ihren Gedanken ist genau dasselbe zu hören.“, sagte ich und sah Carlisle offen an. Er nickte langsam. „Wir werden mit den anderen reden. Wenn sie einverstanden sind, kannst du versuchen, ihr ein paar Hinweise zu geben. Bedenke nur, dass wir laut dem Vertrag nichts erzählen dürfen.“ Ich nickte und konnte es kaum abwarten, dass wir die anderen fragen würden. Carlisle lächelte und stand auf. Ich sprang von meinem Stuhl auf und flog die Treppe hinunter, um meine Familie zusammenzurufen.
Alice und Jasper saßen noch im Wohnzimmer und sie strahlte mich an. ‚Okay, eine positive Antwort hatte ich schon mal.’, dachte ich mir lächelnd und sah sie dankbar an.
Der Rest meiner Familie fand sich ein und Carlisle sah mich auffordernd an. Ich sah einmal in die Runde und begann zu sprechen.

„Ich habe aus meiner Freundschaft zu Cathy euch gegenüber nie ein Geheimnis gemacht. Aber ich habe ein Geheimnis vor ihr und das möchte ich, euer Einverständnis vorausgesetzt, gerne ändern.“, sagte ich feierlich, aber auch ein wenig beklommen. Gespannt sah ich in die überwiegend überraschten Gesichter meiner Familie. Nur Carlisle und Alice waren vorbereitet gewesen und dementsprechend gelassen.
Nervös wartete ich auf das „Urteil“.
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyDo Jul 03, 2008 8:25 pm

Hallo Sanny,

auf so einen super Teil freu ich mich nun schon den ganzen Tag! Ich bin einfach nicht eher zum lesen gekommen, und DEN Teil zwischen Tür und Angel zu lesen, wäre fast ein kleines Verbrechen! *grins*

Mein Cathy/Edward Fan-Herz hat wirklich höher geschlagen, während des Teils! Wink - Es war sooo schön... und endlich war die Richtige in Edwards Armen. Very Happy

Ich find es total klasse, das Edward plant Cathy ein paar Schubse in die richtige Richtung zu geben... denn meiner Meinung nach, hat sie die Wahrheit wirklich verdient! - Ich bin jetzt schon gespannt, wie diese Schubse von Edward wohl aussehen werden und was Cathy zur Wahrheit sagt... aber nun muss ich (aber Edward ja auch Wink) erst mal auf das Urteil der Cullens warten.
Ich könnte mir vorstellen, das Rose ein paar Probleme macht Suspect -aber ich würde mich auch sehr gerne irren!

Ach ja, eins hab ich vergessen!
Edward liebt Cathy My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 A115... okay, es ist vielleicht im Moment noch eine freundschaftliche Liebe, aber Liebe ist schon mal vorhanden. Die Chance für Cathy steigen. Wink *breit grins*

Der Teil war suuuper klasse und ich freu mich schon sehr auf den Nächsten! Smile

LG Pia
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyFr Jul 04, 2008 7:58 am

Guten Morgen Pia,

hab ich dir eigentlich schonmal gesagt, dass du Balsam für meine Schreiberseele bist? Deine Feedbacks sind so genial. Vielen, vielen Dank. Ich freu mich jedes Mal riesig auf deine Kommis und find es super, wie sehr du dich auf meine Idee mit Cathy und Edward eingelassen hast.

So, und da ich das WE wegfahre, dich aber natürlich nicht zu lange auf das Urteil warten lassen möchte, bekommst du hier noch das neue Kapitel. Ich wünsch dir riesig viel Spaß beim Lesen und bin gespannt, was du dazu sagst.

Allen anderen Lesern natürlich auch viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende.

LG Sanny

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13. Familienbeschluss

Esme war die erste, die ihre Überraschung überwand. Sie warf einen schnellen Blick zu Carlisle, dann lächelte sie mich an. „Wenn du ihr so weit vertraust, dann tu, was nötig ist, damit du mit ihr befreundet sein kannst. Ich würde mich freuen, sie bald kennen zulernen.“, erklärte meine Mutter in ihrer einfühlsamen Art und wusste wieder einmal genau, was sie sagen musste, damit ich mich augenblicklich besser fühlte.
Jasper und Emmett nickten zustimmend. Das überraschte mich nur bedingt. Die beiden machten sich von uns allen am wenigsten Sorgen. Sie hatten auch damals die Geschichte mit Bella nicht als die Apokalypse gesehen, die ich daraus gemacht hatte. „Mach was du dür angemessen empfindest.“, war ihre einstimmige Aussage. „Danke, Brüder.“, sagte ich schlicht, doch sie verstanden, was ich damit sagen wollte.

Nun ruhte mein Blick auf Rose, deren Worte ich in diesem Fall am meisten fürchtete. Ich wartete auf ihren Ausbruch, der bereits erstaunlich lange auf sich warten ließ.
Sie versuchte ihre Gedanken zu sortieren und ich hörte nur zig Dinge, die sich gegenseitig überlagerten, so dass ein unverständlicher Wortbrei entstand. Ich blendete ihre Gedanken aus, um nicht noch nervöser zu werden und versuchte mich in Geduld.
Schließlich schien Rose zu wissen, was sie sagen wollte. Sie blickte mich an und die Ruhe in ihrem Blick überraschte mich. Ich hatte mit Wut gerechnet. Mit Wut, Sarkasmus, blanke Ablehnung, Hass, aber niemals mit der Traurigkeit, die nun in ihrem Blick lag. Ich konzentrierte mich so sehr auf sie, dass ich kaum mitbekam, dass die anderen sich zurückzogen, damit wir reden konnten.
„Warum?“, fragte sie leise. „Warum genügt dir nicht, was unsereins dir geben kann?“ Ich wusste einen Moment nicht, was ich sagen sollte. Im ersten Moment wollte ich flapsig antworten, doch dann dachte ich mir, dass sie es verdient hatte, dass ich sie ernst nahm. Vor allem, weil ich das Gefühl hatte, dass meine Antwort entscheidend war. Ich setzte mich ihr gegenüber und nahm ihre Hände in meine.

„Bis ich Bella begegnet bin, hatte ich nie das Gefühl, dass mir etwas gefehlt hat. Ich war zufrieden, ein Teil dieser Familie zu sein und mich über euer Glück zu freuen.“, begann ich leise. „Ich hätte nie gedacht, dass ich eine Gefährtin wollte oder brauchte. Doch dann habe ich erlebt, wie es ist, zu lieben und geliebt zu werden. Manchmal hat es mich fast wahnsinnig vor Sorge oder Ärger gemacht. Aber die meiste Zeit war ich einfach nur glücklich.“ Ich machte eine kleine Pause und Rose wartete geduldig. „Dann habe ich diesen dummen Fehler gemacht. Und ich verletzte damit sie, mich und auch euch, weil ich euch zwang, einen Ort zu verlassen, an dem wir uns wohlfühlten und ein Leben aufgebaut hatten.“ Ich sah sie an, um ihre Reaktion abzuschätzen, doch sie wartete einfach ruhig auf meine nächsten Worte.
„Mit Cathy ist es anders. Ich empfinde für Cathy nicht, was ich für Bella empfand und immer noch empfinde. Aber es gibt etwas, was ihr als Familie, Geschwister, nicht geben könnt. Es ist das, was Carlisle in Esme sieht, du in Emmett und Alice in Jasper. Ich habe es in Bella gesehen und durch mein eigenes Verschulden wieder verloren. Doch ein bisschen von dem, was ich mit Bella hatte – Liebe, Vertrautheit, Zusammenhalt - , gibt mir auch Cathy. Rein freundschaftlich, aber es ist da. Wir stehen uns sehr nah und ich genieße und brauche ihre Wärme und Sanftheit.“ Offen sah ich Rose an. Seit ich Cathy kannte, hatte ich nie so offen ausgesprochen, was sie mir bedeutete und wie sehr ich sie brauchte.
Rose nickte stumm, sie hatte verstanden. Ich war erleichtert.

Obwohl ich es in ihren Gedanken bereits hörte, ließ sie es aussprechen. „Vertraust du ihr?“, fragte sie sanft. Ich nickte. „Ja!“, war meine einfache, aber aufrichtige Antwort. Einen weiteren Moment ließ sie schweigend verstreichen, dann nickte sie und lächelte mich sanft an. „Dann versuche auch ich ihr zu vertrauen. Und ich versuche mich besser zu benehmen als bei Bella.“, sagte sie überzeugt und am Ende ein wenig schelmisch. Wortlos schloss ich sie in die Arme. Sie ahnte nicht, was mir das Einverständnis meiner Familie und vor allem ihr Verständnis bedeutete.

Wir lösten uns nach einer kurzen Umarmung wieder und der Rest der Familie kehrte mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck zurück. Alice hatte es ihnen bereits erzählt.
Emmett grinste mich breit an. „Und? Wann wirst du sie über das düstere Familiengeheimnis aufklären?“, fragte er neugierig. Ich seufzte. „Keine Ahnung. Ich muss sie schließlich dazu bringen von selbst darauf zu kommen und ich kann kaum hoffen, dass Jakes’ Hundebande sich noch mal mit den alten Geschichten verplappert.“ Emmett lachte. „Gib mir ne halbe Stunde mit ihr. Danach ist sie im Bilde.“ Ich warf ihm einen bösen Blick zu, doch er grinste nur gelassen.

Aus lauter Langeweile und weil ich mich einen Moment ablenken wollte, schaltete ich den Fernseher ein. Ich sah nicht wirklich hin, sondern zappte nur durch die Kanäle, bis ein Bild meine Aufmerksamkeit erregte. Es handelte sich um den Trailer einer neuen Serie, die in den nächsten Tagen starten sollte. Ich hatte meine Mitschüler in der Schule bereits davon reden hören. Ich lachte leise über die Darstellung. Moonlight, eine Vampirserie. Ich blieb an dem Trailer hängen, widerwillig interessiert. Rose saß mir immer noch gegenüber und sah nun auch auf den Bildschirm. Wir waren beide neugierig, mit welchen Klischees wir nun wieder verunglimpft werden würden. Doch es gab erstaunlicherweise viele Parallelen zur Realität.
Rose lachte hell und ihr Ton war voll liebevollem Spott. „Vielleicht solltest du dir diese Serie mit Cathy ansehen:“, sagte sie lachend und ich sah sie vollkommen perplex an. Das war die Idee. Ich verpasste der überraschten Rose einen herzhaften Kuss auf die Wange und verschwand in meinem Zimmer.

Dort fuhr ich meinen Laptop hoch und suchte mir im Internet ein paar Infos zu der Serie heraus. Die Serie war wirklich denkbar gut geeignet. Zwar gab es einige Dinge, die nicht passten, aber im Großen und Ganzen konnte es Cathy vielleicht wirklich helfen, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ich musste nur ein wenig darauf achten, im richtigen Moment angemessen zu reagieren, aber das sollte zu schaffen sein. Nun hieß es die Zeit bis zum Serienstart abzuwarten, doch der war bereits auf den nächsten Montag festgelegt. Perfekt. Das bedeutete, ich musste nur das Wochenende überstehen. Das würde machbar sein. Ich war voll nervöser Aufregung. Unruhig und auch ein wenig unsicher, wie sie reagieren würde.

Ich konnte nicht still sitzen und verließ das Haus, um ein bisschen zu jagen. So verbrachte ich die Stunden bis zum nächsten Morgen. Ich musste mein Alibi aufrecht erhalten und da der Tag sonnig war, war ich sowieso gezwungen nicht in die Schule zu gehen. Ich haderte mit mir, ob ich Cathy eine SMS schicken sollte, entschied mich letzten Endes dagegen. Ich wusste, sie würde den Abend mit mir verbringen, auch wenn ich sie am Montag in der Schule spontan fragen würde. Das würde auch weniger auffällig sein. Emmett lachte gutmütig über mich. Ich strapazierte seine Geduld stark. Da Cathy sowieso den ganzen Samstag in La Push verbringen würde, entschieden Emmett und ich, dass wir wirklich mal wieder einen ausgedehnten Jagdausflug machen würden. Ich hatte in der letzten Zeit zum Großteil in der näheren Umgebung gejagt und es begann mich zu langweilen. Auf die Dauer war die Jagd auf das heimische Wild ermüdend, es fehlte der Anreiz und der Spaß. Also würden wir endlich einmal wieder in eine Gegend mit Raubtieren fahren. Diese Aussicht stimmte mich zwar freudig, aber trotzdem behagte mir der Gedanke, dass Cathy den ganzen Tag mit Werwölfen verbringen würde überhaupt nicht. Emmett würde gute Nerven brauchen.
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyFr Jul 04, 2008 8:17 pm

Hallo Sanny,

es freut mich, das meine Kommis Balsam für deine Schreiberseele sind, aber eins sei gesagt, wäre deine Story nur halb so gut, wäre es meine Kommis auch! Wink

Nun aber ganz schnell zum Teil! Smile Der war wieder super geschrieben, von dir... ich war andauernd am schmunzeln.

Das Urteil ist gefallen! Cathy erfährt die Wahrheit... jetzt muss sie nur noch alleine dahinter kommen! Smile
Aber Edward hatte ja, danke Rose, eine gute Idee. *lach* Ich stell mir das gerade irgendwie vor; Cathy sitz mit Edward auf der Couch und guckt mit ihm eine Vampirserie und Edward versucht ihr, irgendwie durch die Blume klar zu machen, das sein Leben sehr ähnlich ist, wie das des Vampir in der Serie. - Wenn das nicht mal interessant wird! Wink

In letzter Zeit täusche ich mich wohl öfter in Rose, denn ihre Reaktion hätte ich so nicht erwartet.
Ich fand aber sehr schön, das sie nicht so ablehnend wie bei Bella reagiert hat, immerhin macht Cathy ihren Bruder glücklich! Smile

Zitat :
Emmett lachte. „Gib mir ne halbe Stunde mit ihr. Danach ist sie im Bilde.“
Ich liebe Emmett für seine Art und diese Sprüche! Very Happy - Und die Situation wäre bestimmt auch ganz amüsant geworden, wenn er auch nicht so sensibel, wie Edward, vorgegangen wäre! Smile

Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie es nun weiter geht!... Und ich wünsche dir ein schönes Wochenende! Smile

LG Pia
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyMo Jul 07, 2008 7:51 am

Hey Pia,

vielen lieben Dank für deinen wunderbaren Kommi.

Die Idee mit Moonlight kam mir schon bevor ich die Serie das erste Mal gesehen hab, allein wegen der Vorschau Smile
Und Rose, tja, ich dachte mir, dass sie sich ja auch weiterentwickelt und ausserdem ist es mit Cathy ja (noch?) etwas ganz anderes als mit Bella und sie will schließlich, dass es ihrem Bruder gut geht. Ausserdem bin ich wegen einer ganz bestimmten FF *zu Cathy/Eden schiel* ein wenig voreingenommen *lach*
Und Emmett, das konnte ich mir einfach nicht verkneifen *grins* Ich konnt mir ihn in der Situation einfach so gut vorstellen.

So, nachdem ich nun ein wunderbar entspannendes WE verbracht habe, bekommst du hier das neue Kapi.

Ich wünsche dir, und allen anderen Lesern, viel Spaß.

LG Sanny

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14. La Push

Der Freitag war ein frustrierender Tag. Zum einen hatte ich an diesem Tag beim Aufwachen festgestellt, dass die Sonne schien, früher wäre das ein Grund zur Freude gewesen. Mittlerweile wusste ich, dass es bedeutete, dass Edward ziemlich sicher nicht in der Schule sein würde und mich somit ziemlich sicher nicht abholen würde, um mich in selbige zu fahren. Und so war ich nicht überrascht, dass an diesem Morgen Bella bereits vor meinem Haus auf mich wartete. Immer wieder fragte ich mich, warum sie es jedes Mal mit untrügerischer Sicherheit wusste, dass es so war. Einmal mehr fragte ich mich, ob sie doch noch mehr Kontakt hatten, als ich wusste. Doch diesen Gedanken schob ich, wie jedes Mal, wenn er sich aufdrängte, energisch beiseite. Edward war ich ehrlich. Ich wusste, dass er mir etwas vorenthielt, wusste, dass es etwas gab, worüber er nicht, noch nicht, reden konnte. Er würde es, wenn die Zeit dafür da wäre. Ich vertraute ihm.
Zum anderen wusste ich, dass ich Edward das ganze Wochenende nicht sehen würde. Er war zum Campen mit Emmett unterwegs und Bella und ich würden morgen Vormittag nach dem Frühstück nach La Push fahren. Mir wurde mulmig bei dem Gedanken einen ganzen Tag mit Leuten zu verbringen, die ich nicht kannte. Natürlich war ich neugierig und wollte neue Freunde kennen lernen, trotzdem war ich ein wenig nervös. Ich hätte mich definitiv wohler gefühlt, wenn Edward dabei gewesen wäre.

Als ich mit diesen Gedanken am Freitagabend in meinem Bett lag und versuchte Schlaf zu finden, wunderte ich einmal mehr über die Freundschaft, die zwischen Edward und mir entstanden war. Außer Bella und mir schienen alle die Cullens zwar zu bewundern, aber sich auch gleichzeitig sehr unwohl in ihrer Nähe zu fühlen. Und dann Edwards’ Interesse an mir. Das erschien mir immer wieder erstaunlich. Ich war mich sicher, dass vor allem am Anfang die größte Motivation meine Freundschaft zu suchen die war, dass ich mit Bella befreundet war und er ihre Nähe suchte. Doch mittlerweile war ich mir sehr sicher, dass er auch Interesse an mir persönlich hatte. Dafür hatten wir nun schon zu viel Zeit gemeinsam allein verbracht, zu viele Gespräche geführt, die tief in unsere Leben geführt hatten. Doch manchmal wurde ich nicht schlau aus ihm. Oft waren wir uns so nah, dann wieder war er sorgsam auf Distanz bedacht. Er gab mir immer wieder Rätsel auf, die ich nicht lösen konnte. Es war, als würde mir in dem ganzen Puzzle ein entscheidendes Teil fehlen.
Irgendwann driftete ich in einen unruhigen Schlaf und erwachte am Morgen ziemlich schlecht gelaunt.

Meine Eltern waren bereits unterwegs, als ich endlich aufstand um zu frühstücken. Sie waren nicht oft zu Hause und wenn ich nicht ohnehin so viel meiner Zeit mit Edward verbringen würde, hätte es mir wohl bedeutend mehr ausgemacht. Ihre häufige Abwesenheit ersparte mir Erklärungen über meinen Freund und es war ja nicht so, als wenn ich ihnen nichts bedeutete. Sie hatten nur einfach beide immer viel zu tun.
Unmotiviert und lustlos schlang ich eine Schale Müsli herunter und ging dann ins Bad, um mich fertig zu machen. Bella würde bald klingen, damit wir los konnten. Das einzige, worauf ich mich im Moment richtig freute, war die Tatsache, dass Bella mir am gestrigen Schultag noch erzählt hatte, dass bei den Lagerfeuern am Strand auch oft die Älteren der Quileute zugegen waren und die alten Geschichten ihres Volkes erzählten. Ich hatte schon immer viel für diese alten traditionellen Geschichten und Mythen übrig gehabt. Ich rief mich selbst zur Ordnung und nahm mir vor, einen schönen Tag mit Bella und ihren Freunden aus La Push zu verbringen. Es würde auch ohne Edward gehen. Ich hatte mich schon viel zu sehr an seine Gegenwart gewöhnt und was viel schlimmer war, ich sehnte mich bereits richtig danach. Das war nicht gut. Ich hatte mir doch fest vorgenommen, keinem Mann mehr die Möglichkeit zu geben mich so sehr zu verletzen, wie Darren es getan hatte. Klar, Edward war nur ein Freund, aber was war, wenn er doch wieder gehen würde. Auch wenn ich nicht in ihn verliebt war, ich wusste, dass es mich sehr schmerzen würde, ihn zu verlieren.

Entschieden schob ich die ganzen Gedanken beiseite und fischte mir bequeme Kleidung für den Tag am Strand heraus. Ich war gerade fertig, da hörte ich Bella bereits hupen. Ich eilte die Treppen herunter und verließ das Haus. Kurz darauf saß ich bei Bella im Transporter und wir fuhren gemächlich nach La Push. Welch ein Unterschied zu dem silbernen Volvo. Argh, schon wieder Edward. Um mich abzulenken verwickelte ich Bella in ein Gespräch über unseren bevorstehenden Abschluss. Wir waren beide schon sehr nervös und aufgeregt und fieberten dem Schulende entgegen. Wir hatten beide unsere Bewerbung bei verschiedenen Colleges laufen und waren gespannt, welche uns wohl eine Zusage senden würden.
Mit diesem Gespräch hatten wir die Fahrt hinter uns gebracht und parkten den Wagen auf einem Parkplatz oberhalb des Strandes, an dem wir verabredet waren. Jacob lehnte an seinem Wagen und wartete auf uns. Seit seinem Auftritt bei mir stand ich ihm ein wenig skeptisch gegenüber, gab mir aber Bella zu liebe Mühe, ihm eine Chance zu geben.
Allerdings würde ich wohl im Zweifelsfall eher auf Edwards’ Seite stehen. Manchmal fragte ich mich, wie Bella es schaffte, zwischen den beiden zu stehen und die Balance zwischen ihrer Freundschaft zu Edward und ihrer Liebe zu Jacob zu finden. Ich stellte es mir unglaublich schwer vor.

Bella und Jake begrüßten sich liebevoll, mir gegenüber war er bedeutend reservierter seit er um meine Freundschaft mit Edward wusste. Aber das störte mich nicht sonderlich, ich würde mich bei der Wahl meiner Freunde sicher nicht von Jacob Black bevormunden lassen.
Zu dritt gingen wir hinunter zum Strand, wo bereits die Freunde von Jacob versammelt waren. Ich sah zu Jacob, der gut einen Kopf größer als Bella oder ich war und dann zu seinen Freunden. Sie waren alle so groß wie Jake und allesamt kräftig, schon fast bullig.
Ich wurde freundlich begrüßt, wenn auch der ein oder andere mir leicht skeptische Blicke zuwarf. Ich zuckte innerlich mit den Schultern und setzte mich zu Bella ans Feuer. Der Strand war schön, einsam gelegen, von Wald umgeben mit groben Kieselsteinen bedeckt. Das Feuer hatte eine merkwürdige Farbe und als ich Bella danach fragte, erklärte sie, dass das Holz Treibholz sei und durch das Meersalz die Flammen blau loderten.

Im Laufe des Tages lockerte sich die Atmosphäre und ich wurde immer häufiger in Gespräche verwickelt und langsam begann ich mich sogar richtig wohl zu fühlen. Am Nachmittag tauchte fast von Zauberhand eine ganze Menge an Essen auf. Mengen, bei denen ich dachte, es würde noch eine halbe Armee erwartet. Doch die Jungs hatten einen gesegneten Appetit und schon bald war das Büffet enorm geschröpft. Es wurde langsam kühl, doch am Feuer war es angenehm. Die Jungs hatten jede Menge Blödsinn im Kopf und alberten herum, von den anwesenden jungen Frauen milde belächelt. Für mich hatten sie Ähnlichkeit mit jungen balgenden Hunden.

Scheinwerfer leuchteten über den Parkplatz und eine Gruppe von unseren Mitschülern gesellte sich zu uns. Als ich ihre warme Kleidung sah, die sie trugen, fiel mir auf, dass Jake und seine Freunde alle in kurzen Hosen und T-Shirts unterwegs waren. Doch sie schienen nicht zu frieren. Im Gegenteil, ich sah wie ihre Freundinnen sich eng an sie kuschelten und es offenbar sehr behaglich fanden. Einer von Jakes’ Freunden saß relativ nah bei mir und ich hatte das Gefühl neben einem Heizlüfter zu sitzen. Sehr merkwürdig. Ich warf einen Blick zu Bella. Sie sah so glücklich aus. Ihr Kopf ruhte an Jakes’ Schulter, der den Arm eng um sie gelegt hatte und ihr leise ins Ohr flüsterte. Sie lächelte liebevoll als Reaktion auf seine Worte.

Ich wusste, dass Edward hoffte, dass er Bella zurückgewinnen konnte, aber ich wusste nicht, wie realistisch das war. Er hatte mir ein bisschen was von seinem Gespräch mit ihr erzählt und ich konnte es durch das ergänzen, was Bella mir erzählt hatte. Ich wusste, dass sie immer noch viele Gefühle für Edward hatte. Trotzdem lag ihr Glück nun bei Jacob. Das betrübte mich. Ich wünschte meinem besten Freund, dass er glücklich war. Doch Bellas’ und Edwards’ Glück, früher untrennbar verknüpft, waren nun nicht mehr abhängig voneinander. Zumindest nicht auf beiden Seiten. Edward wollte in erster Linie, dass Bella glücklich war, auch wenn es bedeutete, dass sie nicht mit ihm glücklich war. Ich seufzte leise. Die Situation war echt verfahren. Ich konnte und wollte mich nicht in Bellas’ Beziehung einmischen. Es war ihre Sache zu entscheiden, mit wem sie auf Dauer glücklich werden konnte. Ich konnte Edward nur die Möglichkeit geben, sie wenigstens regelmäßig zu sehen. Und ich wusste, was ihm das bedeutete. Aber ich war schon wieder mit meinen Gedanken bei Edward. Entschieden wand ich mich an Angela, die neben mir Platz genommen hatte, wickelte meine Jacke enger um mich und begann mich mit ihr zu unterhalten. Sie fragte mich als erstes, warum ich Edward nicht mitgebracht hatte und ich erklärte seine Abwesenheit mit dem Campingausflug, den er unternahm. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Sam und Jake sich einen ironischen Blick zuwarfen und wunderte mich darüber. Doch Angela redete bereits weiter und ich hatte keine Zeit mehr mir weitere Gedanken darum zu machen.

Der Abend verstrich und als Bella mich irgendwann fragte, ob wir nicht nach Hause fahren wollten, nickte ich enttäuscht. Die Älteren der Quileute hatten uns heute keine Gesellschaft geleistet und so wurden auch keine der alten Geschichten erzählt. Ich kam mir ein bisschen betrogen vor, auch wenn der Abend nett gewesen war, so war ich auf die Geschichten über die kalten Wesen und die Ursprünge des Volkes der Quileute, von denen mir Bella in Ansätzen erzählt hatte, gespannt. Was mir merkwürdig vorkam, war, dass Jake, von Bella zum Geschichten erzählen aufgefordert, das Thema einfach übergangen hatte. Ich fragte mich wieso. Lag es daran, dass sie mich noch nicht so gut kannten? Schweigend grübelte ich vor mich hin, während Bella uns nach Hause fuhr.

Vor ihrem Haus parkte Bella und wir verabschiedeten uns voneinander. Noch zwei Nächte und ein Tag, dann würde ich Edward wiedersehen und ich schalt mich selbst für diesen Gedanken. Ich betrat das leere Haus und ging in mein Zimmer. Wie üblich machte ich mich fürs Bett fertig, doch ich hatte noch nicht die Ruhe um zu schlafen und schaltete meine Anlage ein. Als ich auf meinem Bett lag, ließ ich den Tag Revue passieren und es gab immer mehr Dinge, die mir mehr Rätsel aufgaben, als sie lösten. Und sie waren alle mit Edward oder seiner Familie verknüpft. Ich war mir sicher, dass es Dinge gab, die heute in meiner Gegenwart nicht erwähnt werden sollten, oder warum war Sam Quil so rüde über den Mund gefahren, als dieser anfing ein paar dumme Sprüche bezüglich der Andersartigkeit der Cullens zu klopfen. Dieser hatte betreten ausgesehen, warf mir einen skeptischen Blick zu, weil er meine Anwesenheit wohl vollkommen vergessen hatte. Dann Jacobs’ Weigerung die alten Geschichten zu erzählen, vor allem mit der Begründung, dass er ein lausiger Erzähler sei. Was nicht stimmte, wie ich sicher wusste, denn Bella hatte schon oft davon geschwärmt. Alles in allem sehr irritierend. Und dazu kamen die Merkwürdigkeiten, die Edward umgaben. Er kam grundsätzlich nicht an Tagen in die Schule, an denen die Sonne schien. Noch nie hatte ich ihn in meiner Anwesenheit etwas essen oder trinken sehen und manchmal kam es mir vor, als wüsste oder hörte er Dinge, die mir verborgen blieben. Außerdem fand ich es manchmal schon unheimlich, wie genau er wusste, wie ich auf manche Dinge reagieren würde oder was ich als nächstes tun würde. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich die einzige war, die keine Ahnung hatte und einen Insiderwitz nicht verstanden hatte. Es war frustrierend. Mit diesem Gedanken schlief ich endlich ein. Nie hätte ich geahnt, was sich hinter all dem verbarg und wie schnell ich es erfahren würde.
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyMo Jul 07, 2008 11:41 am

Hallo Sanny,

ENDLICH... der neue Teil! Wink Ich hab das ganze Wochenende, dem neuen Teil entgegen gefiebert. Very Happy

Der Teil war wieder super geschrieben, auch wenn Edward in diesem Teil nur in Cathy Gedanken mitgespielt hat... aber sie hat ja des öfteren an ihn gedacht! *grins*

Bei Cathys Gedankengängen, vor allem zum Schluss, hab ich immer wieder gedacht, wie nah sie dem Geheimnis doch schon ist... Ich hoffe sie findet das fehlenden Puzzelteil, beim gemeinsamen Fernsehabend. Wink

Nun bin ich auch schon wieder ganz gespannt auf den nächsten Teil! Very Happy

LG Pia
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyDo Jul 10, 2008 7:45 am

Hey Pia,

*schäm* ich hab dich so lange warten lassen, aber irgendwie waren die letzten Tage so was von chaotisch. Hatte eine kleine Panikattacke, weil meine Hochzeit immer näher rückt und ich mal kurz ein bischen Panik geschoben hab Very Happy So, aber nun ist alles wieder einigermaßen in der Spur und ich komm endlich dazu, dir neues Lesefutter da zu lassen Smile

Ich freu mich, dass dir der letzte Teil so gut gefallen hat und bin gespannt, was du zu dem neuen sagst.

Hier ist er nun also und ich wünsche dir und allen anderen Lessern, wie immer, viel Spaß beim Lesen.

LG Sanny

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15. Das letzte Geheimnis

Das Wochenende war, trotz mehr als erfolgreicher Jagd, lang gewesen. Ich hatte mir den Spott meines Bruders für die nächsten Hundert Jahre gesichert. Ich war froh, als wir am Sonntag Nachmittag wieder zu Hause ankamen und ich Emmetts’ Kommentaren leichter entgehen konnte. Normalerweise ertrug ich seinen kameradschaftlichen Spott mit Fassung, doch er hatte an diesem Wochenende unbewusst etwas gesagt, was mich sehr irritiert hatte. Im Spaß hatte er mir an den Kopf geworfen, dass ich genauso unleidlich sei, wie an dem Wochenende, als ich Bella das erste Mal alleine gelassen hatte, um jagen zu gehen und die ganze Zeit Angst gehabt hatte, dass ihr etwas zustoßen könnte, wenn ich nicht da wäre. Irritiert war ich aus zweierlei Gründen. Der erste war, dass ich für Cathy gar nicht so empfand, wie für Bella und es mich daher gar nicht so stark treffen sollte, wenn wir uns einmal ein Wochenende nicht sahen und zum anderen war Cathy bei weitem nicht so tollpatschig wie Bella, die Gefahren magisch angezogen hatte, mich inklusive. Es gab also eigentlich gar keinen Grund für meine Besorgnis. Doch der Gedanke, dass sie den ganzen Tag mit, zum Teil noch sehr jungen und unerfahrenen, Werwölfen verbrachte, trieb mich schier in den Wahnsinn. Doch nun war ich wieder da und würde sie morgen früh, wie gewohnt, zur Schule abholen. Vielleicht würde ich mich später in der Nacht noch davon überzeugen gehen, dass es ihr gut ging. Doch nun würde ich erst mit meiner Familie über meine Pläne für den morgigen Abend sprechen.

Meine Familie war bereits im Wohnzimmer versammelt und Alice grinste mich gutgelaunt an. Diese kleine Nervensäge hatte natürlich mal wieder einen wunderbaren Einblick in meine Pläne gehabt. Doch immerhin ersparte sie es mir meine Familie erst zusammenrufen zu müssen. „Da Alice ja so nett war und euch schon zusammen gerufen hat, kann ich ja auch gleich zum Punkt kommen. Da ihr alle so nett ward und mir euer Einverständnis gegeben habt, dass ich Cathy von dem, was wir sind, erzählen darf, möchte ich es nicht länger aufschieben.“, sagte ich zu meiner Familie. Dann sah ich Rose lächelnd an. „Ich habe deinen Vorschlag aufgegriffen und werde mir morgen den Serienstart von der neuen Vampirserie mit ihr ansehen. Ich habe ein wenig recherchiert und es gibt wirklich einige Dinge, die dort passieren, die Cathy auf die richtigen Ideen bringen, wenn ich in den entsprechenden Momenten richtig reagiere. Und deswegen wollte ich euch bitten, dass ihr mir morgen Abend das Haus überlasst.“ Ich ignorierte das anzügliche Grinsen meiner Brüder und fuhr ruhig fort. „Sollte sie morgen wirklich darauf kommen, was ich bin, was wir sind, möchte ich nicht, dass sie Panik bekommt, wenn sie feststellt, dass sie allein in einem Haus voller Vampire ist, von denen sie den Großteil noch nie in ihrem Leben gesehen hat.“ Meine Familie sah mich verständnisvoll an und nickte zustimmend. „Keine Sorge. Es wird bestimmt gut gehen.“, versuchte Esme mich zu beruhigen, als sie meine sorgenvoll gerunzelte Stirn sah. „In der Küche sind noch Knabbersachen und Getränke. Es steht also einem gemütlichen Fernsehabend nichts im Weg.“, fügte sie noch an und ich lächelte sie dankbar an. Auf Esme war einfach immer Verlass. Jetzt musste ich ja nur noch die Nacht und den morgigen Tag hinter mich bringen.
Carlisle klopfte mir nur aufmunternd auf die Schulter und Rose lächelte mich sanft an. Ich lächelte beide dankbar an. Es tat gut zu wissen, dass meine Familie hinter mir stand. Ich wand mich zu Emmett und Jasper und rechnete erneut mit flapsigen Sprüchen, doch meine Brüder überraschten mich, in dem sie mir nacheinander nur zuversichtlich die Schulter drückten und mir leise viel Glück wünschten. Überrascht blickte ich ihnen nach und ging dann auf mein Zimmer.

Ich lag auf meiner Couch und wartete auf den Morgen. Meine Gedanken kreisten um Cathy und die Freundschaft, die zwischen uns entstanden war. Was wohl Bella sagen würde, wenn sie erfuhr, dass Cathy bescheid wusste? Und wie würde vor allem Cathy reagieren? Das war das einzige, was mir wirklich Sorgen machte. Das ich nicht einen blassen Schimmer hatte, was passieren würde. Ich fand keine Ruhe und beschloss einen Abstecher zu Cathys’ Haus zu machen. Vielleicht war sie noch wach und ich würde ‚hören’, wie ihr Wochenende verlaufen war und ob bei ihr alles in Ordnung war.

Schnell verließ ich mein Zimmer und rannte durch den dunklen Wald. Es war mitten in der Nacht, doch meine Sinne leiteten mich sicher und kurz darauf stand ich in dem mittlerweile vertrauten Wald hinter Cathys’ Fenster. Das Licht in ihrem Zimmer war aus und so sehr ich mich auch konzentrierte, ich konnte ihre Stimme nicht hören. War sie überhaupt da? Sicher war sie das. Oder? Unruhe erfasste mich und ich tigerte unter den Bäumen auf und ab. Dann fasste ich einen Entschluss. Etwas, was ich bisher nicht getan hatte, weil ich das Gefühl hatte, damit eine entscheidende Grenze zu überschreiten. Aber jetzt konnte ich nicht anders.
Das Badezimmerfenster war offen und lautlos huschte ich in das Haus. Einen Moment verharrte ich regungslos in dem Badezimmer und lauschte auf die Geräusche in dem schlafenden Haus. Vernahm die ruhigen Atemzüge von Cathys’ Eltern im Schlafzimmer direkt neben an und dann die gleichmäßigen von Cathy aus dem Zimmer gegenüber.

Geräuschlos glitt ich aus dem Badezimmer in Cathys’ Zimmer, blieb neben der Tür stehen, die ich hinter mir geschlossen hatte und sah auf das Bett, in dem sie schlafend lag. Sie sah so friedlich aus, ein sanftes Lächeln auf dem Gesicht. Es mussten schöne Träume sein, die sie träumte. Ich konnte meinen Blick nicht von ihr lösen. Einen unmessbaren Augenblick stand ich da, wie eine Statue, und beobachtete ihren Schlaf.
Dann änderte sich plötzlich etwas. Ihr Gesicht bekam einen gequälten Gesichtsausdruck. Ihr schönes Gesicht schmerzverzerrt. Panik durchlief mich und ich musste mich zwingen sie nicht zu wecken. Unruhig wand sie sich in ihrem Bett und ich hätte einiges dafür gegeben, wenn ich gewusst hätte, was sie so quälte. „Asti!“, flüsterte sie sehnsüchtig und eine einzelne Träne lief aus ihren geschlossenen Augen über ihre Wange. Es schmerzte mich, sie so zu sehen. Aber was konnte ich tun? Wie sollte ich sie wecken und dann meine Anwesenheit erklären. Andererseits, ich war schnell. Schneller als meine Geschwister. Ich würde es riskieren. Sie würde mich bestimmt nicht sehen. Mit zwei schnellen, lautlosen Schritten war ich an ihrem Bett. Sacht strich ich über ihre Wange, flüsterte sanft ihren Namen und als sie auf meine Stimme reagierte und ihre Augenlider zu flattern begannen, verließ ich so schnell wie lautlos ihr Zimmer und war im Bruchteil einer Sekunde wieder unter den Bäumen hinter ihrem Haus. Ich hörte sie schlaftrunken meinen Namen denken, dann war es wieder still und sie schlief weiter. Ich hoffte, es würde ruhiger und erholsamer als der Schlaf bisher und machte mich auf den Weg nach Hause.

Mit Mühe brachte ich die Stunden bis zum Morgen um und machte mich dann endlich auf den Weg, um Cathy zur Schule abzuholen. Es war ein kalter Morgen, Schneeregen fiel und es war ungemütlich draußen. Der richtige Tag, um es sich drinnen gemütlich zu machen. Ich überlegte mir heute Abend den Kamin anzufeuern. Zur üblichen Uhrzeit bog ich um die Ecke und wartete vor Cathys’ Haus, dass sie herauskam. Ich musste nicht lange warten, dann sprang sie mit langen Schritten vom Haus zu meinem Auto und riss die Tür auf. „Guten Morgen.“, begrüßte sie mich strahlend, doch sie sah müde aus. „Guten Morgen. Schlecht geschlafen?“, fragte ich sie harmlos und sie nickte bestätigend. „Ich hatte ziemlich schräge Träume und dann bin ich wach geworden, weil ich deine Stimme gehört habe. Total abstrus. Aber danach hab ich wenigstens noch eine Weile schlafen können.“ Ich verkniff mir das grinsen und startete den Motor. „Wie war dein Wochenende?“, fragte ich, während ich durch die Straßen zu unserer Schule fuhr.

Sie zog die Nase kraus und ihr schossen eine Menge Gedanken durch den Kopf. „Merkwürdig trifft es wohl am besten.“, sagte sie dann. Ich lauschte einen Moment ihren Gedanken und verschaffte mir einen recht guten Überblick, bevor ich weitersprach. „Warum merkwürdig? Hattet ihr keinen Spaß in La Push?“, fragte ich nach. Sie überlegte einen Moment, bevor sie antwortete. „Doch, schon. Es war ein netter Abend. Wir haben ein Treibholzlagerfeuer gemacht und haben gut gegessen und alle waren schon nett.“ Hier unterschlug sie mir, dass sie die meiste Zeit das Gefühl gehabt hatte, dass man sie skeptisch beobachtete und sie sich immer noch fragte, warum das so gewesen war. „Aber, na ja, Bella hatte mir ein paar alte Geschichten der Quileute in Aussicht gestellt und dazu kam es gar nicht. Und ich hatte das Gefühl, als Angela mich nach dir fragte, dass deine Familie im Reservat nicht gern gesehen ist und das fand ich merkwürdig.“, erzählte sie weiter. Ich runzelte kurz die Stirn. Genau das hatte ich erwartet. Aber gut, auch die Werwölfe waren an den Vertrag gebunden. Ich hatte damit gerechnet, dass mir der Zufall kein zweites Mal helfen würde. „Mmh.“, machte ich unbestimmt und Cathy schaute mich überrascht an. Doch bevor sie jetzt schon anfangen konnte mich mit Fragen zu löchern, die ich jetzt noch nicht beantworten konnte und vor allem wollte, setzte ich zu meiner Frage an. „Hast du heute Abend schon was vor?“, fragte ich betont ruhig und sah sie an. Wir waren mittlerweile in der Schule angekommen und saßen noch in meinem Wagen. „Nein, hab ich nicht. Hast du was geplant?“, fragte sie mich lächelnd. „Ja, könnte man so sagen. Heute Abend läuft eine neue Serie an und ich dachte mir, da du noch nie bei mir warst, ich hol dich ab und wir machen uns einen netten Abend vor dem Fernseher.“, schlug ich vor. Überrascht sah sie mich an. Fernsehabende hatten bisher nicht zu unseren favorisierten Aktivitäten gezählt, aber die Aussicht endlich einmal zu sehen, wo ich wohnte war verlockend für sie. „Ja, klar. Hört sich gut an.“, sagte sie daher gut gelaunt. „Was ist das für eine Serie?“, fragte sie dann nach und ihr schoss der Gedanke durch den Kopf, dass es vielleicht klüger gewesen wäre, diese Frage vor ihrer Zustimmung zu stellen. Aber andererseits war sie viel zu neugierig auf unser Haus, als das eine doofe Serie sie davon abhalten würde, heute Abend zu mir zu kommen.

Wir stiegen schließlich aus und machten uns auf den Weg zum Unterricht. Der Tag schien nicht enden zu wollen und Cathy wunderte sich ein paar Mal über meine offensichtliche Ungeduld. Doch auf ihre Nachfragen wiegelte ich immer nur ab und meinte, dass alles in bester Ordnung sei. Endlich war der Schultag vorbei. „Fahren wir direkt zu mir?“, fragte ich als wir bei meinem Wagen angekommen waren. Alice hatte neben uns geparkt und wartete an den BMW gelehnt auf uns. „Ja, gerne.“, antwortete Cathy und gab sich Mühe ihre aufgeregte Neugier zu verbergen. Ich lächelte leicht und hielt ihr die Tür auf. Alice stieg in ihren Wagen und ich in meinen, dann fuhren wir vom Schulparkplatz und verließen die Stadt, um zu unserem Haus zu gelangen. Interessiert blickte sich Cathy um und ihre Augen sahen erstaunt auf den dichten Wald, der die Auffahrt zum Haus umgab. Dann öffnete sich der Wald zu einer Lichtung und wir fuhren auf unser Haus zu. Staunend blickte Cathy auf das große, weiße Haus. „Wow.“, war alles, was sie herausbrachte. Ich lächelte leicht. Das Haus war in der Tat beeindruckend. Es war alt und Esme hatte alles daran gesetzt seinen ursprünglichen Charakter zu erhalten. Ich parkte den Wagen in der Garage, wo Alice bereits wartete. Wir stiegen aus und Cathy blickte sich interessiert um. Ich war gespannt, was sie zum Inneren des Hauses sagen würde.
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyDo Jul 10, 2008 7:46 am

und hier Teil 2 Smile

Ich führte sie über die Auffahrt zur Veranda und dann durch die große Tür ins Haus. Erstaunt blieb sie auf der Türschwelle stehen und sah sich um. Cathy ahnte, dass wir nicht gerade arm waren, aber die exklusive Eleganz mit der Esme das Haus eingerichtet hatte, bewies, dass wir in der Tat einiges an Geld zur Verfügung hatten. Nichts war protzig oder übertrieben, elegantes Understatement war wohl die richtige Wortwahl, aber man sah der Einrichtung ihre Hochwertigkeit an. Von meinem Konzertflügel mal ganz zu schweigen. Langsam trat Cathy ein und sah sich in dem großen Raum um, der unser Wohnzimmer war. Sie drehte sich einmal um sich selbst und sah mich dann mit großen Augen an. „Das ist ja phantastisch.“, sagte sie ungläubig lachend. Alice lachte leise.
Dann deutete sie auf das Klavier. „Ist das deins?“, fragte sie und ging darauf zu. Ich nickte und zog sie mit mir. „Soll ich dir etwas vorspielen?“, fragte ich sie, erfreut, dass der Nachmittag so entspannt begann. Alice lehnte sich an die Treppe und ich setze mich mit Cathy auf den Hocker, der vor dem Klavier stand. Ich klappte die Tastatur auf und begann sanft zu spielen. Cathy lauschte mit geschlossenen Augen. „Denkst du ans Ballett?“, fragte ich leise und sie nickte. Ihre Augen strahlten mit leichter Wehmut und ich lächelte sie an. „Da du hier Live-Musik hast. Zeigst du mir, wie du getanzt hast?“, fragte ich sie und sah sie bittend an. Einen Moment zögerte sie, dann stand sie auf und streifte sich die Schuhe von den Füßen. Sie schloss die Augen, lauschte einen Moment der Musik und dann begann sie sich, wie an unsichtbaren Fäden, gezogen zu bewegen. In ihren Bewegungen lag eine atemberaubende Anmut. Ich konnte erahnen, wie gut sie gewesen war und mit welcher Leidenschaft sie einst getanzt haben musste. Trotzdem sie lange nicht getanzt hatte, waren ihre Bewegungen flüssig und ich erkannte das es Elemente aus Schwanensee waren. Ich änderte die Melodie und ihre Augen öffneten sich abrupt. Sie blickte mich unverwandt an, als sie nun weitertanzte und Alice zog sich zurück. Wir bemerkten es beide nicht.

Ich ließ die Musik leise ausklingen und sie verbeugte sich graziös. Wir lächelten uns an und kehrten wieder in die Gegenwart zurück. „Wo ist Alice?“, fragte sie kurz darauf als sie deren Abwesenheit bemerkte. „Oh, sie hat heute noch etwas vor. Wir haben das Haus für uns allein.“, erklärte ich ihr und sah sie aufmerksam an. Doch der Gedanken, mit mir allein zu sein, schien ihr kein Unbehagen zu bereiten. Ich hoffte, das würde in ein paar Stunden auch noch so sein. Dann fiel mir wieder ein, dass ich es mit einem Menschen zu tun hatte und erinnerte mich an Esmes’ Worte. Ich stand auf und ging hinüber in die Küche. „Möchtest du etwas trinken oder essen?“, fragte ich sie und hoffte, dass sie nicht mehr essen wollte, als ein paar Snacks. Mit Kochen würde sie mich definitiv auf dem falschen Fuß erwischen. Doch zu meiner Erleichterung wollte sie lediglich etwas trinken. Ich nahm eine Flasche Wasser und ein Glas für sie, dann verließen wir die Küche wieder und ich führte sie zu dem Teil des Wohnzimmers, wo der große Flatscreen an der Wand prangte. Mit großen Augen sah sie den riesigen Fernseher an. „Hast du auch Popcorn fürs Kino?“, fragte sie, um ihre Überraschung zu überspielen und ich lachte leise. Ich sah, dass sie ein wenig fröstelte und fragte mich, ob es wohl kalt war. Meine Definition von kalt war schließlich eine andere, als die eines Menschen. „Soll ich den Kamin anmachen?“, fragte ich sie und sie warf einen strahlenden Blick auf das erwähnte Stück. „Ja, wahnsinnig gerne. Ich liebe Kaminfeuer.“, erklärte sie freudig und ich kniete mich vor den Kamin, um ihn anzufeuern. Bald breitete sich in der Sitzecke eine behagliche Wärme aus. Wir saßen auf der Couch und führten mal wieder ein Gespräch über Gott und die Welt. Ich schätzte diese angeregten Diskussionen mit Cathy, doch heute war ich nicht ganz bei der Sache. Immer wieder warf ich einen Blick auf die Uhr.

Endlich war es soweit. Ich griff nach der Fernbedienung und suchte das richtige Programm, dann lehnte ich mich, so entspannt, wie es in dieser Situation möglich war, zurück. Cathy drehte sich ebenfalls so, dass sie auf den Fernseher blicken konnte, und saß etwas steif neben mir. Ich stupste sie leicht an und sie sah mich fragend. Ohne weiter darüber nachzudenken breitete ich den Arm aus und bot ihr stumm an, sich an mich zu lehnen. Sie zögerte kaum merklich, dann lächelte sie und schmiegte sich in meinen Arm.
Der letzte Werbespot lief und dann begann der Vorspann. „Eine Vampirserie?“, fragte sie mich leise lachend. „Ich hätte nicht gedacht, dass du dich für Vampire interessierst.“, sagte sie ahnungslos. Nun, interessieren war wohl auch ein unzureichendes Wort.

Der Vorspann begann als eine Art Interview mit dem Hauptcharakter der Serie. Es war amüsant und wir lachten bei der ein oder anderen Antwort auf. Der Sarkasmus, mit dem die Serie sich präsentierte, begeisterte uns beide und so folgten wir gebannt der ersten Folge. Cathy blickte ununterbrochen auf den Bildschirm, während ich gelegentlich ihre Reaktionen abzuschätzen versuchte. Obwohl mir durchaus bewusst war, dass diese wohl kaum als repräsentativ betrachtet werden konnten. Es folgte eine längere Werbepause, bevor noch eine zweite Folge gezeigt werden sollte. Cathy schien der Platz an meiner Seite zu gefallen, denn sie blieb, wo sie war, drehte nur den Kopf ein Stück, um zu mir aufzuschauen. Der Schalk blitzte in ihren Augen. „Schläfst du auch in einer Tiefkühltruhe? Oder warum ist deine Haut immer so kalt? Bist du vielleicht auch ein Vampir?“, fragte sie mich frech und ich sah sie ruhig an. „Ja, genau das bin ich.“, antwortete ich und sah sie forschend an. Sie schlug mir spielerisch auf die Brust und lachte. „Ja, sicher. Und bittest du mich gleich um ein bisschen Blut von mir für dein Abendessen?“, sagte sie spielerisch, doch als sie meinen weiterhin ernsten Gesichtsausdruck sah, verstummte ihr Lachen und sie sah mich nun ebenfalls forschend an. „Nein, ich ernähre mich nicht von Menschenblut.“, sagte ich ernst und sie sah mich schweigend an. Sie rückte von mir ab und widerwillig löste ich meinen Arm von ihren Schultern. Ihre Gedanken rasten, versuchten eine Verbindung zwischen dem Gesehenen, dem Gehörten und dem Erlebten zu knüpfen. Ich saß wie versteinert, wollte ihre Gedanken nicht stören und sie vor allem nicht erschrecken.

Ich hörte förmlich, wie sich die Puzzleteile in ihrem Kopf zusammenfügten und sie erkannte, dass ich nicht scherzte. „Das ist also dein Geheimnis. Euer Geheimnis, muss ich wohl sagen.“, sagte sie ruhig und ich versuchte ihre wahren Gefühle in ihrem Gesicht zu lesen. Suchte nach Angst oder Anwiderung, stattdessen sah ich pure Enttäuschung. „Du hast mich belogen.“, sagte sie leise, ihre Stimme voll unterdrückter Wut. Ich wollte ihre Hände in meine nehmen, doch sie zog sie wütend fort. „Cathy, wie hätte ich dir sagen sollen, was ich bin? Wie hättest du mir glauben sollen?“, fragte ich sie leise. Doch sie schüttelte schweigend den Kopf. „Nach allem, was wir uns anvertraut haben...“, sagte sie und rang nach Worten. „Ich war feige.“, sagte ich leise. „Ich hatte Angst vor deiner Reaktion. Ich wollte nicht auch noch dich verlieren.“ Sie sah mich schweigend an. „Weiß Bella es?“, fragte sie, doch sie antwortete, bevor ich es tun konnte. „Natürlich weiß sie es. Deswegen weiß sie auch immer, wann du nicht in der Schule bist. Sie kennt deine Bedürfnisse. Bist du deswegen gegangen?“, schoss sie eine Frage nach der anderen heraus. Ich nickte. „Ich bin gegangen, weil etwas passiert ist, das mit dem zu tun hatte, was wir sind. Es gab einen kleinen Unfall an Bellas’ 18. Geburtstag.“, sagte ich vage. Ich hielt es nicht für den richtigen Zeitpunkt, um näher darauf einzugehen, doch Cathy sah das offensichtlich anders. „Was ist passiert? Hast du doch versucht sie zu beißen?“ Ihre Stimme war hart und ich zuckte innerlich zusammen. Ich konnte ihr nicht verübeln, dass sie sauer war. Immerhin hatte ich sie, ohne ihr eine Wahl zu lassen, in Gefahr gebracht. Ich atmete tief durch. „Nein, Bella hat sich am Geschenkpapier geschnitten und Jasper hat die Kontrolle verloren. Es ist passiert, was ich befürchtet hatte. Meine Art hatte sie in Gefahr gebracht und ich dachte, ich müsste ihr die Möglichkeit geben, ohne uns zu leben und nicht mehr ständig in Lebensgefahr zu schweben.“, fasste ich zusammen und beobachtete sorgenvoll ihr Gesicht. Doch sie zeigte keinerlei Emotionen. „Und ja, Bella weiß es. Und sie weiß auch um die Besonderheiten, die mein Dasein mit sich bringt.“ Sie sah mich kühl an. „Die da wären?“, fragte sie mich und ich wusste nicht, was ich von ihrem nüchternen Ton halten sollte. „Ich kann bei Sonnenlicht nicht raus, zumindest nicht da, wo mich jemand sehen könnte, der nicht weiß, was wir sind.“, sagte ich und versuchte zu vermeiden, dass auszusprechen, was Bella noch wusste. Doch Cathy war unerbittlich. Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust und zog fragend eine Augenbraue nach oben. „Außerdem weiß sie, dass ich regelmäßig jagen muss und kann an meinen Augen sehen, wie groß mein Durst ist.“, sagte ich zögerlich und leise. Jeden Moment damit rechnend, dass sie aufsprang und weglief. „Du hättest es mir sagen müssen. Ich dachte, wir wären Freunde.“, sagte sie leise und enttäuscht.

Und dann tat sie, wovor ich mich so gefürchtet hatte und was doch ihre einzig richtige Reaktion war. Sie sprang auf und lief nach draußen. Verdammt. Ich lief hinterher, wollte verhindern, dass sie, stur wie sie war, nach Hause lief. Sie wäre die halbe Nacht unterwegs.
Ich holte sie am Fuß der Veranda ein und näherte mich ihr vorsichtig. „Du brauchst keine Angst zu haben. Ich würde dir nie etwas tun.“, sagte ich leise. Sie schnaubte verärgert. „Ich habe keine Angst, ich bin stinksauer und enttäuscht.“, klärte sie mich kühl auf und dann tat sie etwas, was mich in einer anderen Situation zum Lachen gebracht hätte. Sie holte aus und verpasste mir eine Ohrfeige. In dem Moment, als ihre Hand auf meine Wange traf, zuckte sie vor Schmerz zusammen, doch kein Laut kam über ihre Lippen. Sie ergriff lediglich mit der linken Hand ihre rechte und hielt sie eng an ihren Bauch gedrückt. Als ich danach greifen wollte, wehrte sie mich ab. Dann schien ihr etwas einzufallen. „In diesem Interview hat dieser Mick etwas über spezielle Fähigkeiten gesagt? Gibt es so etwas bei euch wirklich?“, fragte sie vorsichtig nach und ich musste widerwillig nicken. In Gedanken versuchte sie die Frage nach diesen speziellen Fähigkeiten zu formulieren und ich entschied mich, ihr meine Gabe zu demonstrieren. „Ich kann hören, was die Menschen in meiner Umgebung denken.“, sagte ich ruhig und nun sah sie mich geschockt an. „Ja, alle Gedanken.“, bestätigte ich ihre unausgesprochene Frage.

„Fahr mich nach Hause.“, forderte sie mich auf und ihre Stimme brach am Ende ein wenig. Ich nickte, öffnete ihr die Beifahrertür und sie stieg schweigend ein. Ich gab mir keine Mühe, mich in menschlicher Geschwindigkeit zu bewegen. Nun wusste sie bescheid, da konnte ich mich auch normal benehmen. Schweigend legten wir die kurze Autofahrt zu ihrem Haus zurück, doch es war nicht das angenehme, friedvolle Schweigen, das wir schon häufiger geteilt hatten. Ich versuchte in ihren Gedanken zu hören, worüber sie nachdachte, als sie mich anfuhr. „Und tu mir den Gefallen und lass mich einen Moment in meinem Kopf alleine“, forderte sie mich auf und widerwillig blendete ich ihre Gedanken aus.
Als wir ihr Haus erreichten schoss ich um das Auto und öffnete ihr die Tür. Ich stand in ihrem Weg und wollte noch einmal mit ihr reden. Doch sie machte einen Bogen um mich und verschwand im Haus. Traurig sah ich ihr nach. Sie war doch weggelaufen, wenn auch aus anderen Gründen, als ich vermutet hätte. Würde sie mir meinen Verrat je vergeben?
Ich stieg wieder in mein Auto und fuhr zurück nach Hause. Alice erwartete mich bereits und ich war dankbar, dass ich nicht alleine war.
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyDo Jul 10, 2008 11:35 am

Schniiiiiiiiiiiief! Ich sollte das Kapitel nicht unter Schlafmangel lesen, das macht so furchtbar sentimental^^. Es ist so süß wie er in ihr Zimmer einsteigt und sie anschließend weckt weil er nicht will, dass sie so schlecht träumt! So klasse! Und wie sie bei ihm im Arm liegt *seufz* das ist so schön! Und ich kann so gut verstehen dass sie sauer ist! (Jetzt zu sagen, das wär ich in der Situation auch, kommt etwas doof^^) Aber ich hab so lachen müssen als er ihr nachläuft weil er genau weiß dass sie so stur ist und den ganzen Weg zu Fuß läuft Very Happy Das Kapi ist so klasse süße!!! Thumps Up! Very Happy Und jaaaaaaaa sie weiß es cheers
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyDo Jul 10, 2008 2:50 pm

Hallo Sanny,

der Teil war soo super, da macht mir die lange Wartezeit nichts aus. Wink

Nun ist Cathy also im Bilde... Das Geheimnis hat sie schneller gelüftet, als ich dachte.
Irgendwie kann ich ja verstehen, das sie sauer ist, aber sie beendet die Freundschaft mit Edward doch nicht völlig, oder? - Immerhin hat sie gesagt, sie hat keine Angst sonder sie ist enttäuscht und sauer, aber vielleicht ist der Großteil des Ärgers ja in ein paar Tage, wenn die Gemüter sich beruhigt haben, schon wieder fast verflogen? *fleh* Wink

Ich will nämlich auf solche Szenen in der Zukunft nicht verzichten!
Zitat :
Ich stupste sie leicht an und sie sah mich fragend. Ohne weiter darüber nachzudenken breitete ich den Arm aus und bot ihr stumm an, sich an mich zu lehnen. Sie zögerte kaum merklich, dann lächelte sie und schmiegte sich in meinen Arm.
*träum* Ich fand das sooooo toll! Die Beiden passen einfach so gut zusammen. - Oh man, langsam bin ich wirklich Cathy/Edward geschädigt! Laughing

Ich bin schon total gespannt auf den nächsten Teil! Smile

LG Pia
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyDo Jul 10, 2008 3:14 pm

Hey Pia,

vielen Dank für den tollen Kommi.... Mmh, spann ich dich jetzt auf die Folter?..... Nein, ich will ja nicht für schlaflose Nächte verantwortlich sein Wink Edward muss leider ein bischen leiden (und das war soooooooo schwer zu schreiben), aber wer kann ihm schon ewig böse sein Wink

Danke, das ist auch definitiv eine meiner Lieblingsszenen. Die beiden zusammen zu beschreiben ist einfach toll. *träum*

Den nächsten Teil bekommst du morgen früh und ich bin gespannt, wie er dir gefällt Smile

@Eden: Süße, mach doch sowas nicht... Deine Mama haut mich irgendwann mit dem Nudelholz, wenn ich bei euch zur Tür reinkomm, weil ich für deinen ganzen vergossenen Tränen in der letzten Zeit verantwortlich bin. *Cathy tröstend in den Arm nehm*
Hey, ich kenn doch meinen kleinen Sturkopf Wink War also nicht so schwer, dass authentisch zu schreiben Very Happy

LG Sanny
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptySa Jul 12, 2008 11:04 am

Guten Morgen,

so, endlich komm ich dazu, euch das neue Kapitel dazulassen. Ich bin gespannt, wie es euch gefällt. Viel Spaß beim Lesen.

LG Sanny

My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 Header1

16. Schweigen ist Gold

Während ich nach Hause gefahren war, hatte ich mir Gedanken über meine Empfindungen gemacht. Ich war froh, dass es raus war, doch da war noch mehr. Zum einen war ich unerklärlicherweise verärgert. Verärgert, weil sie mir kaum eine Chance gegeben hatte, etwas zu erklären. Ich konnte sie ja verstehen, aber es wäre mir definitiv leichter gefallen, damit klarzukommen, wenn sie schreiend und angeekelt vor mir davon gelaufen wäre, als ihre Wut über mein Schweigen über mein Schweigen und die damit verbundene Enttäuschung ihres Vertrauens in mich. Ein Vertrauen, das ich sowieso nicht verdient hatte. Und dann waren da noch Traurigkeit und die immense Angst, dass ich sie verloren hatte. Nicht, dass es nicht besser für sie wäre. Genau wie bei Bella, war ich der Überzeugung, dass ich ein gefährlicher Freund war. Auch wenn Cathy und Bella das anders sahen.

Ich parkte meinen Wagen und ging zur Veranda, wo Alice geduldig auf mich wartete. Sie war allein und ich war dankbar dafür. „Sie hat Temperament.“, sagte sie, ihre Stimme zwischen Besorgnis und Belustigung schwankend. Aufmerksam sah sie mich an und versuchte meine Empfindungen zu ergründen. „Geht’s dir gut?“, fragte sie nach, unsicher, ob sie meinem äußerlich gelassenem Erscheinungsbild trauen konnte. Ich seufzte tief. „Das kommt darauf an. Verzeiht sie mir?“, fragte ich meine Schwester. Alice konzentrierte sich einen Moment und grinste mich dann an. „Ja, das wird sie.“, sagte sie dann voller Überzeugung. Erleichterung breitete sich in mir aus. Ich würde eine Chance bekommen, ihr alles zu erklären.
Ich fragte mich, wie es wohl werden würde, jetzt da sie bescheid wusste. Würde ich mich in ihrer Gegenwart normal benehmen können, ohne sie zu erschrecken? Würde sich etwas zwischen uns verändern? Wie sah es nun noch mit Vertrauen aus? War es noch da und wenn ja, wie stark? Am liebsten hätte ich sofort eine Antwort auf alle meine Fragen gehabt. Bedauerlicherweise war die antwortgebende Frau gerade sauer auf mich.
„Gib ihr Zeit.“, hörte ich Alice sanft neben mir. Ich schnaubte frustriert. „Sie wird dir verzeihen, aber du hast ihr immerhin einiges zum Nachdenken gegeben. Bisher war unsereins ein Phantasiegeschöpf für sie und jetzt sind wir real.“, ermahnte sie mich. Widerstrebend nickte ich, die hatte so verdammt recht.

Für eine ganze Weile saßen wir noch schweigend auf den Stufen unserer Veranda, mit Alice konnte man gut schweigen, dann beschloss ich, dass ich mich für die Nacht noch ein bisschen ablenken musste. Ich küsste Alice auf die Wange. „Danke.“, sagte ich leise. „Ich geh jagen.“ „Ich weiß.“, antwortete sie grinsend und ich lächelte sie an. Dann war ich verschwunden.
Die Jagd entspannte mich merklich, doch viel wichtiger war, dass sie mich ablenkte. Auf meinem Rückweg traf ich Emmett und Jasper. Sie sprachen Cathy nicht an und ich war einmal mehr verwundert über das Feingefühl, das meine Brüder an den Tag leg konnten. Wir verbrachten den Rest der Nacht mit kleinen Rangeleien und Wettkämpfen. Dann wurde es Zeit, dass ich mich auf den Weg machte, um Cathy zur Schule abzuholen.

Zur gewohnten Zeit parkte ich vor ihrem Haus. Ich suchte gerade nach einer CD, die ich vor kurzem wiederentdeckt hatte und ihr vorspielen wollte, als sie aus dem Haus kam. Durch die Seitenscheibe lächelte ich ihr entgegen, doch sie blickte stur an mir vorbei, ging um meinen Volvo herum und steuerte auf Bellas’ Transporter zu. Völlig perplex sah ich ihr nach. „Alice!“, knurrte ich zwischen den Zähnen. Offensichtlich hatte meine geliebte Schwester „vergessen“, mir mitzuteilen, dass Cathy mir nicht gleich verzeihen würde. Doch hätte ich mir das nicht denken können? Immerhin war mein Geständnis ein wenig schwerer zu verdauen, als der Kaugummiklau, den man sonst so unter Freunden beichtete.

In diesem Moment kam Bella aus dem Haus. Überrascht blickte sie auf meinen Volvo und dann zu Cathy, die mir demonstrativ den Rücken zugewandt hatte. Fragend sah sie Cathy an, doch diese zuckte nur mit den Schultern und steig wortlos in den Transporter. Bella warf noch einen letzten irritierten Blick zu mir, dann steig sie auch ein.
Ich startete den Volvo und trat aufs Gas. Der silberne Wagen schoss vorwärts und kurz darauf erreichte ich unsere Schule. Ich parkte meinen Wagen an seinem üblichen Platz, Alice mich bereits erwartete und mir entgegen grinste. „Wo hast du Cathy gelassen?“, fragte sie unschuldig und ich warf ihr einen bösen Blick zu. „Könnte es sind, dass du versehentlich vergessen hast, mir etwas mitzuteilen?“, fragte ich höflich, aber mit einem bösen Funkeln in den Augen. Seelenruhig, aber definitiv zu vergnügt für meinen Geschmack sah sie mich an. „Nicht versehentlich.“, klärte sie mich auf. „Frauen müssen gelegentlich zusammenhalten. Und seine beste Freundin anzulügen... Ts, ts, ts.“, beschied sie mir grinsend und schwebte dann hocherhobenen Hauptes zu Bella und Cathy, die soeben eingetroffen waren. ‚Dieses, kleine, lästige Monster.’, dachte ich mir, während ich ihr nachsah. Alice hatte definitiv ihren Spaß und ging ganz selbstverständlich damit um, dass Cathy nun bestens über uns informiert war. Eifersucht regte sich in mir, als ich sah, dass Cathy ausgelassen mit Bella und Alice scherzte, während sie mich noch immer souverän ignorierte.
Obgleich sie nicht verhindern konnte, dass sie an mich dachte und dieses Wissen erfüllte mich durchaus mit Genugtuung.
Außerdem würde sie die meiste Zeit des Tages neben mir sitzen, sie würde mich nicht den ganzen Tag ignorieren können.

Am Ende des Schultages musste ich meine Meinung revidieren. Sie konnte nicht nur, sie tat es auch und trieb mich damit an den Rand des Wahnsinns. Ein einziges Mal hatte sie mich angesprochen. Um mir zu sagen, dass ich mich aus ihren Gedanken heraushalten soll. Widerwillig tat ich ihr diesen Gefallen, auch wenn es mich wurmte. Es fühlte sich so erschreckend menschlich an, neben ihr zu sitzen, zu wissen, dass sie sauer auf mich war und nicht die Möglichkeit zu haben, mit Hilfe ihrer Gedanken, dass Richtige zu tun oder zu sagen, um sie wieder milde zu stimmen.

Ich war froh, als der Schultag um war und ersparte mir ihre Abfuhr, in dem ich gar nicht erst fragte, ob sie mitnehmen soll. Gewohnt rasant fuhr ich nach Hause und verzog mich grollend in mein Zimmer. ‚Frauen!’, dachte ich mir nur, konnte aber, genauso wie Cathy, verhindern, dass sich meine Gedanken um diese wunderbaren Geschöpfe drehten. Vornehmlich um drei dieser Art, die es sich anscheinend zur Aufgabe gemacht hatten, mich zu quälen. Wie konnte eine so bezaubernde Frau so stur sein?
Im Nachhinein konnte ich nicht sagen, wie ich den Abend und die Nacht rumgebracht hatte, dann war endlich wieder Morgen.
Doch wenn ich gehofft hatte, dass sich etwas geändert hatte, so wurde ich herb enttäuscht. Der Morgen begann wie der vorige, mit einem kleinen Unterschied: Bella warf mir einen langen undefinierbaren Blick zu. Was hatte das wieder zu bedeuten? Alice hatte den gestrigen Nachmittag mit Bella und Cathy verbracht, das wusste ich. Sie hatte sich jedoch zu Hause jeden Gedanken daran streng verboten. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie sich über mich unterhalten hatten. Wie hatte Bella darauf reagiert, als sie erfuhr, dass Cathy bescheid wusste? So wie sie mich ansah, nicht besonders positiv. Ich beschloss Alice gleich danach zu fragen, diese Antwort war sie mir schuldig. Heute würde ich Cathys’ Aufforderung, ihren Gedanken nicht zu lauschen sicher nicht folgen können, und beschloss es davon abhängig zu machen, ob sich mich nochmals dazu aufforderte. Ich war nervös und hatte nicht die leiseste Ahnung, was um mich herum vor sich ging. Das war ich nicht gewohnt und es machte definitiv keinen Spaß.

Als ich in der Schule ankam, war Alice bereits da. Zügig parkte ich meinen Wagen und ging zu ihr. Ich nahm sie am Arm und zog sie ein Stück zur Seite. „Worüber habt ihr euch gestern unterhalten?“, fragte ich sie eindringlich. „Und es wäre nett, wenn du diesmal nichts vergisst.“, fügte ich süffisant hinzu. Sie funkelte mich an, doch ein Blick in mein Gesicht verriet ihr offensichtlich, dass sie besser keine Spielchen spielte. „Es könnte sein, dass wir uns gestern Nachmittag über Vampire im Allgemeinen und einen Vampir im speziellen unterhalten haben.“, sagte sie vorsichtig, unsicher, wie ich darauf reagieren würde.
Ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Das einzige, was ich sicher wusste, war, dass ich enttäuscht war. Warum hatte sie nicht mit mir gesprochen? Klar, sie war sauer und zum Teil mit Sicherheit auch zurecht. Trotzdem hatte ich gehofft sie würde mit mir reden.
Alice beobachtete mich ruhig. „Sie wird mit dir reden.“, sagte sie eindringlich und ich warf ihr einen genervten Blick zu. „In diesem Leben oder erst im nächsten?“, fragte ich. Es hatte sarkastisch klingen sollen, doch es hörte sich dünn an. Alice warf mir einen überraschten Blick zu und in ihren Gedanken hörte ich, dass es ihr leid tat, dass sie mich aufgezogen hatte. „Schon okay.“, sagte ich darauf und lächelte sie an. „Die Chance hätte ich mir auch nicht entgehen lassen.“ Sie lächelte ebenfalls und drückte mir dann aufmunternd die Schulter.

In einiger Entfernung sah ich, dass Bella und Cathy auch angekommen waren. Ruhig stand ich da und beobachtete die beiden jungen Frauen, wie sie, sich leise unterhaltend, über den Schulhof schlenderten. Zwei Frauen, so gegensätzlich und doch mittlerweile beide untrennbar mit meinem Glück verbunden.
Ich ging nun ebenfalls zu den Schulgebäuden und wappnete mich für einen neuen Tag neben meiner schweigsamen besten Freundin. Sie forderte mich nicht noch einmal auf, mich aus ihren Gedanken herauszuhalten und ich beschloss dass großzügig auszulegen. Da wir schweigend nebeneinander saßen, hatte ich Zeit, mich auf ihre Gedanken zu konzentrieren. Und ich hörte auch die der anderen. Mühsam unterdrückte ich ein Knurren. Diese Kerle frohlockten doch tatsächlich schon, dass sie nun Chancen hätten.
Zu Beginn waren Cathys’ Gedanken belanglos. Sie bemühte sich stark, an etwas anderes zu denken, doch im Laufe des Vormittags konnte sie nicht verhindern, dass sich ihre Gedanken um unseren Fernsehabend und die gestrigen Gespräche mit Alice und Bella drehten.

Zum ersten Mal wünschte ich mir, ich würde nicht jeden Gedanken hören. Aber schon Bella hatte mich gewarnt, dass man nicht immer alles hören wollte, wenn man lauschte. Nun fühlte ich mich richtig schlecht. Hatte ich nicht gesagt, dass ich sie schützen, damit niemand sie verletzte? Und dann war ich derjenige, der sie so verletzte. Der sie belog, wenn auch aus gutem Grund. Ihre Enttäuschung in ihren Gedanken zu hören schmerzte mich unbeschreiblich. Doch so oft ich an diesem Tag versuchte, mit ihr zu reden, mich zu entschuldigen, blockte sie ab. Endlich war der Schultag vorbei und ich beschloss mit Emmett zu reden. Auch Rose konnte sehr stur sein, vielleicht konnte er mir einen Tipp geben.

Ich raste nach Hause und hoffte, dass Emmett da wäre. Das Glück war mir hold. Als ich in die Garage fuhr, fand ich Rose unter Emmetts’ Jeep liegend, während er sich als Wagenheber betätigte. Ich lachte leise, der Anblick war einfach immer wieder göttlich.
„Hey Ed.“, begrüßte mich Emmett und ein gedämpfteres „Hi“ kam von unter dem Jeep. „Hey ihr zwei.“, grüßte ich zurück und grinste Emmett an. „Hat Rose wieder neue Bastelideen für deinen Jeep?“, zog ich ihn auf. Er nickte und grinste zurück.
„Hast du gleich einen Moment für mich?“, fragte ich und sah ihn ernst an. „Sicher. Ich komm gleich rein.“, antwortete er, ich nickte und machte mich auf den Weg ins Wohnzimmer.

Ungeduldig wartete ich im Wohnzimmer auf Emmett. Er ließ mich nicht lange warten, dann kam er gutgelaunt zur Tür herein. Lässig klopfte er sich die Hände an der Hose ab und ließ sich dann mir gegenüber in einen Sessel fallen. Fragend sah er mich an. „Womit kann ich dir helfen?“, erkundigte er sich neugierig. Ich kam mir reichlich komisch vor, meinen Bruder um Rat bezüglich einer Frau zu fragen, doch nun hatte ich angefangen, dann würde ich es auch zu Ende bringen. Es war mir auch relativ gleich, wenn ich ihm damit neue Nahrung für seine Witze gab. Ich holte tief Luft. „Ich dachte mir, dass du mir am ehesten helfen oder etwas erklären kannst.“, begann ich trotzdem ein wenig zögerlich und mein Bruder sah mich aufmerksam an. „Cathy ist ein wenig schwierig, seit sie bescheid weiß.“, fuhr ich fort und Emmett fiel mir ins Wort. „Schwierig?“, hakte er nach und hob fragend eine Augenbraue. „Sie weigert sich, mit mir zu reden.“, erklärte ich. „Aber nicht, weil sie Angst hat oder sich ekelt. Dann würde ich sie einfach in Ruhe lassen. Sie ist sauer, weil sie denkt, dass ich ihr nicht vertraue.“, erzählte ich weiter und sah Emmett an. Dieser erwiderte den Blick für einen Moment, dann prustete er los. „Du hast echt ein Händchen für Frauen, Bruderherz.“, sagte er lachend. Im ersten Moment war ich beleidigt, dann fiel auch mir auf, dass die Situation durchaus nicht einer gewissen Komik entbehrte. Erst Bella, die so anders als alle anderen auf mich und meine Familie reagiert hatte, und nun Cathy. Ich fiel in sein leichtes Lachen ein und fühlte mich schlagartig besser.
Schließlich wurde ich wieder ernst, hatte aber immer noch ein Lächeln im Gesicht, als ich weitersprach. „Ich dachte mir, da du ja über einige Erfahrungen mit Rose’ Sturkopf verfügst, kannst du mir vielleicht einen Tipp geben, wie ich sie dazu bringe, mir endlich mal zu zuhören.“, sagte ich und sah Emmett gespannt an. Dieser grinste mich fröhlich an. „Ja, Rose kann schon ziemlich starrsinnig sein.“, gab er zu, dann überlegte er kurz.
„Grundsätzlich versuche ich immer erst mal mit ihr zu reden. Wenn sie sich allerdings weigert zu zuhören, muss man sie manchmal auch zu ihrem Glück zwingen. Dann versuche ich einfach eine Situation zu schaffen, in der sie mir nicht ausweichen kann.“, erklärte er mir seine Strategie und ich nickte. Das hörte sich plausibel an und in mir reifte ein Plan. Sollte Cathy morgen immer noch nicht mit mir reden, würde ich diesen Plan in die Tat umsetzen. „Danke, Em.“, bedankte ich mich bei meinem Bruder. Der nickte nur. „Gern geschehen. Sag bescheid, wenn du Hilfe brauchst.“ Ich nickt grinsend und war in Gedanken schon beim morgigen Tag.
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptySa Jul 12, 2008 11:05 am

TEIL 2 WEIL ZU LANG

Der dritte Tag nach meiner Enthüllung begann wie die zwei zuvor. Ich wartete vor ihrem Haus auf sie, sie ignorierte mich und stieg dann zu Bella in den Transporter. Ich knurrte unwillig, meine Geduld neigte sich ihrem Ende entgegen.
Bis zur Mittagspause hielt ich ihre beharrlich schweigende Anwesenheit aus. Als sich die Mittagspause dem Ende zuneigte, sah ich Alice und Bella mit einem Blick an, der keine Widerrede duldete. „Cathy und ich nehmen den Nachtmittag frei. Bitte entschuldigt uns bei den Lehrern, euch fällt sicher etwas ein.“, sagte ich ruhig, aber bestimmt. Alice nickte beiläufig, sie hatte sicher bereits gesehen, was ich vorhatte, denn sie grinste in sich hinein. Bella nickte ebenfalls, wich meinem Blick jedoch sorgsam aus. Darum konnte ich mir jetzt jedoch keine Gedanken machen. Darum würde ich mich später kummern.
Cathy sah mich finster an. „Was ist, wenn ich keine Lust habe, zu schwänzen?“, fragte sie sauer. „Du hast!“, war meine ruhige Antwort ehe ich sie an den Armen ergriff und auf die Beine zog. Sie versuchte zunächst, sich gegen meinen Griff zu wehren, gab aber auf, als sie spürte, dass ich nicht gewillt war loszulassen.
Ich führte sie zum Parkplatz zu meinem Wagen. „Steig ein.“, sagte ich ruhig. Wortlos verschränkte sie die Arme vor der Brust und sah mich herausfordernd an. „Steig ein!“, wiederholte ich. „Und denk nicht mal dran.“, sagte ich auf ihre Gedanken. „Ich bin schneller und sehe es, bevor du es überhaupt ausführen kannst.“, schob ich drohend nach. Sie warf mir einen finsteren Blick zu und setzte sich dann wortlos auf den Beifahrersitz. Ich seufzte und stieg meinerseits ein. Kurz darauf schossen wir vom Schulparkplatz auf die Strasse.

Sie schwieg beharrlich und ich musste einmal mehr feststellen, dass Schweigen eine mächtige Waffe war. Ich überlegte, wo ich hinfahren konnte, damit wir in Ruhe reden konnten. Ich wollte weder zu ihr, noch zu mir. Dann fiel mir die kleine Quelle wieder ein, die ich ein paar Tage zuvor bei der Jagd entdeckt hatte. Zügig verließ ich Forks und steuerte einen abgelegenen Waldparkplatz an, der nicht weit von der Quelle entfernt lag. Von dort würde es nur ein kurzer Fußmarsch sein. Schnell warf ich einen Blick auf Cathy. Sie hatte Jeans, feste Schuhe und die obligatorische Goretex-Jacke an. Ja, sie war durchaus für eine kleine Wanderung gerüstet.
Kurz darauf fuhr ich auf den kleinen Parkplatz und stellte den Wagen an dessen Ende ab. Widerwillig, und noch immer schweigend, folgte sie meinem Beispiel und stieg aus. Sie blickt sich kurz um und sah dann mich fragend an.
„Wir machen einen kleinen Spaziergang.“, erklärte ich. Sie schien sich damit abgefunden zu haben, dass ich sie zu diesem Ausflug gezwungen hatte, denn sie schloss sich mir ohne weitere Widerworte an.
Ich führte sie mitten durch den Wald und wir kamen gut voran. Das Schweigen, das zwischen uns herrschte, war nun nicht mehr ganz so unangenehm. Sie fragte nicht, wohin ich sie führte und ich erklärte es nicht.

Nach einer guten dreiviertel Stunde lichtete sich der Wald etwas und kurz darauf setzte ich den Fuß auf die kleine Lichtung, auf der sich die Quelle mit dem kleinen Bachlauf befand. Am anderen Ende der Lichtung befand sich ein umgestürzter Baum, auf den ich nun zusteuerte, damit wir uns setzen konnten.
Wir hatten uns beide so gesetzt, dass wir uns ansehen konnten. „Also?“, fragte sie ruhig. „Warum hast du mich hierher gebracht?“ Sie war jetzt ruhiger als sie es den ganzen Vormittag und auf der Fahrt hierher gewesen war.
Tatsächlich war sie sogar neugierig, auch wenn sie das niemals zugegeben hätte. „Weil ich mit dir reden möchte..... dir erklären möchte...“, sagte ich nach Worten ringend. Ihr Blick ruhte auf mir. „Was möchtest du mir erklären? Warum du mir nicht vertraut hast?“ Ihre Worte wären verletzend gewesen, wenn nicht soviel Enttäuschung und Verletztheit in ihnen mitgeklungen hätte. Ich schüttelte vehement den Kopf und griff nach ihrer Hand, die sie mir diesmal nicht entzog. „Was redest du denn da?“, murmelte ich, mehr zu mir, als zu ihr. Sanft sah ich sie an und unsere Blicke ruhten aufeinander, vergaßen alles um uns herum. „Ich vertraue dir. So sehr, wie ich seit Bella keinem anderen Lebewesen außerhalb meiner Familie vertraut habe.“, fing ich leise an. „Aber das, was ich dir über mich, über uns, erzählt habe. Das ist nicht so einfach gesagt.“ Energisch fiel sie mir ins Wort. „Glaubst du, das habe ich nicht begriffen?“, fragte sie aufgeregt. „Doch.“, sagte ich ruhig. „Aber was du nicht weißt, ist, dass ich eigentlich gar nicht erzählen darf, was wir sind. Wir haben vor langer Zeit einen sehr alten Vertrag geschlossen, der es uns überhaupt erst ermöglicht, hier zu leben. Deshalb war es so wichtig, dass du selbst darauf kommst und ich es dir mehr oder weniger nur noch bestätigen musste.“ Eindringlich sah ich sie an. „Was für ein Vertrag? Und mit wem?“, fragte sie irritiert nach. Hier war also meine Chance ihr alles zu erklären. Ich spürte, wie die Anspannung von mir abfiel auch wenn ich wusste, dass sie mir noch nicht ganz verziehen hatte. Nun war sie aber endlich bereit, mir zu zuhören.
„Carlisle hat vor langer Zeit, als wir das erste Mal hier lebten, einen Vertrag mit den Quileute geschlossen. Sie haben diesem Vertrag nur zugestimmt, weil sie uns glaubten, dass wir anders sind und wir versprochen haben, keinen Menschen zu beißen.“, erklärte ich bereitwillig.
Ich sah und hörte, wie sie darüber nachdachte. „Wie ist Bella damals darauf gekommen?“, fragte sie neugierig. Ich seufzte. „Jakob hat ihr die alten Geschichten der Quileute erzählt. Und ähnlich wie du hat sie eins und eins zusammengezählt.“ Sie erstarrte als die Erkenntnis sie traf. „Jacob weiß es auch.“, flüsterte sie tonlos. „Zwangsläufig.“, sagte ich und sie sah mich an. „Denkst du, er hat sich deswegen geweigert, die Geschichten am Lagerfeuer zu erzählen?“, fragte sie leise. „Ja, deswegen und auch, weil er zu der anderen Seite der Vertragspartner gehört.“ Cathy horchte auf. „Die Quileute? Oder was meinst du?“ Ich nickte nur und sie spürte, dass da mehr war, doch auch, dass ich nicht mehr sagen konnte. „Ist okay.“, murmelte sie leise. Wohl um mir zu zeigen, dass sie es mir nicht übel nahm.

Einen Moment saßen wir einander schweigend gegenüber. Dann sah sie auf und blickte mir in die Augen. „Warum wolltest du, dass ich es erfahre?“, fragte sie ruhig. „Es war doch immerhin nicht ganz risikolos. Du konntest ja nicht wissen, wie ich reagiere. Was hat deine Familie dazu gesagt?“ „Ich habe meine Familie selbstverständlich vorher gefragt. Wie du schon sagtest, betrifft es ja nicht nur mich.“, begann ich mit meiner Antwort. „Und die Frage, warum ich wollte, dass du es weißt.... Die ist einerseits sehr einfach und doch so schwer zu beantworten.“, sinnierte ich und überlegte, wie ich die richtigen Worte fand. „Der Tag, an dem wir joggen waren, der hat die Wende gebracht.“, stellte ich fest. „Dein kleiner Ausbruch über meine Perfektion, um genau zu sein.“ Wir lächelten beide bei der Erinnerung daran. „Mir wurde bewusst, was du mir bedeutest, und dass uns, wenn ich dir nicht die Wahrheit sagte, höchstens drei Jahre blieben. Bevor du merktest, dass ich nicht älter werde und ich dir für immer hätte ‚Lebewohl’ sagen müssen. Mir wurde klar, dass ich dich nicht verlieren durfte.“ Ich hatte leise, aber klar und deutlich gesprochen. Aus meinen hellgoldenen Augen sah ich sie an und nahm sanft ihr Gesicht in meine kalten Hände. „Der einzige Grund, warum es so lange gedauert hat, bis ich es dich hab herausfinden lassen, war der, dass ich feige bin.“, meine Stimme war nun ein samtenes Flüstern.
„Wie konnte ich es riskieren, auch noch dich zu verlieren?“ Unsere Gesichter waren nun nur noch Zentimeter voneinander entfernt. Ich roch ihren süß-herben Duft und sie den meinen.
„Du kannst mich doch gar nicht verlieren. Du bist mein bester Freund. Vampir hin oder her.“, sagte sie sanft und legte ihre Hand an meine Wange. Ich lehnte meinen Kopf hinein und genoss diesen Moment.

Dann sah ich wieder auf und schaute sie ernst an. „Und es macht dir wirklich nichts aus?“, fragte ich sie ungläubig. Sie zuckte die Schultern. „Die ein oder andere Frage hab ich schon noch, aber solang du mich nicht ungefragt beisst.“ In ihren Augen blitzte der Schalk und meine verengten sich zu Schlitzen.
„Sehr witzig.“, sagte ich voller Unmut. „Ja, in der Tat.“, war ihre lässige Antwort, während sie fröhlich grinste. Ich konnte nicht anders und erwiderte es schließlich. Zu froh, dass sie mir verziehen hatte und zwischen uns wieder alles beim alten war. Nein, das stimmte nicht, eigentlich war es sogar besser. Ich hatte keine Geheimnisse mehr vor ihr. Ich warf einen Blick auf meine Uhr und seufzte. „Ich denke, dass verschieben wir besser auf morgen und ich bring dich nach Hause. Es wird sonst sehr spät.“. Sie nickte, auch wenn es ihr wiederstrebte.
„Na, dann bring mich mal zurück zum Auto, mein kleiner Vampir.“, zog sie mich kameradschaftlich auf und griff nach meiner Hand. Sowohl ihr Tonfall, als auch ihre Geste verrieten mir endgültig, dass sie mir wirklich verziehen hatte.
Einträchtig gingen wir Hand in Hand zurück zu meinem Wagen und ich fuhr sie nach Hause. Vor ihrer Haustür angekommen, drehte sie sich zu mir um und umarmte mich kurz. „Bis morgen früh.“, sagte sie ganz selbstverständlich und ihre Worte freuten mich ungemein. Ich nickte lächelnd. „Schlaf gut. Bis morgen.“ Sie stieg aus, winkte mir noch kurz zu und verschwand dann im Haus.
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptySa Jul 12, 2008 11:55 am

Hallo Sanny,

*strahl* sie reden wieder miteinander! Laughing

Den Teil fand ich wieder total klasse! Very Happy

Die Gespräche mit Alice und Emmett fand ich spitze... Zumal Gespräche zwischen Edward und Emmett, in den Büchern, meist zu kurz kamen – eigentlich schade!

Der Höhepunkt des ganzen Teil war natürlich, als Edward und Cathy sich endlich gegenüber saßen und sich ausgesprochen haben. Very Happy

Zitat :
Unsere Gesichter waren nun nur noch Zentimeter voneinander entfernt. Ich roch ihren süß-herben Duft und sie den meinen.
Hierbei hat mein Herz gleich schneller geschlagen und ganz kurz hab ich schon an einen Kuss zwischen den Beiden geglaubt, aber sie sind ja beste Freunde Wink... vielleicht gibt es, trotzdem, noch mal so eine Szene, dann aber mit einem Kuss?? *grins*

Ich bin ganz gespannt auf den neuen Teil! Very Happy

LG Pia
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyDi Jul 15, 2008 7:39 am

Hallo Pia,

ja, sie reden wieder miteinander Smile Aber unserem Edward kann man ja auch nicht lange böse sein Wink Vielen Dank für dein liebes Kommi.
Es ist so klasse, dass du diese Geschichte so aufmerksam mitliest und dich so sehr auf Cathy und Edward als mögliches Paar eingelassen hast.

Smile Oh, ich kann noch nichts verraten... Aber ich bin mir sicher, du wirst in den nächsten Kapiteln auf deine Kosten kommen, wenn dir diese Szene gefallen hat Wink

So, dann kommen wir mal zum wichtigsten: Hier ist das neue Kapitel für dich. Ich hoffe, es gefällt dir so gut wie die anderen davor.

LG Sanny

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17. Vampirgeschichten

Der nächste Morgen begann mit einer Überraschung. Als ich Cathys’ Haus erreichte, stand sie bereits ungeduldig wartend unter dem Vordach auf der Veranda und riss die Beifahrertür auf, kaum dass der Volvo stand. Ich lachte sie an. „Guten Morgen. Hast du es eilig?“, zog ich sie auf. Sie streckte mir übermütig die Zunge heraus, ich lachte erneut und fuhr los. „Und? Wie lang ist der Fragenkatalog geworden?“, hakte ich nach. Geschockt sah sie mich an.
„Weißt du, diese Nummer, dass du meine Gedanken hörst... Ich bin mir nicht sicher, ob mir das gefällt.“, sagte sie und zog die Nase kraus. „Diesmal hab ich nicht gelauscht.“, verteidigte ich mich und sie lachte über meinen entrüsteten Ton. „Okay, okay. Könnten wir uns trotzdem darauf verständigen, dass du mich vorwarnst, bevor du lauschst?“
Nun war es an mir die Nase zu rümpfen. Das war nun etwas, was mir nicht wirklich gefiel. Trotzdem nickte ich widerwillig. „Ja, können wir. Kein heimlicher Lauschangriff.“, verkündete ich und zwinkerte ihr zu. Erleichtert sah sie mich an und lächelte.
Kurz darauf erreichten wir das Schulgelände und ich hörte sie leise fluchen. Ich verkniff mir das Lachen und sah sie unschuldig an. „Ja?“, fragte ich amüsiert. „Ich wollte dir schon so viele Fragen stellen, aber jetzt kam ich gar nicht dazu. Du fährst zu schnell.“, beschwerte sie sich und ich lachte leise in mich hinein.
„Du bekommst mich den ganzen Nachmittag zur freien Verfügung.“, bot ich ihr an. „Zur freien Verfügung?“, hakte sie nach, ein freches Funkeln in ihren Augen. Ich stieg auf das Spielchen ein und beugte mich zu ihr hinüber. „Ja, zur freien Verfügung.“, bestätigte ich mit samtweicher Stimme und strich ihr mit der Rückseite des Zeigefingers über die Wange. „Mal sehen, was du damit anfängst.“, hauchte ich und sie verlor sich in meinen Augen.
Ein sanfter Nasenstüber holte sie in die Gegenwart zurück und im Gegenzug hieb sie mich auf die Schulter. „Spinner!“, murrte sie und wir stiegen lachend aus dem Auto.

Ganz selbstverständlich legte ich ihr den Arm um die Schultern während wir auf das Schulgebäude zugingen. Wir unterhielten uns über dies und das und einmal stellte ich fest, dass es mir erstaunlich leicht fiel, ihr so nahe zu sein. Es musste wirklich so sein, wie Carlisle sagte. Mit der Zeit wird man nahezu immun und es war sicher auch hilfreich, dass Cathy zwar durchaus gut roch, ihr Duft aber nicht das brennende Verlangen auslöste, welches Bellas’ Duft bei mir bewirkt hatte.
Während wir uns unterhielten bekam ich die Gedanken unserer Mitschüler mit und musste leise lachen. Cathy warf mir einen überraschten Blick zu. „Du müsstest ihre Gedanken hören.“, sagte ich leise kichernd. „Bella hat Sympathiezuwächse, da würde jeder Politiker grün werden vor Neid. Ich bin auf jeden Fall der meistverabscheute Schüler und du ahnst gar nicht, wie vereint deine Neiderinnen schlagartig sind.“, erklärte ich ihr. Sie grinste mich übermütig an. „Wir sind aber auch unmöglich.“, sagte sie mit gutmütigem Spott. „Soll ich auf Abstand gehen, um zu verhindern, dass uns eine der Parteien einen Sprengsatz unters Auto baut?“ Unwillkürlich umfasste ich sie fester. „Du bleibst, wo du bist. Ist schließlich meine Sache, wen ich in den Arm nehme.“ „Damit bin ich durchaus einverstanden.“, sagte sie zufrieden und schmiegte sich behaglich an mich. Manchmal fragte ich mich, ob mit ihrem Temperaturempfinden alles okay war. Sie schien die Kälte meiner Haut kaum zu spüren. Ganz selten nur erschauderte sie, wenn ich sie berührte.

Der Schultag plätscherte vor sich hin und schon bald hatten sich alle wieder damit abgefunden, dass zwischen Cathy und mir alles wieder in Ordnung war. Auch wenn der ein oder andere sich einen wütenden Blick nicht verkneifen konnte.
Als wir uns später auf den Weg zur Cafeteria machten, legte ich wieder meinen Arm um ihre schmalen Schultern. Definitiv etwas, woran ich mich gewöhnen könnte.

Doch was weder ich, noch Cathy bedacht hatten, war Bellas’ Reaktion auf unseren Anblick Arm in Arm. Sie saß bereits mit Alice an unserem und blickte gerade zur Tür, als wir durch selbige traten. Sie starrte uns völlig perplex an, erstarrte eine Sekunde und lief dann an uns vorbei aus der Cafeteria. „Shit!“, murmelten wir beide zeitgleich aus tiefstem Herzen. Ich drückte kurz Cathys’ Schulter. „Ich rede mit ihr.“ Sie nickte und ich eilte Bella hinterher.
Am Parkplatz holte ich sie ein und ergriff sie am Arm. „Bella, warte.“, sagte ich sanft. Wütend fuhr sie herum. „Warum?“, schleuderte sie mir entgegen. „Warum was?“, fragte ich sie perplex. Einen langen Moment sah sie mich erbost an, dann kam sie wohl zu dem Schluß, dass ich tatsächlich nicht wusste, was sie meinte.
„Es ist ja okay, wenn du eine neue Freundin hast.“, sagte sie leise. „Aber hättest du mich nicht vorwarnen können. Ich wünsche dir ja, dass du glücklich bist, trotzdem war es ein Schock euch eben so zu sehen. Es tut mir leid. Ich weiß jetzt noch besser, wie es für dich sein muss, mich mit Jake zu sehen.“ Ich wollte sie unterbrechen, doch sie ließ mich nicht. Geistesabwesend schüttelte sie den Kopf, als wenn sie einen Gedanken loswerden musste.
„Ich rede wirres Zeug. Tut mir leid. Ich glaube, ich bin einfach ein bisschen eifersüchtig.“, gab sie leise zu. Es war schön, sie das sagen zu hören, doch löste es nicht die Euphorie aus, die ich erwartet hatte. Ich legte sanft meine Hand an Bellas’ Wange. „So ist es doch gar nicht zwischen Cathy und mir. Wir sind einfach nur Freunde. Sehr gute Freunde, aber eben nur Freunde.“, erklärte ich ihr, während ich sie sanft ansah. Ungläubig sah sie mich an. „Ihr wirkt so vertraut.“, murmelte sie leise. „Ja, das sind wir auch. Wir sind sehr gute Freunde, sonst hätte ich ihr sicher auch nicht erzählt, was wir sind.“, sagte ich vorsichtig und wartete unsicher auf ihre Reaktion. Sie überraschte mich damit, dass sie leise zu lachen begann.
„Kennst du eigentlich auch normale Frauen?“, zog sie mich auf. Ich stöhnte auf. „Nicht du auch noch!“ Verständnislos sah sie mich an. „Emmett hat sich auch schon seinen Spaß daraus gemacht, mich darauf hinzuweisen, dass ich ein besonderes Händchen für Frauen habe.“, erklärte ich leicht genervt, woraufhin Bella nur noch mehr lachte.

Können wir dann zurück zu den andern gehen?“, fragte ich, diesmal war der genervte Ton gespielt und sie hieb mir vor die Brust. „Warum schlagen mich eigentlich alle Frauen?“, beschwerte ich mich und Bella grinste frech. „Vielleicht hast du es verdient.“
Ich wollte mich abwenden, aber diesmal ergriff sie mich am Arm und hielt mich auf. „Beantwortest du mir nur noch eine Frage?“ Ich nickte und wartete.
„Warum hast du es ihr erzählt?“, fragte sie eindringlich und ich schwieg einen Moment. „Weil ich nicht noch einen wichtigen Menschen in meinem Dasein verlieren wollte, weil ich bin, was ich bin. Zumindest nicht so.“, antwortete ich dann mit Bedacht und hoffte, dass sie die Bitterkeit hinter meinen Worten nicht hörte. Doch das hatte sie wohl, denn sie schloss mich für einen kurzen Moment wortlos in ihre Arme. Was hätte sie auch sagen sollen?
Wir lösten unsere Umarmung wieder und kehrten dann zurück zu den anderen.

Bereits von weitem sah ich Cathy nervös auf ihrem Stuhl herumrutschen. Erleichterung flackerte in ihren Augen, als sie sah, dass Bella und ich entspannt nebeneinander den Raum betraten. Ich lächelte sie beruhigend an und sie entspannte sich sichtbar.
Bella ließ sich auf dem Stuhl neben Cathy nieder und beide drehten sich simultan zueinander. „Es tut mir leid.“, sagten beide gleichzeitig und begannen zu lachen. Sie umarmten sich kurz und damit war das Thema auch erledigt.
Das erleichterte mich. Ich wollte nicht, dass sich zwischen den beiden etwas änderte. Den Rest der Pause verbrachten wir daher in gelöster, normaler Atmosphäre und auch der Nachmittagsunterricht lag bald darauf hinter uns.

Ich holte Cathy an der Turnhalle ab und wir gingen zu meinem Wagen. „Nun? Wo möchtest du den Rest des Tages verbringen? Ich stehe Ihnen zur freien Verfügung, Ma’am.“, sagte ich lässig und sie überlegte einen Moment. „Zu mir nach Hause, James.“, sagte sie nasal und betont affektiert. Hocherhobenen Hauptes stieg sie in den Volvo . Ich schloss die Tür, stieg ebenfalls ein und kaum saß ich, brachen wir in Gelächter aus.
Ich lachte immer noch, als ich den Wagen startete und den Parkplatz verließ. In diesem Moment wurde mir bewusst, wie sehr mir allein in den drei Tagen, die sie nicht mit mir gesprochen hatte, die Ausgelassenheit mit ihr gefehlt hatte.
Kurz darauf parkte ich vor ihrem Haus und wir stiegen aus. Bevor sie auch nur einen Schritt machen konnte, hatte ich sie über die Schulter geworfen, ihre Schultasche über meine andere Schulter gehängt und schritt auf die Haustür zu. Sie quietschte vor Schreck, was mich zum Lachen brachte. „Lass mich runter, du Verrückter.“, schimpfte sie, während sie mir auf den Rücken schlug. Doch ich ignorierte sie lachend und zog ihr stattdessen geschickt den Schlüssel aus der Tasche.
Im Haus lief ich mit ihr die Treppe hoch und setzte sie erst in ihrem Zimmer wieder auf ihre Füße. Sie wollte gerade Luft holen, um sich zu beschweren, da schenkte ich ihr einen samtenen Blick aus meinen tiefgoldenen Augen. „Ja?“, fragte ich sanft. Sie schloss den Mund wieder. „Nichts.“, murmelte sie leicht verwirrt und ließ sich am Kopfende auf ihr Bett sinken. Mühsam unterdrückte ich ein Kichern und setzte mich in einer fließenden Bewegung ans Fußende. Cathy hatte sich zwischenzeitlich wieder gefangen und lächelte mich an. „Du spielst mit unfairen Mitteln.“, warf sie mir vor und ich nickte grinsend. Sie warf entrüstet ihr Kopfkissen nach mir, das ich jedoch leicht auffing, bevor es mich traf.

„Also, womit willst du anfangen?“, erkundigte ich mich. „Du hast meine ungeteilte Aufmerksamkeit.“ Einen Moment überlegte sie, dann sprudelten die Fragen eine nach der anderen aus ihr heraus. Darüber, wie ich zu dem geworden war, was ich bin. Wie wir lebten, warum wir kein Menschenblut tranken. Welche Mythen waren wahr und welche Mythos?
Beinahe jede Frage führte zu einem Schwall neuer und immer wieder fiel ihr etwas neues ein, erkannte sie ein neues Detail, erklärte sich ihr ein weiteres Rätsel.
Manchmal hatte ich Angst, sie mit meinen Worten zu verschrecken, doch sie hörte geduldig zu, hakte nach, wenn sie etwas nicht verstand und schien grundsätzlich eher neugierig, denn ängstlich zu sein. Was hatte ihr Bella schon erzählt?

Bisher hatten wir mehr generell über das Dasein als Vampir gesprochen, noch kaum über mich und meine Familie speziell. Ich war gespannt, wann wir dazu kämen. Offenbar genau in diesem Moment. „Deine besondere Fähigkeit kenne ich nun ja schon? Gibt es noch mehr davon in deiner Familie?“, fragte sie interessiert. Ich nickte. „Ja, gibt es. Alice, zum Beispiel, kann sehen, was in der Zukunft passiert. Allerdings nicht immer konkret, sie sieht eher Möglichkeiten.“, begann ich. „Und Jasper kann Stimmungen beeinflussen. Er kann eine Menschenmenge beruhigen oder aufwiegeln. Bei dem Rest meiner Familie würde ich eher von ausgeprägten Eigenschaften reden.“, erzählte ich weiter über meine Familie. „Meine Mum, Esme, ist zum Beispiel eine der gefühlvollsten und sanftesten Personen, die ich je kennen gelernt habe. Carlisle, mein Vater, ist mit Leib und Seele Arzt und tut alles in seiner Macht stehende, um seinen Patienten zu helfen. Emmett, mein anderer Bruder ist extrem stark und selbstbewusst und Rose hat den größten Eigensinn von uns allen, man könnte auch Dickkopf sagen. Sie ist extrem willensstark und wenn sie etwas will, oder nicht will, dann ist es schwer, sie von etwas anderem zu überzeugen.“ Ich grinste bei dem Gedanken an Em und Rose und dem Tipp, den mein Bruder mir gegeben hatte. Fragend sah Cathy mich an und ich erklärte ihr, welchem Umstand sie die kleine Entführung zu verdanken hatte.
„Erinner mich daran, dass ich Emmett entweder danke, oder ihm eine reinhaue, wenn ich ihn irgendwann mal kennen lerne. So genau weiß ich das noch nicht.“, erklärte sie ironisch, zwischen Belustigung und Ärger schwankend.
Fröhlich grinste ich sie an. „Bis morgen hast du es sicher nicht vergessen.“, meinte ich lapidar und sie sah mich erschrocken an. „Morgen?“, fragte sie unsicher. „Ja, ich dachte mir, es wird Zeit, dass du sie mal kennen lernst. Sie sind schon sehr neugierig auf dich. Oder hast du Angst?“, fragte ich vorsichtig. Sie schnaubte. „Angst? Ja, verdammt. Was ist, wenn sie mich nicht leiden können?“ Das war ja wie ein Deja-vu, dachte ich mir verzweifelt. Konnte nicht mal eine Frau, die ich in ein Haus voller Vampire mitnahm, normal reagieren? „Sie werden dich mögen.“, sagte ich überzeugt. „Auch Rose?“, fragte sie und sah mich entwaffnend offen an. Das hatte Bella ihr also erzählt. Warum ausgerechnet das?

Ich schwieg einen Moment, musste mich von ihren überraschenden Worten erholen. „Ja, auch Rose. Es stimmt, es ist für sie nicht einfach zu akzeptieren, was wir sind. Aber wir hatten ein sehr intensives Gespräch und sie will sich bemühen. Mehr kann ich dir nicht versprechen.“, antwortete ich ehrlich. Sie nickte. „Sie mochte Bella nicht.“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung und ich hatte das Gefühl. Meine Schwester verteidigen zu müssen. „So ist es nicht ganz richtig. Wie gesagt, Rose fällt es schwer, zu akzeptieren, was wir sind und sie konnte einfach nicht verstehen, warum Bella leichtfertig aufgeben wollte, wofür sie selbst alles gegeben hätte.“ Ich sah das Verständnis in ihren Augen aufflackern. „Dann also morgen!“, sagte sie und lächelte mich an.

Ich erwiderte gerade ihr Lächeln, da erstarrte sie urplötzlich. ‚Endlich mal eine normale Reaktion.’, dachte ich mir. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie mich an. „Du musst gehen. Sofort.“, sagte sie aufgeregt. Vollkommen überfordert sah ich sie an. Zum Teufel mit meinem Versprechen. Ich wollte gerade anfangen, mich auf ihre Gedanken zu konzentrieren, da redete sie schon weiter. „Was zieh ich morgen an?“, sprach sie mit sich selbst, während sie von ihrem Bett aufsprang. Fassungslos sah ich sie an. „Was?“, fragte ich nach. „Ich brauch ..... was..... Anziehen.“, war alles, was ich verstand, da sie eifrig in ihrem Kleiderschrank wühlte. Ich legte meine Hände um ihre Taille, zog sie aus ihrem Schrank und drehte sie zu mir um. „Hör auf, dich zu stressen. Sie werden dich mögen, weil ich dich mag.“ Sie nickte, doch ich hatte nicht das Gefühl, dass sie mir zuhörte. Ich seufzte. „Okay, du Fashion victim. Ich überlass dich deinem Kleiderschrank. Aber glaub mir, wenn ich Alice und Rose erzähle, was du für einen Aufstand wegen deines Outfits probst, werden die beiden dich abgöttisch lieben und zum nächsten Shopping-Marathon schleppen.“ Sie streckte mir frech die Zunge raus, dann war sie mit ihren Gedanken schon wieder ganz woanders.
Ich umarmte sie kurz, küsste sie flüchtig auf die Stirn und überließ sie dann ihrer Kleiderfrage.
Manchmal waren mir Frauen auch nach fast einhundert Jahren noch ein Rätsel.
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BeitragThema: Re: My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF   My Noon, my Midnight - eine Bis(s)FF - Seite 2 EmptyDi Jul 15, 2008 9:00 am

Laughing Ich liebe das Kapitel angefangen von der freien Verfügung über die Szenen in der Schule (er hällt sie im Arm *freu*) über den Schulterwurf bis hin zu der panischen Kleidersuche (höhö warum weiß ich wohl wie wunderbar realistisch das ist Very Happy ) Das Kapitel ist wirklich toll und ich mag die Entwicklungen die sich zwischen Bella und Edward und Edward und Cathy abspielen! Das ist einfach nur klasse! Ich freue mich wahnsinnig auf das Treffen mit den Cullens^^ Bussi
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